Stark im Job
heißt so viel wie: „Blicke auf das Gute; auf das, wofür du dankbar sein kannst!“ Manche packen diese Tagesrückschau auch in ein Gebet. Das gibt ihnen ein Gefühl von Geborgenheit (gut für guten Schlaf!).
Schauen Sie am Ende des Tages vor allem auf das, was Sie geschafft haben? Oder haben Sie einen Blick auf das, was Ihnen misslungen ist? Die Zeit vorm Schlafengehen eignet sich gut zum Bilanzziehen. Wenn Sie sich bettfertig machen (bitte nicht erst, wenn Sie im Bett liegen!), sollten Sie sich fragen, was Sie an diesem Tag gut hinbekommen haben. Das ist gesünder und besser für Ihr Selbstwertgefühl.
Übung
Ihr Erfolgstagebuch
Falls Sie fürchten, dass Ihnen nur Misserfolge einfallen würden, lautet die Empfehlung: Führen Sie ein Erfolgstagebuch! Notieren Sie jeden Abend zur selben Uhrzeit (am besten auch im selben Stuhl, am selben Tisch), was Ihnen an dem Tag gut gelungen ist – oder wenigstens: was nicht völlig danebengegangen ist. Dass das Aufschreiben außerdem Ihre Stimmung verbessern kann, haben Sie oben schon gelesen – ein wunderbarer Nebeneffekt!
Besonders „erfolgreich“ wird Ihr Erfolgstagebuch sein, wenn Sie sich statt eines einfachen Schulhefts oder ähnlichem eine schöne Kladde besorgen. Vielleicht wählen Sie zum Schreiben einen besonderen Füller aus, um auf diese Weise die Wertigkeit des Hefts und seiner Einträge für sich selbst zu betonen, genau wie beim oben beschriebenen Dankbarkeitstagebuch. Oder Sie erwerben für Ihr Notizbuch im iPad ein hübsches Cover im App-Store. Wichtig ist dabei das Signal an Sie selbst: „Was ich hier aufschreibe, ist wichtig und wertvoll.“
So ein Erfolgstagebuch macht auf den ersten Blick ein bisschen Arbeit. Circa 10 bis 15 Minuten pro Tag müssen Sie investieren. Aber das lohnt sich für Sie! In Krisenzeiten können Sie darin blättern und sich wohltuend aufbauen. Sie werden sich beim Lesen an Ihre innere Stärke erinnern. Und Sie werden das Zutrauen haben, auch die aktuelle Situation erfolgreich bewältigen zu können.
Erfolge „selber machen“
Ihnen wollen keine Erfolgserlebnisse einfallen? Ihre Vergangenheit ist eine einzige Aneinanderreihung von Misserfolgen? Das stimmt so sicher nicht, denn immerhin ist es Ihnen gelungen, bis zum heutigen Tag zu überleben. Sie haben schon so einiges bewältigt. Aber wenn Ihnen rein gar kein Erfolg in den Sinn kommt, sind Sie im Moment das Opfer einer Wahrnehmungsverzerrung. Das können Sie ändern!
Im einfachsten Fall schaffen Sie sich die Erfolgserlebnisse selbst! Dazu brauchen Sie Ziele! Nichts stärkt das Selbstwertgefühl mehr als das Erreichen selbstgesteckter Ziele. Diesen Spruch könnten Sie sich eigentlich auf einen Post-It-Zettel schreiben oder in die Notizliste in Ihrem Smartphone – so wichtig ist er!
Im Idealfall ernten Sie zusätzlich die Anerkennung durch andere. Doch selbst wenn Ihnen keiner Beifall spendet (und als erwachsener Mensch sollte man versuchen, davon unabhängig zu sein): Für Sie und Ihr Selbstwertgefühl gibt es kaum etwas Besseres als einen Plan erfolgreich umzusetzen.
Ich meine jetzt nicht die Ziele, die Sie im letzten Zielvereinbarungsgespräch auf Wunsch Ihrer Führungskraft unterschrieben haben. Natürlich wäre es schön, wenn diese Ziele mit Ihren eigenen übereinstimmen würden, aber in der Praxis ist das selten der Fall. Stattdessen meine ich die Dinge, die Sie sich selbst aus freien Stücken vorgenommen haben.
Ziele geben Struktur
Ziele können Ihr Leben strukturieren. Sie sorgen für Ordnung. Deshalb sind sie auch so wichtig bei depressiven Verstimmungen. Das konnten Sie im vorigen Kapitel lesen. Und Ziele ermöglichen das Formulieren von Plänen. Letztere sind unverzichtbar.
Ein Ziel ohne Plan ist kein Ziel.
Es muss nichts Großes sein. Für den Anfang reichen ganz kleine Vorsätze, die Sie in die Tat umsetzen (einkaufen gehen; eine CD downloaden; Termine für Chorproben recherchieren; 15 Minuten Gitarre spielen; endlich das Küchenfenster streichen). Es genügt allerdings nicht, sich diese Dinge einfach vorzunehmen.
Ein Plan im Kopf ist kein Plan.
Zumindest nicht für Menschen, die ihr Selbstwertgefühl päppeln wollen (und erst recht nicht für Menschen mit einer depressiven Verstimmung). Wir brauchen Notizen. Etwas zum In-die-Hand-Nehmen und Festhalten.
Übung
Geben Sie es sich schriftlich!
Vielleicht ist das folgende Schema dabei nützlich für Sie:
PLAN
Was plane ich? ____________
Bis wann will ich das erledigt haben?
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