Stark im Job
Zeitraum handeln, die darauf abzielen, jemanden aus dem Betrieb / aus einer Abteilung zu „entfernen“.
Wer systematisch (man spricht von mindestens einem halben Jahr) Aktionen wie Drohungen, ungerechtfertigter Kritik, Ignorieren, Bloßstellen, Gerüchten übers Privatleben und Ähnlichem ausgesetzt ist, der geht psychisch und physisch zugrunde. Selbstzweifel stellen sich ein, Ohnmachtsgefühle, Denkblockaden, Kopfschmerzen, Schwindel, Schlafstörungen. Depressionen sind häufig die Folge. Mobbing kann Menschen im schlimmsten Fall in den Selbstmord treiben.
Mobbing-Prävention
Leider gibt es nicht den Präventionstipp schlechthin, um Mobbing zu verhindern. Im Prinzip kann es jeden treffen. Das gilt insbesondere für Arbeitsumgebungen, in denen Führungskräfte ihrer Fürsorgepflicht nicht gerecht werden, wenig Rückgrat zeigen oder womöglich selbst beim Mobbing mitmachen. Paradoxerweise steigt die Gefahr für Mobbinghandlungen , wenn der Stress besonders groß ist (man könnte ja denken, die Menschen haben genug um die Ohren).
Die beste Präventionsmaßnahme lautet: Vernetzen Sie sich mit möglichst vielen anderen aus möglichst unterschiedlichen Subgruppen Ihres Teams, und auch mit Leuten aus anderen Abteilungen. Wer Kontakte in verschiedene Richtungen pflegt, gerät seltener ins Abseits als jemand, der immer nur mit denselben Menschen zusammenhockt. Und tragen Sie Ihrerseits mit dazu bei, dass niemand aus Ihrem Team ausgegrenzt wird.
Frühzeitig eingreifen
In einem Klima von Offenheit, Wertschätzung, Respekt und Transparenz hat Mobbing kaum Chancen. Wichtig dafür ist, die Besonderheiten bzw. das Anders-Sein jedes einzelnen Teammitglieds als Bereicherung und nicht als Bedrohung zu sehen. Suchen Sie sich Verbündete in Ihrem Bemühen um mehr Wertschätzung im Team!
Je schneller und deutlicher bei Mobbing-Handlungen interveniert wird, desto schneller ist auch Schluss damit. Ein frühzeitiges Eingreifen, das destruktives Verhalten sofort im Keim erstickt, verhindert die für Mobbing typische sich aufschaukelnde Entwicklung.
Das kann für Sie bedeuten, dass Sie zum Beispiel zu einem Kollegen, der einem anderen Informationen vorenthalten hat, sagen: „Was soll denn das? Der XY will einen guten Job machen wie wir alle hier. Man könnte ja meinen, du hättest es auf ihn abgesehen. Also, fair geht anders.“
Oder wenn jemand eine rassenfeindliche Postkarte an der Pinwand befestigen möchte: „Lass das sein, das passt nicht zu unserem Team!“
Das Fazit dieses Unterkapitels lautet:
Greifen Sie ein, bevor Körper oder Psyche leiden!
9.2 Mit Unterschieden leben – und soziale Ausgrenzung verhindern
„Jede Jeck ist anders“
In jeder Gruppe gibt es verschiedene Charaktere: Laute, Alte, Neulinge, Schlaue, Fürsorgliche, Technik-Freaks, Kreative, Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, Schwule, Schüchterne, Visionäre, gesundheitlich Beeinträchtigte, Strategen, Macher und Denker – um nur einige Beispiele zu nennen. Ein gutes Team hält das aus, ja mehr noch: Es zieht Kraft aus der Unterschiedlichkeit seiner Mitglieder. Eine gute Führungskraft versteht es, die Beschäftigten möglichst entsprechend ihren Stärken einzusetzen, und auch die Kollegen untereinander schauen, dass sie sich gegenseitig in Krisenzeiten entlasten.
Unter ungünstigen Rahmenbedingungen allerdings – bei großem Stress zum Beispiel (Personalmangel, Arbeitsverdichtung) – können solche oberflächlichen Merkmale einer Person als Gründe dafür herhalten, sie auszugrenzen. Überraschenderweise ist Ausgrenzung bis hin zum Mobbing verstärkt in sozialen Bereichen anzutreffen; also bei Menschen, die sich eigentlich für das Wohl und die Belange von Schwächeren einsetzen.
Keine Lästerei!
Das ist die Mindestanforderung an alle, denen ein gutes Miteinander im Team am Herzen liegt und die Mobbing vorbeugen wollen: Bitte nicht lästern! Auch nicht ausnahmsweise oder weil der Mensch wirklich blöd ist. Es gibt ja bescheuerte Kollegen, keine Fragen. Aber bei jedem Satz, den Sie äußern, sollten Sie sich fragen, ob Sie diese Schimpftirade auch dem Kollegen oder der Kollegin ins Gesicht sagen würden. Falls nicht, sollten Sie besser schweigen.
Lästern sorgt nur im ersten Moment für gute Gefühle. Man fühlt sich eingebunden in ein soziales Netz. Es tut gut, wenn die anderen einem zustimmen, vielleicht noch eine weitere Lästergeschichte beisteuern. Man denkt dann: „Die sind auf meiner Seite“. Diese Verbundenheit ist aber keine
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