Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half
Sekunde zu spät reagiert hatten, konnte von seinen Angehörigen noch identifiziert werden; von Rick Cowley war praktisch nichts mehr übrig. Der andere Polizist, der ein Stückchen weiter entfernt gestanden und instinktiv sein Gesicht abgeschirmt hatte, als sein Partner aufschrie, kam mit Verbrennungen, einer Gehirnerschütterung und inneren Verletzungen ins Krankenhaus. Glücklicherweise - und wie durch ein Wunder - war das Schrapnell von der Tür und den Wänden zwar wie eine Wolke um ihn herumgeflogen, hatte ihn aber nicht getroffen. Allerdings würde er nie wieder als Polizist arbeiten können; die Detonation hatte ihn taub gemacht.
Die beiden Techniker, die erschienen waren, um das Telefon anzuzapfen, lagen tot auf dem Wohnzimmerteppich. An die Stirn des einen war mit einer Reißzwecke eine Notiz geheftet:
DIE SPERLINGE FLIEGEN WIEDER
Und an der Stirn des anderen hing eine zweite Botschaft:
MEHR METZGERFÜLLSEL. SAGT Es THAD
ZWEITER TEIL
Stark wird aktiv
»jeder Idiot mit schnellen Händen kann einen Tiger bei den Eiern packen«, erklärte Machine Jack Halstead. »Hast du das schon gewußt?«
Jack begann zu lachen. Der Blick, den Machine ihm zuwarf, bewirkte, daß er ganz schnell wieder aufhörte.
»Wisch dieses dämliche Grinsen aus deinem Gesicht und paß gefälligst auf«, sagte Machine. »Ich versuche, dir etwas beizubringen. Paßt du auf?«
»Ja, Sir - Mr. Machine.«
»Dann hör gut zu und vergiß es nie wieder. jeder Idiot mit schnellen Händen kann einen Tiger bei den Eiern packen, aber nur ein Held ist imstande, auch festzuhalten und zuzudrücken. Und da ich einmal dabei bin, will ich dir noch etwas sagen, Jack: nur Helden und Aufgeber kommen davon. Sonst niemand. Und ich bin kein Aufgeber.«
Machine’s Way
VON GEORGE STARK
FÜNFZEHNTES KAPITEL
Ungläubigkeit
1
Thad und Liz saßen da, von einem Schock überwältigt, so tief und blau, daß er sich anfühlte wie Eis. Alan Pangborn berichtete, was sich in den frühen Morgenstunden in New York abgespielt hatte. Mike Donaldson zerfetzt und erschlagen auf dem Flur vor seiner Wohnung; Phyllis Myers und zwei Polizisten niedergeschossen. Der Nachtportier im Myers-Haus war mit einem schweren Gegenstand niedergeschlagen worden und hatte einen Schädelbruch. Die Ärzte hielten die Chancen, daß er durchkommen würde, für ziemlich gering. Der Portier in Donaldsons Haus war tot. Alle Morde waren auf echte Gangsterart begangen worden - der Killer war einfach auf seine Opfer zugegangen und hatte sie umgelegt.
Während Alan Bericht erstattete, nannte er den Mörder mehrfach Stark.
Ohne viel zu überlegen, nennt er ihn bei seinem richtigen Namen, dachte Thad. Dann schüttelte er den Kopf, ein wenig ungeduldig mit sich selbst. Schließlich mußte man ihn ja irgendwie nennen, und Stark war vielleicht um ein Geringes besser als »der Täter« oder »Mr. X«. Es wäre ein Irrtum, jetzt schon davon auszugehen, daß Pangborn den Namen als irgend etwas anderes benutzte als ein bequemes Etikett.
»Was ist mit Rick?« fragte er, als Alan geendet hatte und er endlich imstande war, seine Zunge zu lockern.
»Mr. Cowley ist gesund und am Leben und steht unter Polizeischutz.« Es war Viertel vor zehn am Vormittag; bis zu der Explosion, die Rick und einen seiner Beschützer töten sollte, würden noch fast zwei Stunden vergehen.
»Phyllis Myers stand auch unter Polizeischutz«, sagte Liz. In dem großen Laufstall lag Wendy in tiefem Schlaf, und
William war am Einnicken. Der Kopf sank ihm langsam auf die Brust, die Augen fielen ihm zu - und dann fuhr der Kopf wieder hoch. Der Anblick erinnerte Alan an einen Wachtposten, der versucht, im Dienst nicht einzuschlafen. Aber jedes Hochfahren des Kopfes war eine Spur schwächer. Alan beobachtete die Zwillinge und registrierte ein interessantes Phänomen: Jedesmal, wenn William bei dem Versuch, wachzubleiben, den Kopf hochriß, zuckte Wendy im Schlaf.
Ist das den Eltern aufgefallen? fragte er sich und dachte dann: Natürlich ist es ihnen aufgefallen.
»Das stimmt, Mrs. - Liz, wollte ich sagen. Er hat sie überrascht. Polizisten sind gegen Überraschungen so wenig gefeit wie andere Leute, müssen Sie wissen; man erwartet von ihnen nur, daß sie besser darauf reagieren. Obwohl niemand die eigentlichen Morde mit angesehen hat, öffneten doch mehrere Leute ihre Türen und schauten heraus, nachdem die Schüsse gefallen waren, und anhand ihrer Aussagen und dem, was die Polizei am Tatort fand, können wir uns ein recht gutes
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