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Starship Troopers

Starship Troopers

Titel: Starship Troopers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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und Pilot zur Ausbildung bei dem Corvetten-Transporter Mannerheim.
    Carmencita tauchte auf, als meine Klasse zum Abendappell angetreten war - sie sah unglaublich schick aus in ihrer weißen Marineuniform und hatte ungefähr die Größe eines Papiergewichtes. Und sie schritt an der Front entlang, und ich konnte die Augäpfel klicken hören, während sie die Linie abschritt. Und sie ging direkt auf den Offizier vom Dienst zu und nannte meinen Namen in einer klaren, weittragenden Stimme.
    Der Offizier vom Dienst, Captain Chandar, soll angeblich nicht einmal seine Mutter angelächelt haben, doch jetzt lächelte er auf die kleine Carmen hinunter und gestand meine Existenz ein ... worauf sie mit ihren langen, schwarzen Wimpern klimperte und davon sprach, daß ihr Schiff auf der Startrampe stünde und ob sie mich vielleicht noch vor dem Auslaufen zum Abendessen einladen dürfe?
    Und dann befand ich mich im Besitz eines höchst irregulären und bisher noch nie dagewesenen Drei-Stunden- Urlaubsscheines. Möglicherweise hatte die Marine eine Hypnosetechnik entwickelt, von der die Armee bisher noch nichts wußte. Oder ihre Geheimwaffe war schon viel älter als die Hypnose, aber bei der M. I. nicht verwendbar. Jedenfalls erlebte ich nicht nur einen wunderbaren Abend, sondern das Prestige bei meinen Klassenkameraden, das bisher nur mäßig war, erreichte eine geradezu schwindelerregende Höhe.
    Es waren drei herrliche Stunden, für die es sich lohnte, am nächsten Tag im Unterricht zwei schlechte Noten einzuhandeln. Der Abend war zuerst etwas getrübt durch den Umstand, daß wir beide von Carl gehört hatten - er kam bei dem Angriff der Bugs auf unserer Forschungsstation auf Pluto ums Leben - aber nur etwas getrübt, weil wir inzwischen gelernt hatten, mit solchen Dingen zu leben.
    Nur eines erschütterte mich anfangs: als Carmen ihren Hut abnahm, während wir speisten, und ich ihre blauschwarzen Haare vermißte. Ich wußte, daß viele Mädchen bei der Marine ihren Kopf rasierten - schließlich macht es viel zu viele Umstände, wenn man in einem Kriegsschiff seine Haare lang wachsen läßt und pflegen muß. Außerdem ist es ein Risiko für einen Piloten, wenn ihm das Haar um den Kopf schwebt, sobald er in den freien Fall übergeht. Zum Kuckuck, ich rasierte ja selbst meinen Schädel aus hygienischen Gründen und weil es viel praktischer war als ein Haarschnitt. Aber das Bild, das ich von der kleinen Carmen im Gedächtnis mit mir herumgetragen hatte, schloß eine Mähne von dicken, gewellten Haaren ein.
    Aber sobald man sich daran gewöhnt hat, sieht es sogar ganz niedlich aus. Ich meine, wenn ein Mädchen auch sonst ganz gut gebaut ist, ändert ein kahlgeschorener Kopf nicht das mindeste daran. Es unterscheidet ein Marine mädchen von den Zivilhäschen - wie eine Anstecknadel, unseren goldenen Totenköpfen für Gefechtsabsprünge vergleichbar. Er zeichnete Carmen aus, gab ihr Würde, und zum erstenmal wurde es mir voll bewußt, daß sie tatsächlich ein Offizier war und zur kämpfenden Truppe gehörte - und gleichzeitig ein sehr hübsches Mädchen, Ich kehrte in die Kaserne zurück, Sterne in den Augen und schwach nach Parfüm duftend. Carmen hatte mich zum Abschied geküßt.
    Das einzige Lehrfach an der Kriegsschule, dessen Stoff ich etwas näher beleuchten möchte, ist Geschichte und Moralphilosophie.
    Ich war überrascht, das Fach überhaupt auf dem Lehrplan zu finden. G. & M. P. hat nichts mit Gefechtstaktik und der Führung eines Zuges zu tun. Eine Beziehung zum Krieg (wo sie überhaupt besteht) ist nur in der Frage gegeben, warum man kämpft - ein Problem, das längst geklärt ist, bevor ein Offiziersanwärter die Kriegsschule erreicht.
    Ein M. I. kämpft, weil er ein M. I. ist.
    Ich nahm an, der Kursus müßte eine Wiederholung des Schulstoffes sein, um bei den Kandidaten, die nie eine höhere Schule besucht hatten (ungefähr ein Drittel der Offiziersanwärter), eine Bildungslücke auszufüllen. Mehr als 20 Prozent meiner Klasse waren keine gebürtigen Terraner (ein viel höherer Prozentsatz von Kolonisten meldet sich freiwillig zum Wehrdienst als Menschen, die auf der Erde geboren waren - manchmal gibt einem das schon zu denken), und die fünfundsiebzig Prozent, die von Terra zur Kriegsschule geschickt wurden, waren zum Teil in assoziierten Territorien und anderen Gebieten aufgewachsen, wo Geschichte und Moralphilosophie nicht in den Schulen unterrichtet worden war. Deshalb glaubte ich, dieses Fach würde ich bereits

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