Starship Troopers
Körper sich dieser Methode bedient, seit Sie aufgehört haben, als Baby im Kinderwagen unkontrolliert zu strampeln. Kleine Kinder lernen sie noch; deswegen sind sie ja auch so ungeschickt. Heranwachsende und erwachsene Personen bedienen sich dieser Methode, ohne zu wissen, daß sie sie erst erlernen mußten - und bei einem Menschen, der an Parkinsonscher Krankheit leidet, sind die Schaltkreise seiner Rückkopplung demoliert. Der Kampfanzug hat eine Rückkopplung, die ihm erlaubt, jede Bewegung, die sein Träger ausführt, perfekt nachzumachen, jedoch mit erheblich größerer Kraft. Gelenkte Kraft ... Kraft, die gesteuert wird, ohne daß Sie erst darüber nachdenken müssen. Sie springen, und dieser schwere Anzug springt mit, aber viel höher, als Sie in Ihrer eigenen Haut springen können. Strengen Sie sich bei diesem Sprung mächtig an, schaltet der Anzug die Düsen ein, verstärkt noch die Kraft seiner >Beinmuskeln<, gibt Ihnen einen Drei-Jet- Stoß, dessen Druckachse durch den Mittelpunkt Ihrer Körpermasse verläuft. Und damit springen Sie über das Haus Ihres Nachbarn. Und kommen auch so schnell herunter, wie Sie hochgesprungen sind, was der Anzug noch rechtzeitig durch sein Abstands- und Landegerät bemerkt (eine Art von schlichtdenkender Radareinrichtung, ähnlich wie bei einem Abstandszünder), und schaltet deshalb die Düsen wieder im richtigen Moment ein, um Ihre Landung so abzubremsen, daß Sie keinen Gedanken daran verschwenden müssen.
Und das ist das Schöne an einem Kampfanzug - man kann ihn vergessen. Man muß ihn nicht steuern, fliegen, lenken oder bedienen. Man muß ihn nur tragen, und er übernimmt die Befehle direkt von Ihren Muskeln und macht genau das, was Ihre Muskeln versuchen zu tun.
Und das läßt Ihnen den Kopf frei für das Wesentliche, nämlich die Waffen zu bedienen und zu beobachten, was sich in Ihrer Umgebung tut. Denn das ist überaus wichtig für einen Infanteristen, der gerne in seinem Bett sterben möchte. Wenn Sie einem Landser lauter Geräte umhängen, die er ständig kontrollieren muß, kann sich ein Gegner mit einer viel primitiveren Waffe - einer Streitaxt zum Beispiel - von hinten an ihn heranpirschen und ihm den Schädel spalten, während er versucht, seine Skalen abzulesen.
Auch die >Augen< und >Ohren< sind so gebaut, daß sie helfen, ohne das Bewußtsein zu strapazieren. Nehmen wir an, Sie haben drei Sprechfunkfrequenzen zur Verfügung, die übliche Ausstattung in einem Zerstörer-Anzug. Die Frequenzabschirmung gegen feindliche Störsender ist eine sehr komplexe Angelegenheit, und man braucht mindestens zwei Frequenzen für jeden Sprechkreis, um überhaupt ein Signal zu empfangen, und jede dieser Frequenzen schwingt unter der Kontrolle einer Cäsium-Uhr, die bis auf eine Mikromikrosekunde mit dem Empfänger am anderen Ende der Leitung abgestimmt ist - aber das alles ist nicht unser Problem. Man möchte eine Verbindung auf Kreis A mit dem Gruppenführer, und man beißt einmal zu - für den Kreis B beißt man zweimal - und so weiter.
Das Mikrophon ist an deinem Kehlkopf befestigt, die Sprechdosen sind in deine Ohren gestöpselt und arbeiten verzerrungsfrei. Man redet einfach los. Außerdem befinden sich noch auf beiden Seiten des Helmes Außenmikrophone, die alle Geräusche deiner unmittelbaren Umgebung plastisch wiedergeben, als würdest du mit bloßem Kopf herumlaufen - oder man kann die lästigen Geräusche der Außenwelt einfach unterdrücken, indem man den Kopf zur Seite bewegt, damit man auch versteht, was der Zugführer einem zu sagen hat.
Dein Kopf ist der einzige Teil deines Körpers, der nicht in die Muskelkontrolle des Kampfanzugs durch Druckrezeploren einbegriffen ist, und deshalb kann man den Kopf - die Kiefermuskeln, die Wangenmuskeln, das Kinn, den Hals - dafür benutzen, ein paar Schalter zu bedienen und sich die Hände für das Kämpfen freizuhalten. Eine Kinnplatte holt dir alle Bilder auf den Schirm, die du brauchst, und mit der Wange regelst du deinen Sprechverkehr. Die Bilder werden auf einen vor deiner Stirn befestigten Spiegel projiziert, stammen von dort, wo sich die Sache wirklich abspielt, nämlich über deinem und hinter deinem Kopf. Mit all diesen Geräten in deinem Helm siehst du aus wie ein Gorilla mit einem Wasserkopf, aber wenn man Glück hat, lebt der Feind gar nicht so lange, um an deiner Erscheinung Anstoß zu nehmen, und zudem ist es eine praktische Anlage, denn man kann die Radarschirmbilder viel schneller durchgehen als an einem
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