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Starker als dein Tod

Starker als dein Tod

Titel: Starker als dein Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Castillo Linda
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Mission gefährden würden. Wir waren abgelenkt.“ Seine Miene wirkte angestrengt. „Wir stritten uns. Sie stürmte aus meinem Zelt. Ich ließ sie gehen, weil ich dachte, ein bisschen Zeit, um sich zu beruhigen, könnte uns beiden nicht schaden. Ich hatte keine Ahnung, dass sie zu dem Funksender lief.“
    „Warum wollte sie dort hin?“
    „Sie hatte genug. Sie war ausgebrannt und wollte den Einsatz beenden.“
    „Was ist dann passiert?“
    Er seufzte. „Gerade an jenem Nachmittag war eine Ladung Waffen angekommen. Weder Alisa noch ich wussten, dass Nachtsichtgeräte Teil dieser Ladung waren. Und wir wussten erst recht nicht, dass die Wachen sie in dieser Nacht benutzten.“
    „Oh, Zack.“
    „Es war meine Aufgabe, in Erfahrung zu bringen, woraus genau die eingehenden Ladungen bestanden. Gewehre. Sprengstoff. Hightechgeräte. Was auch immer. Es war meine Aufgabe, das zu wissen.“ Er stützte sich mit der Hand gegen den Kaminsims. „Einige Stunden nachdem sie mein Zelt verlassen hatte, wachte ich von lauten Stimmen auf. Eine der Wachen hatte sie das Camp verlassen sehen und war ihr gefolgt. Sie erwischten sie, als sie den Funksender benutzte.“
    „Oh nein.“ Emilys Herz schlug ihr bis zum Hals, denn sie wusste, was er als Nächstes erzählen würde.
    „Sie brachten sie zurück zum Camp und weckten den Anführer, einen Mann namens Guy Hind. Da ich gerade vor meinem Zelt stand, bekam ich mit, dass sie sie verhörten. Alisa war widerspenstig und beinhart. Sie sagte ihnen nicht das Geringste.“ Seine Stimme brach, und es schien ihm schwerzufallen weiter zu sprechen. „Und dann begannen sie, ihr wehzutun.“
    Emily sah, wie er seine Hände zu Fäusten ballte. Schweißtropfen traten auf seine Stirn. Er blinzelte mehrmals rasch, als wollte er das Bild, wie seine Geliebte gefoltert wurde, aus dem Gedächtnis löschen. „Ich hoffte, dass sie unseren Kontakt bei MIDNIGHT erreicht hatte und sie jemanden schicken würden, bevor die Dinge außer Kontrolle gerieten. Doch nicht einmal MIDNIGHT konnte ein Team schnell genug dort hinbringen, um sie da rauszuholen. Und ich musste eine Entscheidung treffen. Ich konnte entweder ihr Leben retten und die Operation hochgehen lassen. Oder ich ließ sie sterben und rettete, was noch zu retten war.“
    Gepeinigt schaute er sie an. Tief in seinen Augen las Emily verzweifelten Schmerz.
    „Ich rannte zurück zu meinem Zelt und griff nach meiner Waffe. Obwohl ich es allein mit zwanzig Männern aufnehmen musste, konnte ich doch nicht einfach zusehen, wie sie sie umbrachten.“ Seine Stimme war so leise und heiser, dass Emily sich vorbeugen musste, um ihn zu verstehen.
    „Ich hatte den Hurensohn im Visier, als er den Abzug drückte“, presste er hervor.
    Zum ersten Mal spürte Emily, wie ihr die Tränen in die Augen traten. Sie erkannte den gleichen Schmerz, der sich für immer in Zacks Gesichtszüge gegraben hatte. Ein Schmerz, der ein Teil von ihm geworden war. Eine Qual, die er akzeptiert und mit der er zu leben gelernt hatte.
    „Ich spürte diese Kugel, als hätte sie mich selbst getroffen“, sagte er. „Sie erschossen sie wie bei einer Exekution. Sie war sofort tot.“
    „Mein Gott.“
    „Ich ging davon aus, dass ich der Nächste sei, aber ich wollte mich nicht kampflos ergeben.“
    „Wie bist du dort herausgekommen?“
    „Avery Shaw, der jetzt mein Boss ist, war damals noch Agent. Alisa hatte es tatsächlich geschafft, MIDNIGHT zu kontaktieren. Innerhalb von Minuten setzte ein Hubschrauber ein fünfköpfiges Team ab. Shaw führte die Einsatztruppe an und holte mich raus. Jedoch bekam er eine Kugel ins Rückgrat, was seine Zeit im Außendienst beendet hat.“
    „Ihr habt es alle lebend geschafft?“, fragte sie.
    „Alle bis auf Alisa.“
    „Und du gibst dir die Schuld.“
    „Ich bin der Einzige, der übrig ist, dem man die Schuld geben kann.“
    Sie konnte sich die Schrecken nicht vorstellen, die er durchlebt hatte, und auch nicht den Schmerz, den er fühlen musste. Die drückende Schuld. „Deshalb bist du so entschlossen, mich vor den Leuten von
Lockdown
zu beschützen.“
    Mit seinen Blicken schien er sie förmlich zu durchbohren. „Ich bin aus vielerlei Gründen entschlossen, dich zu beschützen.“
    Sie starrte ihn an. Ihr Herz hämmerte, ihr Puls raste.
    Mit zwei raschen Schritten trat er zu ihr, fasste mit einer Hand ihre Schulter und strich mit der anderen über ihre Wange. „Ich empfinde etwas für dich, Emily. Ich empfinde verdammt noch mal zu viel für

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