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Starship Troopers

Starship Troopers

Titel: Starship Troopers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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tatsächlich nur Platzpatronen waren.
    Aber diese Gewehrkugeln und das zwanghafte Verlangen, vor ihnen Deckung zu suchen, lösten bei mir eine Kettenreaktion aus und brachten mich auf den Tiefpunkt meiner Karriere in Camp Currie. Zuerst einmal wurden mir die Korporalsstreifen wieder weggenommen, aber nicht, weil ich etwas verbockte, sondern einer von meiner Gruppe, als ich gerade abwesend war ..., was ich zur Sprache brachte. Bronski warnte mich, den Mund zu halten. Also ging ich zu Zim, um mich zu beschweren. Er erklärte mir in frostigem Ton, daß ich für alles verantwortlich sei, was meine Männer taten, gleichgültig, ob ich oder ob ich nicht ... und brummte mir noch sechs Stunden Strafdienst auf, weil ich ohne Bronskis Erlaubnis zu ihm gekommen sei. Dann erhielt ich einen Brief, der mir sehr zu schaffen machte - der erste Brief von meiner Mutter.
    Dann verstauchte ich mir die Schulter beim ersten Exerzieren im gepanzerten Kampfanzug (diese Übungsanzüge haben ein eingebautes Zusatzgerät, das dem Ausbilder gestattet, das Ding durch Fernsteuerung nach Belieben ausfallen lassen zu können; meiner fiel mitten im Sprung aus, und ich verletzte mir die Schulter). Für die Dauer der Verletzung wurde ich in den Innendienst versetzt und bekam damit viel zu viel Zeit zum Nachdenken; in einer Periode, als ich Gründe zu haben glaubte, mich selbst zu bedauern.
    Da ich nur für >leichten Dienst< verwendungsfähig war, wurde ich als Ordonnanz in das Büro des Bataillonskommandeurs abgestellt. Ich war zuerst sehr diensteifrig, denn ich war noch nie in der Kommandantur gewesen und wollte einen guten Eindruck hinterlassen. Ich mußte entdecken, daß Captain Frankel Diensteifer gar nicht schätzte; er wollte nur, daß ich stillsaß, nichts sagte und ihn nicht störte. Das gab mir viel Muße, mich mit mir selbst zu beschäftigen, denn ich wagte nicht, einzuschlafen. Und dann plötzlich, kurz nach dem Mittagessen, war ich hellwach. Sergeant Zim kam herein, begleitet von drei Männern.
    Zim sah so schneidig und adrett aus wie immer, aber er machte ein Gesicht wie der Tod, der auf einem fahlen Pferd reitet, und er hatte eine kleine Beule über dem rechten Auge, die aussah, als wollte sie sich zu einem Veilchen entwickeln - was natürlich nicht sein konnte. Von seinen Begleitern war der mittlere Ted Hendrick. Er sah schmutzig aus - nun, die Kompanie war auf einer Feldübung gewesen. Diese Prärien werden nicht extra für uns geschrubbt, und die meiste Zeit verbrachten wir in sehr inniger Berührung mit dem Boden. Doch seine Oberlippe war gespalten, und er hatte Blut auf seinem Kinn und am Hemd; und er trug auch keine Kappe mehr. Er sah aus, als habe er Schaum vor dem Mund. Die Männer an seiner Seite waren Rekruten. Die beiden waren mit Gewehren bewaffnet, Hendrick nicht. Einer seiner Begleiter stammte aus meinem Trupp, ein Junge namens Leivy. Er schien aufgeregt und aufgedreht und blinzelte mir zu, als niemand auf uns achtete.
    Captain Frankel blickte überrascht hoch: »Was liegt an, Sergeant?«
    Zim hatte Haltung angenommen und sprach, als rede er vom Band: »Sir, Meldung von Kompanieführer H an den Bataillonskommandeur. Disziplinarmaßnahme. Artikel neuneinsnullsieben. Mißachtung eines Befehls und einer taktischen Belehrung während einer Kampfübung Artikel neuneinszweinull. Verweigerung des Gehorsams unter gleichen Bedingungen.«
    Captain Frankel starrte ihn verblüfft an. »Und damit kommen Sie zu mir, Sergeant? Offiziell?«
    Es war mir unbegreiflich, wie ein Mann so verlegen aussehen kann und zugleich doch so ausdruckslos in seiner Miene und Stimme wie Zim in diesem Augenblick.
    »Sir. Wenn der Captain gestattet. Der Mann verweigerte eine administrative Disziplinarmaßnahme. Er bestand darauf, den Bataillonskommandeur zu sprechen.«
    »Ich verstehe. Ein Matratzenanwart. Nun, ich begreife es immer noch nicht, Sergeant, obwohl er der Theorie nach dieses Privileg besitzt. Wie lautete die taktische Anweisung und der Befehl?«
    »Einfrieren, Sir.« Ich blickte Hendrick an und dachte: Oh, oh, das wird ein harter Brocken für ihn. Bei dem Kommando >Einfrieren< muß man sich sofort in den Dreck werfen, so rasch wie möglich irgendwo in Deckung gehen und dann einfrieren: zur vollkommenen Bewegungslosigkeit erstarren, nicht einmal mit den Wimpern zucken, bis dieser Befehl wieder aufgehoben wird. Oder man muß zur Bewegungslosigkeit erstarren, wenn man sich bereits in Deckung befindet. Man hat mir von Soldaten berichtet, die in

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