Starship Troopers
diesem Zustand von einer Kugel getroffen wurden und sie waren ganz langsam gestorben, lautlos, ohne sich zu rühren.
Frankels Augenbrauen schossen nach oben. »Zweiter Teil?«
»Das gleiche, Sir. Als er sich rührte, verweigerte er den Befehl, wieder einzufrieren.«
Captain Frankel sah jetzt grimmig aus. »Name?«
»Hendrick, T. C, Sir«, antwortete Zim. »Rekruten Private R- Psiebenneunsechsnullneunzweivier.«
»Schön. Hendrick, Sie werden bei Verlust aller Ihrer Privilegien mit dreißig Tagen Arrest bestraft und dürfen das Zelt nur während der Dienstzeit, der Mahlzeiten und zu sanitären Zwecken verlassen. Sie werden jeden Tag unter der Aufsicht des diensthabenden Korporals Sonderwachdienst leisten, eine Stunde vor dem Zapfenstreich, eine Stunde vor dem Wecken und eine Stunde am Mittag während der Essenszeit. Ihre Abendmahlzeit wird aus Brot und Wasser bestehen - soviel Brot, wie Sie essen können.
Jeden Sonntag leisten Sie zehn Stunden Strafdienst, wobei Sie sich die Zeit so einteilen dürfen, daß Sie den Gottesdienst besuchen können, wenn Sie das wünschen.« (Ich dachte: Oh, herrje, da hat er sich was Schönes eingebrockt.) Captain Frankel fuhr fort: »Sie kommen nur so gut weg, weil ich kein höheres Strafmaß verhängen kann, ohne ein Kriegsgericht einzuberufen ... und ich möchte Ihretwegen Ihre Kompanie nicht in Mißkredit bringen. Abtreten.« Er blickte wieder hinunter auf seine Papiere, hatte den Vorfall bereits vergessen ...
... und Hendrick schrie: »Sie haben noch nicht gehört, was ich dazu zu sagen habe!«
Der Captain blickte hoch. »Oh. Entschuldigung. Sie haben etwas zu sagen?«
»Und ob ich was zu sagen habe! Sergeant Zim hat es auf mich abgesehen! Seit ich hier im Lager bin, nörgelt er an mir herum, den ganzen Tag lang, von morgens bis abends! Er ...«
»Das ist sein Job«, konterte der Captain kühl. »Bestreiten Sie die Anschuldigungen, die gegen Sie erhoben werden?«
»Nein, aber - er hat Ihnen nicht gesagt, daß ich auf einem Ameisenhaufen lag. «
Frankel machte ein angewidertes Gesicht. »Oh. Sie hätten sich also umbringen lassen und Ihre Kameraden gefährdet, nur wegen ein paar kleiner lächerlicher Ameisen?«
»Nicht nur ein paar kleine lächerliche - es waren Hunderte. Stechameisen.«
»Tatsächlich? Junger Mann, lassen Sie mich eines klarstellen. Hätten Sie in einem Nest voll Klapperschlangen gelegen, hätte man immer noch von Ihnen erwarten dürfen und müssen, daß Sie stillhalten.« Frankel legte eine Pause ein: »Haben Sie irgend etwas zu Ihrer Verteidigung vorzubringen?«
Hendrick riß den Mund auf: »Natürlich habe ich das! Er hat mich angefaßt! Die ganze Bande läuft immer mit diesen blödsinnigen Stöcken herum, schlägt einen damit auf den Hintern, auf die Rippen und zwischen die Schulterblätter - und treibt einen zur Eile an. Ich habe mir das gefallen lassen. Aber er hat mich mit den Händen geschlagen - warf mich auf den Boden und brüllte >Einfrieren, du blöder Esel!< Wie gefällt Ihnen das?«
Captain Frankel blickte auf seine Hände hinunter und dann wieder auf Hendrick: »Sie leiden unter einem bei Zivilisten weit verbreiteten Irrtum, weil Sie glauben, daß Ihre Vorgesetzten Sie nicht >anfassen dürften<, wie Sie sich ausdrücken. Unter rein gesellschaftlichen Umständen trifft das zu; wenn wir uns zum Beispiel in einem Laden oder im Kino begegnen würden, hätte ich kein Recht dazu, Ihnen eine Ohrfeige zu geben, solange Sie mich mit dem Respekt behandeln, der meinem Rang zukommt. Das gleiche gilt natürlich für Sie. Aber im Dienst sieht die Sache ganz anders aus ...« Der Captain schwang im Sessel herum und deutete auf Buchdeckel mit eingehefteten Blättern. »Dort stehen die Gesetze, unter denen Sie hier leben. Wir können jeden Paragraphen in diesen Büchern, jede Militärgerichtsverhandlung, die sich auf diese Paragraphen stützt, unter die Lupe nehmen, und Sie werden nicht ein Wort finden, das direkt oder indirekt Ihrem Vorgesetzten verbietet, Sie >anzufassen< oder Sie auf irgendeine andere Weise im Dienst zu züchtigen. Hendrick, ich könnte Ihnen jetzt den Kiefer brechen, und ich wäre nur meinem eigenen Vorgesetzten gegenüber verantwortlich, ob diese Maßnahme den Umständen nach erforderlich war. Aber ich wäre nicht Ihnen gegenüber verantwortlich. Ich könnte sogar über diese Maßnahme noch hinausgehen. Es gibt Umstände, die einem Vorgesetzten, der nicht unbedingt ein Offizier sein muß, nicht nur erlauben, sondern ihn sogar
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