Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Starship Troopers

Starship Troopers

Titel: Starship Troopers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
Vom Netzwerk:
zwingen, einen ihm unterstehenden Offizier oder Mannschaftsgrad ohne Verzug und vielleicht ohne Vorwarnung zu töten - und sich damit nicht nur keine Strafe, sondern sogar ein Lob einbringen. Feiges Verhalten im Angesicht des Gegners ist zum Beispiel so ein Fall.«
    Der Captain klopfte mit der Hand auf seine Tischplatte.
    »Nun zu diesen Stöckchen - sie erfüllen einen doppelten Zweck. Erstens zeichnen sie die Männer, die sie tragen, mit Kommandogewalt aus. Zweitens erwarten wir von diesen Leuten, daß sie die Stöckchen verwenden, um Sie zu ermuntern und anzutreiben. Sie werden so verwendet, daß Sie unmöglich damit verletzt werden können; sie tun höchstens ein bißchen weh. Aber sie ersparen uns tausend Ermahnungen und Belehrungen. Nehmen wir zum Beispiel an, Sie stehen beim Wecken nicht gleich auf. Zweifellos könnte der Korporal vom Dienst Sie auch anstrahlen und sagen, >bitte, lieber Rekrut, bitte, wenn du aufstehst, bekommst du ein Bonbon<, sich nach ihren Frühstückswünschen erkundigen und Ihnen ein Tablett ans Bett bringen - wenn wir so viele aktive Unteroffiziere zur Verfügung hätten, die wir als Kinderschwestern abstellen könnten. Die haben wir aber nicht, also kann er nur mit seinem Stöckchen ein bißchen nachhelfen und muß dann schon wieder weiter, um auch die anderen Säumer zu bedienen. Natürlich könnte er Ihnen auch einfach einen Tritt geben, was ebenso legal und fast gleich wirksam wäre. Aber der General für das Ausbildungswesen und die Wehrdisziplin ist der Meinung, es würde dem Korporal vom Dienst und Ihnen weniger vergeben, wenn Sie als Langschläfer mit dem unpersönlichen Kommandostöckchen aus Ihrem Dämmerzustand herausgeholt werden. Und das ist auch meine Meinung, obgleich es nicht wichtig ist, was Sie oder ich denken. Es wird so und nicht anders gemacht.«
    Captain Frankel seufzte. »Hendrick, ich habe Ihnen das alles erklärt, weil es sinnlos ist, einen Mann zu bestrafen, wenn er nicht weiß, warum er bestraft wird. Sie sind ein ungezogener Junge gewesen - ich sage >Junge<, weil Sie offenbar noch kein Mann sind, wenn wir auch immer noch versuchen, Sie dazu zu machen -; ein erstaunlich ungezogener Junge, in Anbetracht Ihres Ausbildungsstandes.
    Nichts, was Sie bisher vorgetragen haben, rechtfertigt Sie oder ist auch nur ein mildernder Umstand. Sie scheinen weder zu wissen, worum es geht, noch haben Sie einen Begriff von Ihrer Aufgabe als Soldat. Also sagen Sie mir in Ihren eigenen Worten, warum Sie sich ungerecht behandelt fühlen. Ich möchte das klären. Vielleicht gibt es irgend etwas, das zu Ihren Gunsten spricht; obgleich ich mir das offen gestanden nicht vorstellen kann.«
    Während der Captain seine Standpauke hielt - auf seine ruhige, milde Art, wirkte sie viel schlimmer auf mich als der Terror, den Zim mit uns machte - hatte ich ein paarmal einen Blick auf Hendricks Gesicht riskiert. Seine Entrüstung hatte sich in ein verstecktes Schweigen verwandelt.
    »Reden Sie!« fuhr Frankel ihn an.
    »Äh ..., nun, wir erhielten den Befehl, einzufrieren, und ich warf mich in Deckung, bis ich herausfand, daß ich auf einem Ameisenhügel lag. Ich versuchte, ein Stück davon wegzukriechen und bekam einen Schlag von hinten, der mich wieder flach auf die Erde warf. Und er brüllte mich an - und ich sprang auf und verpaßte ihm eine, und er ...«
    »STOP!« Captain Frankel war aus seinem Stuhl hochgeschossen und überragte ihn wie ein Turm, obwohl er kaum größer war als ich. Er starrte Hendrick an.
    »Sie ... haben ... Ihren ... Kompanieführer ... geschlagen?«
    »Wie bitte? Das sagte ich doch. Aber er schlug mich zuerst von hinten, ich habe ihn nicht einmal gesehen. Ich laß mich nicht von jedem schlagen. Ich verpaßte ihm eine, und dann schlug er mich noch mal und dann ... «
    »Schweigen Sie!«
    Hendrick hielt inne. Dann fügte er hinzu: »Ich möchte nur weg von diesem lausigen Haufen.«
    »Ich glaube, diesem Wunsch können wir nachkommen«, erwiderte Frankel eisig. »Sehr schnell nachkommen.«
    »Dann geben Sie mir ein Stück Papier, damit ich meine Kündigung schreiben kann.«
    »Augenblick. Sergeant Zim?«
    »Jawohl, Sir.« Zim hatte schon lange kein Wort mehr gesagt. Er stand in Halbachtstellung, Augen geradeaus, regungslos wie eine Statue. Nur seine Wangenmuskeln zuckten, ich sah ihn an und mußte zugeben, daß er tatsächlich ein Veilchen am rechten Auge hatte. Hendrick mußte ihn voll getroffen haben. Aber Zim hatte kein Wort davon erwähnt, und Captain Frankel hatte

Weitere Kostenlose Bücher