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Starters

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Titel: Starters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissa Price
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weiter in die beiden dringen konnte, richteten sich alle Blicke zum Haupteingang. Mehrere atemberaubend aussehende Teens betraten das Gebäude. Verwunderung zeichnete sich auf ihren makellosen Gesichtern ab.
    Stufe Drei.
    »Was ist los?«, fragte eine hochgewachsene Blondine. »Man hat uns hierher bestellt.«
    »Wer hat Sie hierher bestellt?« Der Senator streckte ihr das Mikrophon entgegen.
    »Er da.« Ein dunkelhaariger Junge deutete. »Tinnenbaum.«
    »Das ist nicht wahr«, widersprach Tinnenbaum.
    »O doch, das ist wahr.« Der Senior im Körper des Jungen nickte grimmig. »Wir erhielten über den privaten Prime-Kanal den Aufruf, uns in der Body Bank einzufinden, um einen technischen Defekt unserer Chips zu beheben.«
    »Ich habe ein Vermögen für diesen Körper hingelegt und bin nicht gewillt, eine Zeiteinbuße hinzunehmen«, beschwerte sich die Blondine. »Aber wenn diese Rückrufaktion unumgänglich war, dann beeilt euch damit, die Chips zu ersetzen. Klar?«
    Ich wechselte einen Blick mit Lauren. Sie lächelte. Unser Fake über den Privatkanal von Prime hatte besser geklappt als erhofft. Immer mehr Kunden strömten in die Empfangshalle, alle mit dem gleichen verärgerten Ausdruck. Der Lärmpegel wurde unerträglich, als die Enders in den Körpern ihrer jugendlichen Spender Erklärungen verlangten.
    Dann tauchte in der Menge ein vertrautes Gesicht auf. Madison. Ihre langen Ohrringe baumelten unter dem blonden Bob, als sie sich ihren Weg zu uns in die Mitte der Eingangshalle bahnte. Ich legte ihr einen Arm um die Schultern und wandte mich Senator Bohn zu.
    »Das ist Madison«, stellte ich sie vor. »Sie hat diese gefälschte Botschaft produziert.«
    Der Senator schüttelte ihr die Hand.
    »Wo ist Trax?«, fragte Madison.
    Der hochgewachsene Ender mit der wilden weißen Haarmähne stand auf. Er war mit Handschellen gefesselt.
    »Kommen Sie, Schätzchen, bringen Sie mich zu meinem Körper!«, befahl Madison.
    Ein Marshal löste die Handschellen, hielt Trax aber am Arm fest. Er folgte dem Techniker wie ein Schatten, als er uns durch die Korridore in das Innere der Body Bank führte. Wir – das waren ich, Madison, Lauren und ihr Anwalt, der Ex-Marshal und Senator Bohn mit dem Kamera-Team, das die ganze Zeit über filmte. In einigem Abstand folgten die meisten Großeltern, die uns unterstützt hatten, sowie eine lärmende Gruppe von Klienten in ihren Teen-Körpern.
    Schließlich kamen wir in einen großen Saal, den ich nie zuvor gesehen hatte. Trax nannte ihn den Warteraum. Er ähnelte einer Intensivstation mit einer ringförmigen Schwesternstation in der Mitte. Von diesem Zentrum breiteten sich in mehreren Kränzen Liegesessel aus, auf denen Enders schliefen. Insgesamt mochten es über hundert Klienten sein, alle mit geschlossenen Augen und durch Schläuche im Hinterkopf mit Computern verbunden.
    Die Schwestern und Pfleger waren geschockt, als wir auftauchten, zeigten sich aber zur Zusammenarbeit bereit, motiviert vielleicht durch die Anwesenheit des Senators und der Kamera. Manche der Kunden, deren Alter etwa zwischen achtzig und hundertfünfzig lag, schienen sich, ihrem Bart- und Haarwuchs nach zu schließen, schon mindestens zwei Monate hier zu befinden.
    Madison schlenderte mit ihren aufreizend langen Beinen auf eine korpulente 125-Jährige zu, die in ihrem Liegesessel ruhte. Wie alle anderen Klienten trug sie unter einer leichten Decke nur ein Krankenhaushemd.
    Madison deutete auf die füllige Seniorin und sagte zu Trax: »Nun seien Sie so nett und bringen mich in diesen Körper zurück! Macht zwar nicht viel her, gehört aber einfach zu mir.«
    Er zog widerwillig einen Stuhl heran und ließ Madison darauf Platz nehmen. Dann ging er zur Schwesternstation und beugte sich über ein vertikales Eingabe-Terminal. Er drückte auf eine Reihe von Tasten und löste damit sanfte Klänge aus. Ich folgte seinem Blick und sah direkt über ihm ein rundes Computer-Modul von der Decke hängen. Ein paar Sekunden blinkten die Lichter in einem bestimmten Rhythmus. Dann erloschen sie. Die Klänge verstummten ebenfalls.
    Im Raum war es still, als hielten alle Anwesenden den Atem an. Dann schlug die füllige Frau im Liegesessel die Augen auf. Trax ging zu ihr und tippte ihre Schulter an. »Alles in Ordnung?«, fragte er sie.
    Es dauerte einen Moment, bis sie den Schlaf abgeschüttelt hatte. »Könnte nicht besser sein.« Nachdem Trax die Schläuche gelöst hatte, setzte sie sich auf. »Hallo, Callie, mein Mädchen. So sehe ich in

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