Stark im Job
echte – morgen lästern dieselben Kollegen vielleicht mit anderen. Menschen, die viel lästern, sind erfahrungsgemäß auch oft selber Läster-Opfer. Ihre Stärke ist nur eine scheinbare.
Am besten offen ansprechen
Wenn Sie sich von der Seele reden müssen, wie bescheuert Ihre Kollegin ist, dann tun Sie’s daheim. Aus gesundheitlicher Sicht ist es sinnvoll, dass Sie sich auf diese Weise entlasten. Man erträgt belastende Situationen leichter, wenn man sie verbal bei gut meinenden Menschen ablädt – aber eben besser nicht am Arbeitsplatz im Kreise der Kollegen. Noch besser wär’s natürlich, Sie hätten den Mut, offen anzusprechen, was Sie stört („Nimm doch bitte morgen etwas weniger von dem intensiven Parfüm“).
Wenn Sie selbst entweder schweigen oder störende Dinge offen ansprechen, stehen Sie auch besser da, wenn Sie andere Kollegen bitten, ihrerseits auf Lästereien zu verzichten. Sie können ein Signal setzen für ein besseres Teamklima, indem Sie etwa bei Lästergesprächen die Teeküche verlassen mit Worten wie: „Jetzt lasst das doch – wir wollen schließlich alle weiterhin gut zusammenarbeiten. So etwas tut uns als Team einfach nicht gut.“
Natürlich kann es sein, dass daraufhin erst einmal Sie das Opfer der nächsten Lästerbemerkungen sind. Aber langfristig werden Sie sich mit dieser Haltung Respekt einhandeln, denn im Grunde weiß jeder (naja, mindestens 95 % aller Menschen), dass Lästern nicht gut fürs Klima ist.
Grüppchenbildung vermeiden
Ein Team ist selten eine richtig homogene Gruppe. Meist existieren mehrere Untergruppen, zum Beispiel die Alten, die Jungen, die Neulinge, die Altgedienten, die Modischen, die Nerds (Computerfreaks). Das ist so lange nicht schlimm, wie alle noch miteinander reden. Im Sinne des Teamklimas sollten Sie Kontakt zu möglichst vielen Mitgliedern Ihres Bereichs pflegen.
Verbringen Sie zum Beispiel Ihre Pause nicht immer mit denselben Kolleginnen oder Kollegen, sondern fragen Sie immer mal andere, ob sie mitkommen zum Mittagessen. Je besser die einzelnen Untergruppen eines Teams immer wieder vermischt werden, desto besser ist in der Regel das Klima. So können sich keine Lästergruppen bilden, und der Informationsfluss bleibt gewährleistet.
Das Fazit dieses Unterkapitels lautet:
Zeigen Sie, dass Sie von Lästereien nichts halten!
9.3 Wie Sie selbst zu einem gesunden Klima beitragen können
Einen freundlichen Umgangston pflegen
Meist sind es die kleinen Dinge, die über das Wohlbefinden am Arbeitsplatz entscheiden: Eigentlich selbstverständliche Worte wie „bitte“ oder „danke“, das morgendliche Begrüßen von Kollegen mit Blickkontakt und Namensnennung, das höfliche Aufhalten von Türen etc. – Verhaltensweisen also, die nicht viel Zeit kosten, die aber das Miteinander positiv beeinflussen.
Dabei ist Wertschätzung das beste Düngemittel fürs Klima. Wenn Sie Ihre Kolleginnen und Kollegen wirklich gern mögen, gelingt ein freundlicher Umgangston wie von selbst. Gehen Sie davon aus, dass die anderen es gut mit Ihnen meinen (und an motzigen Bemerkungen ist nur der Stress schuld). – Das erleichtert es Ihnen, selbst positiv-zugewandt zu bleiben.
Warten Sie nicht, bis Sie Ihr Gegenüber als wertschätzend und freundlich erleben nach dem Motto: „Erst einmal sollen die nett zu mir sein, dann werde ich auch nett zu denen sein“. Unter Umständen warten Sie dann ewig. Und einer muss ja den ersten Schritt machen, warum also nicht Sie? Vielleicht gibt Ihnen das auch das gute Gefühl moralischer Überlegenheit, wenn Sie sich sagen, dass Sie sich und Ihrem positiven Menschenbild samt höflichen Umgangsformen treu bleiben.
Mit der guten Stimmung bei sich selbst beginnen
Lassen Sie Ihr Lächeln für sich arbeiten: Lächeln ist ansteckend ... Wenn Sie den Anfang machen, wer weiß, vielleicht können Sie den einen oder anderen Zeitgenossen damit auftauen. Menschen, die viel lächeln, erhalten mehr Anerkennung als Trauerklöße. Aber natürlich muss das Lächeln echt sein. Also bitte keine Schauspielerei.
Fragen Sie sich stattdessen einfach jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit, was Ihnen heute früh schon Nettes widerfahren ist, und auf was und wen im Betrieb Sie sich freuen. Falls Ihnen rein gar nichts einfallen sollte, denken Sie einfach an etwas Schönes aus Ihrer jüngsten Vergangenheit oder in der nächsten Zukunft wie etwa: „Das Skilanglaufen am Wochenende war einfach herrlich“ oder: „Heute Abend geht’s ins Kino“. Dann kommt die
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