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Starship Troopers

Starship Troopers

Titel: Starship Troopers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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Selbstverteidigung und verlangte von uns, daß wir ihm gehorchten, auch wenn wir ihn nicht zu grüßen oder mit >Sir< anzureden brauchten.
    Als sich unsere Reihen lichteten, kümmerte Zim sich nicht mehr um die Verbandsausbildung, nahm nur noch die Appelle und Paraden ab und widmete sich immer mehr der Einzelausbildung. Und er unterstützte die Unteroffiziere beim Unterricht. Er war perfekt im Umgang mit jeder Waffe, aber sein Lieblingskind war das Messer, das er selbst zurechtgeschliffen und ausbalanciert hatte, obwohl das Gerät, das wir in der Waffenkammer erhalten hatten, keine Wünsche offenließ. Als Einzelausbilder wurde er sogar symphatischer, war nicht mehr so ein Widerling, sondern nur noch unerträglich. Er konnte sehr viel Geduld haben, wenn man ihm dumme Fragen stellte.
    Zum Beispiel, als einer von den Jungs in einer der zweiminütigen Pausen, die sparsam über den Tag verteilt waren ein Bursche namens Ted Hendrick - fragte: »Sergeant? Ich kann mir denken, daß Messerwerfen Spaß macht ... aber warum müssen wir das lernen? Was können wir denn damit anfangen?« »Nun«, erwiderte Zim, »nehmen wir mal an, du hast nur ein Messer! Oder nicht einmal ein Messer! Was tust du dann? Sprichst ein Gebet und stirbst? Oder versuchst du es trotzdem und wehrst dich mit Erfolg? Hier geht es immer ums Ganze - es ist kein Damespiel, wo du einen Stein opfern kannst, wenn du dich im Nachteil zu befinden glaubst.«
    »Aber das meine ich doch gar nicht, Sir. Nehmen wir mal an, ich habe überhaupt keine Waffe. Oder nur einen von diesen Dolchen. Und der Gegner, den ich vor mir habe, ist ein wandelndes, tödliches Waffenarsenal. Daran kann man doch nichts ändern! Da kann man doch nur noch beten!«
    Zim erwiderte nachsichtig: »Du hast das ganz falsch begriffen, mein Sohn. Es gibt nichts, was man als >gefährliche Waffe< bezeichnen könnte.«
    »Wie bitte, Sir?«
    »Es gibt keine gefährlichen Waffen, sondern nur gefährliche Männer. Wir versuchen, euch zu gefährlichen Männern auszubilden - gefährlich für den Gegner. Gefährlich sogar ohne ein Messer. Tödlich für den Gegner, solange ihr noch eine Hand oder einen Fuß besitzt und am Leben seid.
    Wenn du nicht verstehst, was ich meine, dann lies einmal >Horatius an der Brücke< oder >Der Tod von Bon Homme Richard<; beide Bücher stehen in unserer Lagerbibliothek.
    Aber kommen wir auf den Fall zurück, den du zuerst erwähntest; ich bin du, und alles was ich habe, ist ein Messer. Das Ziel hinter mir - der Kamerad Nummer drei, den du gerade verfehlt hast - ist ein Wachposten, mit allem ausgerüstet, was wir in unserem Arsenal haben, nur nicht mit einer Atombombe. Du mußt ihn erledigen ... leise und prompt, damit er nicht mehr um Hilfe schreien kann.« Zim drehte sich in den Hüften - zack!
    und ein Messer, das er eben noch gar nicht in der Hand gehalten hatte, steckte mit zitterndem Griff im Herzen des Pappkameraden Nummer drei. »Siehst du das? Am besten, du trägst zwei Messer bei dir, aber erledigen mußt du ihn, auch mit bloßen Händen.«
    »Äh ...«
    »Hast du immer noch deine Zweifel? Sprich sie aus. Deswegen bin ich hier, um deine Fragen zu beantworten.«
    »Äh, ja, Sir. Sie sagten, der Posten habe keine Atombombe bei sich. Aber er hat doch eine; das ist der springende Punkt. Das heißt, wir hätten eine am Gürtel, wenn wir der Wachposten dort wären ... und die Wahrscheinlichkeit, daß der Gegner sie auch besitzt, ist groß.«
    »Ich verstehe dich.«
    »Nun ... das ist es doch, Sir, was ich nicht begreife.
    Wenn wir eine Wasserstoffbombe verwenden können, und, wie Sie sagen, es kein Spiel mehr ist, sondern Krieg, der Ernstfall - ist es dann nicht widersinnig, im Gras herumzukriechen und Messer zu werfen, sich möglicherweise dabei den Tod zu holen und sogar den Krieg zu verlieren, obwohl man eine richtige Waffe hat, mit der man gewinnen kann? Was ist das für eine Logik, die verlangt, daß eine Menge Leute ihr Leben mit veralteten Waffen aufs Spiel setzen, wenn ein einziger Professor viel mehr ausrichten kann, indem er nur auf einen Knopf drückt?«
    Zim antwortete nicht sofort, was gar nicht seine Art war. Dann sagte er leise: »Fühlst du dich wohl bei der Infanterie, Hendrick? Du kannst deinen Abschied nehmen, wie du weißt.«
    Hendrick stotterte irgend etwas; Zim sagte: »Sag es klar und deutlich!«
    »Meinen Abschied? Nein, Sir, ich werde meine Dienstzeit ableisten.«
    »Also gut. Nun, die Frage, die du mir gestellt hast, dürfte ein Sergeant eigentlich

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