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Starlet Monika

Starlet Monika

Titel: Starlet Monika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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    »Es war faszinierend«, sagte
ich. »Und das Beste war diese Treppe, wo Kathy auf einen Ventilator trat
und...« Ich beendete diesen Satz nie, denn sie rammte mir brutal die Ellbogen
in die Seite und setzte mich für die nächsten zwei Minuten wirkungsvoll außer
Gefecht.
    Im Kontrollraum schaltete Carl
die Hauptstromleitung ab. Es wurde wieder still.
    »Sie brauchen nicht aus Anstand
noch zu bleiben .« Er lächelte uns zu. »Wenn Sie jetzt
gehen wollen, bitte !«
    »Nein«, sagte ich entschlossen,
den mörderischen Ausdruck auf Kathys Gesicht übersehend. »Ich habe noch ein
paar Fragen zu stellen .«
    »Gut!« Carl strahlte mich an.
»Nur zu, Rick.«
    »Der zeitliche Ablauf«, sagte
ich neugierig, »wie die Gestalten auf einen zukommen, einen ansehen — oder wie
diese Ansammlung von Gespenstermetzgern auf ihr Abendessen warten und der Reihe
nach aufstehen, wenn man näher kommt — wie machen Sie das? Durch Selenzellen,
oder was sonst?«
    »Meistens Radar«, sagte er.
»Nach dem System des Magischen Auges. Wenn sie vorwärts gehen, unterbrechen Sie
die unsichtbaren Strahlen, und das aktiviert die elektronischen Figuren.
Dasselbe erfolgt bei dieser Plastikhand, die auf der Rolltreppe auf Sie zufährt .«
    »Huh!« Kathy schauderte.
»Erinnern Sie mich nicht daran! Ich werde daraufhin eine Woche lang nicht
schlafen können !«
    »Dieser oberste Stock ist eine
tolle Sache !« sagte ich begeistert. »Die Götter des
Olymp! Wie haben Sie das gemacht, Carl? Diese Venus, die da aus der Muschel
stieg, wirkte verdammt natürlich !«
    Er liebkoste eine Weile seinen
Bart und warf mir dann einen Blick zu, als sei ich sein Lieblingsschüler. »Das
ist meine beste Arbeit«, sagte er bescheiden. »Viele andere Leute können den
Rest der Attraktionen im Haus nachmachen, aber der oberste Stock ist meine ganz
eigene Sache .«
    »Sie werden doch nicht
behaupten wollen, daß es mit Spiegeln gemacht wird ?« fragte ich mißtrauisch.
    »Nicht gerade.« Er streichelte
noch ein wenig seinen Bart, und ich erwartete, daß dieses verdammte Ding jetzt
jeden Augenblick laut zu schnurren begann. »Es ist ziemlich kompliziert; eine
Kombination aus Filmprojektion, dreidimensional und mehrphasig reflektiert — «
    »Okay!« Ich hob abwehrend die
Hand. »Ich gebe auf. Da komme ich nicht mit, Carl .«
    »Noch weitere Fragen, Rick?«
    »Ich glaube nicht«, sagte ich
im Ton des Bedauerns.
    »Dann«, seine gefleckten
braunen Augen schimmerten plötzlich, »lassen Sie mich Ihnen, bevor Sie gehen,
meinen neuesten Trick zeigen. Das Bedeutendste, was ich je fertig gebracht
habe, auch wenn ich das selber sage.«
    »Bitte«, sagte Kathy mit zitternder
Stimme«, »es ist sicher grandios, Carl, aber ich habe für eine Nacht von diesem gräßlichen Zeug im Dunkeln genug !«
    »Dies hier hat nichts
Erschreckendes an sich«, sagte er mit fester Stimme. »Ganz im Gegenteil. Es
wird nur eine Minute in Anspruch nehmen .«
    »Wir möchten es sehr gern
sehen, Carl«, sagte ich.
    »Es ist ein seltsamer Zufall«,
sagte er mit träumerischer Stimme. »Seit zwei Monaten habe ich daran
gearbeitet. Ich habe es erst vor zwei Nächten perfektioniert. Als ich,
ermuntert durch Angela Burrows , daran zu arbeiten
begann, kannte ich Sie alle beide noch nicht. Aber wie dem auch sei...« Er
öffnete eine Tür am anderen Ende des Kontrollraums. »Wollen Sie bitte einen
Augenblick hier ein treten ?«
    Ich mußte Kathy in den Raum
schieben und hörte ihren deutlichen Seufzer der Erleichterung, als sie sah, daß
es sich lediglich um ein ganz gewöhnliches Zimmer mit kahlen Wänden und nacktem
Boden handelte, auf dem verstreut ein paar Stühle standen.
    »Nun«, Carl machte die
umfassende Geste eines maître de plaisir zu den Stühlen hin, »wenn Sie beide bitte Platz
nehmen wollen, werde ich Sie verlassen und Ihnen den Anblick des bedeutendsten
Tricks, den ich, Carl Kroos , je ausgedacht habe,
verschaffen .«
    Wir setzten uns, und er verließ
den Raum. Ein paar Sekunden später griff Kathy heftig nach meinem Arm, als das
Zimmer plötzlich in Dunkelheit getaucht wurde.
    »Keine Angst, Süße«, sagte ich
mitfühlend. »Er wird wahrscheinlich nur einfach ein Grab unmittelbar unter
unseren Füßen öffnen .«
    Sie gab ein unglückliches Stöhnen
von sich, und ich legte schützend den Arm um ihre Schulter. Oder vielmehr
sollte es wenigstens schützend sein. Und was kann ein Mann schon dafür, wenn
seine Hand dabei ein bißchen zu tief rutscht? Ich spürte, wie Kathy ein

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