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Starke Frau, was nun?

Starke Frau, was nun?

Titel: Starke Frau, was nun? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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verstärkt sich. »Wenn man die Show außen vor ließ – was ich tat –, dann merkte man, dass da mehr zwischen euch ist.«
    »Sicher!« Heftig nickt sie. »Jede Menge Antipathie und Gegensätze.«
    Er lächelt. »Die sich nun einmal anziehen. Du weißt es besser.«
    Wütend kaut sie auf ihrer Unterlippe herum. Warum muss eigentlich jeder ihr die Schuld geben? Das geht schon seit gestern so! Alle stellen sie an den Pranger; immer ist sie das abstoßende Beispiel und Chris der einsame, betrogene Held. Das ist UNFAIR!
    Tränen der Wut machen sich bemerkbar. »Er wollte es nicht, er hat das alles kaputtgemacht! Gestern hat er nicht mal mehr mit mir gesprochen.« Die ersten salzigen Perlen verlassen ihr Domizil und purzeln mit jeder Menge schwarzem Mascara vereint auf ihre bisher makellosen Wangen. »Ich habe versucht, mit ihm zu reden, aber er blockte ab! Es ist seine Schuld!«
    Hans schüttelt den Kopf. »Hier geht es nicht um Schuldzuweisungen, nur darum, was du willst. Weißt du, was du willst?«
    »Meine Ruhe!«
    »Die wirst du durch Wegrennen nicht finden! Niemand hinterlässt ein derartiges Chaos und kann danach sofort froh sein, jedenfalls, wenn er ein Gewissen hat. Ich hoffe doch, du verfügst über ein derartiges emotionales Depot?«
    Was soll sie dazu sagen? Viel Gelegenheit, darüber nachzudenken, bleibt ihr nicht, denn Hans fährt kurz darauf fort. »Ich schätze, du befindest dich selbst in einem Chaos. Wir sollten gemeinsam versuchen, ein wenig Licht in das Dickicht zu bekommen, oder?
    Oh Gott! Jetzt ist ihr Vater unter die Therapeuten gegangen!
    »Wo ist Mama?«
    »Bei Robert, wo sonst?« Hans verzieht das Gesicht. »Sie kümmert sich um die Gäste, was dachtest du denn? Dass sich alles mit gesenktem Haupt nach Hause begibt? Du solltest tatsächlich beginnen, über deinen Tellerrand zu blicken, zumindest, sobald du weißt, was sich auf deinem Teller befindet.«
    »Ich weiß genau, was ich will! Das habe ich heute wohl deutlich gemacht!«
    »Nein, heute hast du erst einmal sehr spektakulär deutlich gemacht, was du nicht willst. Und jetzt werden wir herausfinden, was du stattdessen möchtest.«
    Lisa stöhnt, doch ihr Vater lässt sich nicht aus dem Konzept bringen. »Also, Robert willst du nicht?«
    »Doch, ich habe eigentlich nur Nein gesagt, weil ich so auf spektakuläre Auftritte stehe!«
    Unvermittelt wirkt ihr Vater derart zornig, dass Lisa etwas zurückweicht. Mist, sie hat die aggressive Ader geweckt! »Ich versuche wirklich, dich zu verstehen. Du bist unser einziges Kind, und du weißt, wie sehr wir dich lieben. Aber ich denke, es ist an der Zeit, von deinem hohen Ross herabzusteigen. Du hattest genügend Gelegenheiten, um Robert diese grauenhafte Erfahrung zu ersparen. Du wähltest diesen Weg ...«
    »... aber ich wusste es doch nicht ...«
    »Dann hättest du dir eben früher Gedanken machen sollen! Du bist eine erwachsene Frau und führst dich auf wie ein dummes, grausames Kleinkind!« Seine sonst so warme Stimme klingt mit einem Mal schneidend, und sie trifft gnadenlos. »Du reißt die Menschen reihenweise mit in den Abgrund und scheinst es nicht einmal zu bemerken, geschweige denn, dass es dich interessiert. Du bist grauenhaft oberflächlich, Lisa!«
    »WATT ...«
    Er hebt eine Hand. »Halt den Mund!« Nachdem er sicher ist, dass sie das tatsächlich tut, fährt er fort. »Liebst du diesen Chris?«
    »Du hast keine Ahnung, was für ein ausgemachter Idiot das ist, sonst würdest du diese Frage nicht einmal stellen!«, wettert sie sofort los, als er ihr so naiv die Chance dazu einräumt.
    »Ich wollte nicht erfahren, was er ist oder was du in ihm siehst, sondern, ob du emotional an ihm hängst, Lisa.« Wieder streng.
    Sie senkt den Kopf, schüttelt ihn, senkt ihn noch weiter. »Ich weiß nicht«, haucht sie schließlich.
    »Dann solltest du dir aber schnellstens darüber klar werden.« Noch immer klingt er aufgebracht. »Allerdings, wenn ich die Faktoren zusammenzähle ... Allen voran, dass du deine Hochzeit in letzter Sekunde abgeblasen hast ...«
    »Aber wir passen nicht zusammen!«, wispert sie nach einer Weile und sieht auf. »Er und ich ... das ist ...«
    »Möglich!« Hans nickt. »Alles ist möglich, wenn die Liebe die Regeln übernimmt.«
    »Das ist totaler Kitsch, Paps!«
    »Manchmal entspricht er der Realität.«
    Angestrengt überlegt sie, denkt an Chris und fühlt wieder das Grummeln, nur diesmal an etwas anderer Stelle.
    »Aber, er will nicht!«
    »Das hat er gesagt?«
    »Na ja,

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