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Starship Troopers

Starship Troopers

Titel: Starship Troopers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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den Atomschlag hätten gefährdet werden können. Aber das mußte alles sehr rasch geschehen, und das Entziffern von Radarschirmbildern war nicht unbedingt meine Stärke.
    Ich mogelte ein bißchen - schob das Nachtsichtgerät auf die Stirn hinauf und schaute selbst nach; mit bloßen Augen bei hellem Tageslicht. Ich hatte reichlich Platz für mein Atomei.
    Was sollte schon passieren, ich konnte ja den einzigen meiner Männer, der im Wirkungsbereich der Rakete stehen würde, eine halbe Meile von mir entfernt selbst sehen. Und ich verschoß zudem auch nur eine kleine, winzige Sprengstoffrakete, die zwar eine Menge Rauch entwickelte, aber kaum einen Schaden anrichten konnte.
    Also suchte ich mir mit den Augen eine geeignete Stelle aus, zielte mit dem Raketenwerfer und schoß.
    Dann hüpfte ich von meinem Platz fort - sehr zufrieden mit mir, weil ich keine Zeit vergeudet hatte.
    Und die Energie wurde abgeschaltet, als ich mich noch in der Luft befand; das tut nicht weh - es ist ein Vorgang mit Verzögerung, der erst bei der Landung wirksam wird.
    Ich setzte auf, und noch mitten in der Hocke saß ich im Dreck fest, zur Bewegungslosigkeit verdammt, nur noch von meinem Gyros aufrechtgehalten. Man bewegt sich nicht - kann sich unmöglich bewegen, wenn man in einer Tonne Stahl eingeschlossen und der Saft abgeschaltet ist. Dafür fluchte ich um so ausführlicher - ich hatte nicht geglaubt, daß sie mich ausfallen lassen würden; schließlich sollte ich doch diese taktische Aufgabe lösen. So ein verdammter Blödsinn!
    Ich hätte mir denken können, daß Sergeant Zim den Gruppenführer auf dem Monitor beobachtete.
    Er landete neben mir, sprach zu mir auf der direkten Leitung von Angesicht zu Angesicht ein paar private Worte. Er deutete an, daß ich gerade noch zum Aufkehren von Fußböden geeignet wäre, da ich zu dumm, zu unbeholfen und zu unvorsichtig sei, um als Küchenhelfer das schmutzige Geschirr abzuwaschen. Er erörterte meine Vergangenheit und malte ein düsteres Bild von meiner Zukunft. Und er brachte noch andere Dinge zur Sprache, die ich nicht hören wollte. Er beendete seinen Vortrag mit tonloser Stimme: »Was würde Oberst Dubois wohl dazu sagen, wenn er erfahren sollte, was du getan hast?«
    Dann ließ er mich wieder allein. Ich wartete immer noch in der Kniebeuge, bis die Übung beendet war. Der Anzug, der sonst so leicht war wie eine Feder, so herrlich zu tragen wie Siebenmeilenstiefel, war jetzt so bequem wie eine Eiserne Jungfrau. Endlich, nach zwei Stunden, kam Sergeant Zim zurück, um mich abzuholen. Er schaltete die Energie wieder ein, und im Geschwindschritt ging es zum Bataillonshauptquartier.
    Captain Frankel faßte sich viel kürzer als Zim, aber dafür tat es auch mehr weh. Dann holte er tief Luft und erkundigte sich in diesem leiernden Tonfall, den Offiziere immer annehmen, wenn sie Vorschriften zitieren: »Sie können eine Kriegsgerichtsverhandlung verlangen, wenn Sie dieses Recht beanspruchen wollen. Was sagen Sie dazu?«
    Ich schluckte und sagte: »Nein, Sir!« Bis zu dem Augenblick hatte ich noch nicht begriffen, wie tief ich wirklich in der Scheiße saß.
    Captain Frankel schien ein wenig aufzuatmen. »Dann wollen wir mal sehen, was der Regimentskommandeur dazu zu sagen hat, Sergeant, begleiten Sie den Häftling zum Hauptquartier.« Wir eilten zum RHQ, und ich begegnete zum erstenmal dem Regimentskommandeur von Angesicht zu Angesicht - und in diesem Moment wurde mir klar, daß es ohne ein gerichtliches Urteil nicht abgehen würde. Aber ich konnte mich auch noch lebhaft dran erinnern, wie Ted Hendrick sich ein Feldgerichtsverfahren an den Hals geredet hatte. Ich sagte kein Wort.
    Major Malloy sprach alles in allem nur fünf Worte zu mir. Nachdem er Sergeant Zim angehört hatte, sprach er die ersten drei: »Ist das richtig?«
    »Jawohl, Sir«, erwiderte ich. Damit hatte ich für meinen Teil alles gesagt.
    »Besteht eine Möglichkeit, diesen Mann noch zu retten?« fragte Major Malloy Captain Frankel.
    »Ich glaube ja, Sir«, erwiderte Captain Frankel.
    »Dann werden wir es bei einer Disziplinarmaßnahme belassen«, sagte Major Malloy. Er wandte sich mir zu und verkündete: »Fünf Peitschenhiebe.«
    Nun, sie ließen mich wenigstens nicht lange warten. Fünfzehn Minuten später hatte der Doktor mein Herz durchgecheckt, und der Sergeant der Wache paßte mir das Spezialhemd an, das man abstreifen kann, ohne es über die Arme ziehen zu müssen - mit Reißverschlüssen vom Hals bis zu den Handgelenken.

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