Starlet Monika
vielleicht zufällig von Carl Kroos ?«
Ich schüttelte bedächtig den
Kopf, einen Augenblick lang in schweigende Bewunderung versunken. »Sie ist ein
schlechthin vollkommenes Mädchen«, sagte ich laut. »Nicht nur schön, sondern
auch noch klug!«
»Ich dachte, der
Vergnügungspark sei noch nicht eröffnet ?«
»Stimmt !« gab ich zu. »Aber wie ich schon sagte, hier handelt es sich um eine exklusive
Vorstellung. Die Öffentlichkeit wird nicht zugelassen — nur Sie und ich .«
»Ich weiß nicht recht, ob ich
von der Idee eigentlich so hingerissen bin«, sagte sie zweifelnd. »Ich möchte
nicht unhöflich sein, Rick, aber Carl Kroos entspricht nicht haargenau meiner Vorstellung von einem vergnügten Abend .«
»Tut mir leid, Süße«, sagte
ich. »Aber ich habe es ihm versprochen. Wir brauchen nicht länger als eine
Viertelstunde zu bleiben — ein paar seiner Lieblingstricks zu bewundern und uns
dann zu verdrücken. Okay?«
»Na ja.« Ihre volle Oberlippe
wölbte sich nach oben, und ich mußte mich beherrschen, um mich nicht über den
Tisch zu beugen und sie sachte mit meinen Zähnen zu liebkosen.
»Ich lasse mir die Rechnung
geben, und dann gehen wir«, sagte ich. »Je früher wir dort sind, desto früher
kommen wir wieder weg .«
»Wissen Sie was, Rick ?« Sie ließ mir das bewußte ätzendsüße Lächeln zukommen.
»Gelegentlich sagen Sie die tiefgründigsten Dinge .«
»Das hätte ich für eine dreckige
Bemerkung gehalten, wenn ich nicht wüßte, daß Sie es heute
abend mit Freudschen Fehlleistungen halten«,
sagte ich befriedigt.
»Wieso?« Sie blinzelte
vorsichtig.
»Erinnern Sie sich nicht: Was
haben Sie für den Rest der Nacht vor — ich meine für den Abend ?« Ich grinste.
Sie errötete erneut. »Machen
Sie nur so weiter, Rick Holman «, drohte sie, »und ich
mache jetzt gleich, daß ich zu Fuß nach Hause komme .«
Ich bezahlte die Rechnung,
ergriff dann ihren Arm und schob sie aus dem Restaurant in den Wagen, bevor sie
ernstlich an ein derartiges körperliches Training denken konnte. Es dauerte
etwa eine halbe Stunde, bis wir beim Vergnügungspark ankamen, und ich hielt vor
dem geschlossenen Tor. Der Wachmann erschien, und als ich ihm meinen Namen
genannt hatte, erklärte er, Mr. Kroos hätte ihm
gesagt, alles sei okay, und er wolle das Tor für uns öffnen.
»Es ist eine lange Strecke, von
hier bis zum Haus der Illusionen zu gehen«, sagte er in vertraulichem
Ton. »Aber wenn Sie hinter dem Tor links gehen, an dem Riesenrad vorbei, und
dann noch einmal links am großen Karussell vorüber, dann werden Sie das Haus
der Illusionen in etwa fünfzig Meter Entfernung vor sich liegen sehen.
Okay?«
»Vielen Dank«, sagte ich und
gab ihm einen Dollar.
»Das wäre nicht nötig gewesen,
Mister .« Er schob das Geld mit äußerster
Geschwindigkeit in die Hosentasche für den Fall, ich würde ihn beim Wort
nehmen. »Ich werde das Tor öffnen .«
Ein paar Sekunden darauf fuhren
wir in den Vergnügungspark ein, und ich folgte den Anweisungen des Wachmanns.
Als ich den letzten Bogen um das große Karussell herum beschrieb, spürte ich,
wie Kathy neben mir schauderte.
»Ist Ihnen kalt ?«
»Eigentlich nicht«, sagte sie
mit zaghafter Stimme. »Mich schaudert nur einfach hier. Es ist alles so groß
und dunkel und verlassen. Ich habe nur das Gefühl, ein paar Gespenster fingen
gleich an, Karussell zu fahren !«
»Oh, großartig !« sagte ich. »Sie sind in genau der richtigen Stimmung, den
Meister der Illusionen zu besuchen !«
»Rick!« Sie legte flüchtig ihre
Hand auf meinen Arm. »Wir wollen nicht lange bei Carl Kroos bleiben. Ja?«
»Selbstverständlich nicht«,
sagte ich. »Höchstens eine Viertelstunde!«
Ich parkte den Wagen vor einem
großen dunklen Gebäude, das vier Stockwerke hoch war, und wir stiegen aus. Ich konnte
gerade mühsam die auffallende Reklameschrift ausmachen, in der Haus der Illusionen. — Wir versichern Sie dagegen, sich zu Tode zu fürchten!
Kommen Sie und lernen Sie die Ungeheuer kennen! über die Fassade gemalt
stand. Ich beugte mich wieder in den Wagen und drückte auf die Hupe.
Neben mir schauderte Kathy
erneut. »Schon als Kind mochte ich solche Dinge nicht! Das Karussell war prima,
aber die Geisterbahnen und die Häuser mit den Zerrspiegeln und solche Sachen
haben mir eine Todesangst eingejagt !«
»Nun ja«, sagte ich tröstend,
»hier sind Sie jedenfalls versichert — wenigstens steht das angeschrieben .«
Während ich auf die
Reklameschrift an der Wand
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