Stark im Job
aufblitzen wie die gemeinen Miesmacher-Gedanken aus der Kindheit. Dazu müssen Sie Ihr Gehirn aber wirklich trainieren. Nur ab und zu einen Blick auf die Liste der Mutmacher zu werfen, das wird nicht reichen. Vielleicht möchten Sie eine Strichliste anlegen und bei jedem WC-Besuch – dann sieht Sie keiner – notieren, welche Mutmacher Sie in den vergangenen zwei Stunden gedacht haben. Auf diese Weise werden Sie mehrmals täglich mit den Mut machenden Gedanken konfrontiert. So entwickeln sich die Trampelpfade in Ihrem Hirn langsam zu ausgetretenen breiten Wegen ...
Übung
Zwei-Spalten-Technik für ein besseres Selbstwertgefühl
Wenn Sie sich wieder und wieder in Gedanken herunterputzen, sollten Sie das Ganze etwas systematischer angehen, und zwar so, wie Sie es schon im letzten Kapitel gelesen haben: Nehmen Sie ein DIN-A4-Blatt hochkant, und legen Sie zwei Spalten an: In der linken Spalte notieren Sie Ihre Miesmacher-Gedanken („Ich war schon immer das schwarze Schaf“, „Mir gelingt nie etwas“, „Alle anderen sind besser“ etc.).
Und rechts daneben schreiben Sie, mit welchen Gedanken Sie sich Mut machen könnten. Es sollten Gedanken sein, bei denen Sie sich nichts einreden, sondern die Sie sich wirklich glauben können. Zum Beispiel: „Ich habe schon ganz andere Dinge geschafft“, „Wenn mein Chef mir das zutraut, bin ich wohl die Richtige dafür“, „Übermorgen hat der Stress ein Ende“ oder „Die anderen kochen auch nur mit Wasser“.
Miesmacher-Gedanken
Mutmacher-Gedanken
Meine kleine Schwester war schon immer die hübschere von uns beiden.
Das schaffe ich nie! Die Arbeit ist mir viel zu viel!
Dafür bin ich die Beliebtere.
Aber mein Mann ist mir treu (ihrer nicht).
Es sind andere Dinge, die zählen.
Ich habe schon ganz anderes geschafft!
Was die Schmidtke kann, schaffe ich auch!
Ich kann Conni um Hilfe bitten.
Andere können es besser?
Insbesondere im Stress denken wir, die anderen wären uns überlegen. Sie wären schneller, intelligenter, hübscher, reicher, begabter und vor allem glücklicher. Dabei unterliegen wir in der Regel einer Wahrnehmungsverzerrung. Die meisten Menschen neigen nämlich dazu, sich in Gesellschaft von ihrer besten Seite zu zeigen. Schwächen zuzugeben ist – zumal am Arbeitsplatz – nicht sehr verbreitet.
Lassen Sie sich von der vermeintlichen Stärke der anderen nicht blenden! Gehen Sie davon aus: Die anderen sind auch nicht glücklicher als Sie. Jeder hat sein Päckchen zu tragen. Und selbst der größte Strahlemann fühlt sich manchmal müde, traurig und einsam.
Suchen Sie stattdessen lieber nach Fähigkeiten, die Sie anderen voraushaben – nicht, um sich überlegen zu fühlen, sondern um gelassener umzugehen mit der scheinbaren Überlegenheit der Kollegen in anderen Bereichen des Lebens. Jeder Mensch ist einzigartig. Ziehen Sie Kraft aus Ihrer Individualität!
Sie können Ihr Selbstwertgefühl pflegen – es regelrecht aufpäppeln –, indem Sie einen Blick auf Ihre Vergangenheit werfen. Sie werden gleich sehen, wie das geht. Indem Sie heute aktiv gut für sich sorgen, päppeln Sie gleichzeitig Ihr Selbstwertgefühl. Wie das funktioniert, schauen wir uns im letzten Teil dieses Kapitels an.
Das Fazit dieses Unterkapitels lautet:
Seien Sie es sich wert!
5.2 Bewältigter Stress macht stark: Mentaltechniken zur Resilienzstärkung
Sie haben es oben schon gelesen, aber hier noch einmal zur Erinnerung: Stress als solcher ist nicht gesundheitsschädlich! Bewältigter Stress ist sogar höchst gesund: Er macht Sie nämlich stärker für zukünftige Herausforderungen. Er lässt Sie wachsen. Sie wissen, dass Sie sich auf sich selbst verlassen können, weil Sie schon viele Belastungen überwunden haben. Das gibt Kraft für den Umgang mit den nächsten Stressoren.
Resilienz – was ist das?
Seit einigen Jahren kursiert ein Begriff in der psychologischen Literatur, und auch in Frauenzeitschriften und Selbsthilfe-Foren konnte man schon darüber lesen: Resilienz , was auf Deutsch so viel heißt wie „Widerstandskraft“ oder „innere Stärke“. Gemeint ist damit die Fähigkeit, sich von Belastungen nicht unterkriegen zu lassen. Wie ein Schilfrohr, das bei aufkommendem Sturm zwar im Wind hin- und herwiegt, aber nie abknickt – eben weil es sich flexibel an die veränderten Lebensbedingungen anpasst. Der Stress (im Falle des Schilfrohrs der Wind) kann ihm nichts anhaben.
Wie ein Stehaufmännchen trotz aller Belastungen immer wieder ins Lot kommen – das können
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