Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Starship Troopers

Starship Troopers

Titel: Starship Troopers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
Vom Netzwerk:
beherrschen und es könnte mir als Entlastung und Erholung für die harten Fächer dienen - für die Fächer mit den Dezimalstellen.
    Irrtum. Im Unterschied zu meiner Oberschulzeit auf der Erde war es hier ein Prüfungsfach. Allerdings kein Zensurfach. Wir wurden geprüft, mußten Klassenarbeiten schreiben, Bewertungsbögen ausfüllen und ähnliches aber es gab keine Zensuren darauf. Was man in diesem Fach erreichen mußte, war die Meinung des Ausbilders, daß der Kandidat geeignet war, ein Offizierspatent zu erhalten.
    Wenn er das bezweifelte, trat eine Prüfungskommis sion zusammen, die nicht nur die Befähigung zum Offizier untersuchte, sondern ob der Kandidat überhaupt in die Armee gehörte, egal, wie geschickt er auch mit Waffen umgehen konnte - und beschloß dann, ob man den Kandidaten mit Nachhilfeunterricht retten konnte ... oder ihn einfach ausstieß und ins Zivilleben zurückschickte. Geschichte und Moralphilosophie wirkt wie eine Zeitbombe. Man wacht mitten in der Nacht auf und denkt: Was hat er denn damit schon wieder gemeint? Das war mir sogar schon an der Oberschule passiert; oft wußte ich nicht einmal, wovon Colonel Dubois überhaupt redete.
    Als Junge hatte ich nicht einmal verstehen können, warum dieses Fach zu den exakten Wissenschaften gehörte. Es hatte doch nichts mit Physik oder Chemie gemein; warum hatte man es nicht unter die spekulativen Fächer der Geisteswissenschaften eingeordnet? Der einzige Grund für mich, in diesem Fach aufzupassen, waren diese herrlichen Argumente gewesen.
    Ich hatte keine Ahnung, daß >Mr.< Dubois mich aufzuklären versuchte, warum ich kämpfte, lange bevor ich beschlossen hatte, überhaupt zu kämpfen.
    Nun, warum sollte ich kämpfen? War es nicht grotesk, meine zarte Haut der Gewalt unfreundlicher fremder Lebewesen auszusetzen? Zumal der Sold auch für höhere Ränge nur ein Taschengeld darstellte, die Arbeitszeit unglaublich lang und die Arbeitsbedingungen noch viel schrecklicher waren? Zudem ich zu Hause gemütlich im Lehnstuhl sitzen konnte, während diese Angelegenheiten von dickschädeligen Charakteren erledigt wurden, die Spaß an solchen Spielen hatten? Und zumal diese fremden Wesen, gegen die ich kämpfte, mir persönlich nie etwas getan hatten, bis ich vor ihnen auftauchte und begann, ihr bestes Porzellan zu zerschlagen - ist das nicht paradox?
    Kämpfen, weil ich ein M. I. bin? Bruder, du sabberst ja wie einer von Dr. Pawlows Hunden! Laß den Unsinn, und fang mal an, nachzudenken!
    Major Reid, unser Ausbilder, hatte in einem Einsatz sein Augenlicht verloren und besaß die beunruhigende Angewohnheit, einen direkt anzusehen, ehe er den Namen aufrief. Wir analysierten die Ereignisse nach dem Krieg zwischen der Russisch-Anglo-Amerikanischen Allianz und der Chinesischen Hegemonie im Jahre 1987 und der folgenden Dekade. Doch an diesem Tage erfuhren wir auch, daß San Francisco und das Joaquin-Tal vernichtet worden waren; ich glaubte, er würde uns eine zündende Ansprache halten, schließlich mußte es jetzt sogar ein Zivilist begriffen haben - die Bugs oder wir. Kämpfen oder sterben.
    Major Reid erwähnte San Francisco nicht ein einziges Mal. Er ließ einen von uns Affen den Vertrag von New Delhi zerpflücken und seinen schwachen Punkt herauspicken, daß er die Kriegsgefangenen vollkommen ignorierte ... und implizite dieses Thema für immer vom Tisch fegte. Aus dem anfänglichen Waffenstillstand wurde ein Dauerzustand, und die Gefangenen blieben, wo sie waren - auf einer Seite der Front. Auf der anderen Seite wurden sie freigelassen und schlugen sich während der revolutionären Unruhen nach Hause durch - oder auch nicht, falls sie nicht nach Hause zurückkehren wollten.
    Major Reids Opfer zählte die nicht freigelassenen Kriegsgefangenen auf: die Überlebenden von zwei britischen Fallschirmdivisionen, ein paar tausend Zivilisten, die vorwiegend in Japan, den Philippinen und Rußland gefangengenommen und wegen >politischer Verbrechen< verurteilt worden waren.
    »Dazu kam noch eine bedeutende Dunkelziffer von anderen Gefangenen«, fuhr Major Reids Opfer fort, »die während dieses Krieges und auch schon in den Jahren zuvor dem Feind in die Hände gefallen waren. Gerüchte sprachen von Häftlingen, die bereits in einem früheren Krieg gefangen und nie mehr freigelassen wurden. Die genaue Zahl dieser in Lagern festgehaltenen Gefangenen ließ sich nie ermitteln. Die besten Schätzungen sprechen von ungefähr fünfundsechzigtausend Personen.«
    »Warum die

Weitere Kostenlose Bücher