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Starters

Starters

Titel: Starters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissa Price
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ehesten verstecken?«
    »Er würde sich nicht verstecken. Er würde einfach abhauen.«
    »Welches dieser Autos gehört ihm?«
    »Nicht mit dem Auto. Mit dem Helikopter.« Seine schönen Augen blickten nach oben.
    Terry und ich liefen die Treppe hoch. Ich war wütend, dass ich nicht selbst an den Helikopter gedacht hatte.
    »Ich wusste, dass dieser Tag kommen würde.« Schwarze Augenschminke lief ihm über die Wangen.
    »Dann hätten Sie den Laden vielleicht eher verlassen sollen.«
    Wir rissen die letzte Tür auf, die zum Dach führte, und rannten in die Kälte hinaus. Das laute Knattern der wirbelnden Rotorblätter und der Luftschwall trafen uns wie ein Schlag ins Gesicht. Wir kniffen die Augen zusammen, während uns der Wind die Haare nach hinten peitschte. Der Helikopter stand etwa fünf Meter von uns entfernt. Noch hatte er sich nicht von seiner Start- und Landeplattform erhoben.
    Durch das gewölbte Fenster konnte ich den Old Man hinter dem Piloten sitzen sehen. Er blickte nicht in unsere Richtung. Ich rannte zur Maschine, tief gebückt, um dem Rotor auszuweichen. Der Pilot gab seinem Passagier ein Zeichen, und der Old Man drehte sich zu mir herum.
    Sein elektronisches Gesicht erinnerte an die verzerrte Fratze einer Mumie aus einem alten Horrorfilm.
    Ich schwang mich auf die Kufe und riss die Tür auf. Als der Old Man sie wieder schließen wollte, packte ich ihn am Arm.
    Ich hielt mich am Türrahmen fest und zerrte an seinem Ärmel. Auf dem Sitz neben ihm sah ich ein zusammengesunkenes Bündel, in einen Sack gehüllt. Ich konnte nicht erkennen, wie groß oder wie alt sein Opfer war, ob weiblich oder männlich, lebendig oder tot. Terry war hinter mir, doch er kam nicht nahe genug heran, um einzugreifen. Ich musste meinen Kampf gegen den Old Man ganz allein führen.
    Es gelang mir, ihn halb aus dem Helikopter zu ziehen. Ich griff nach dem unteren Rand seiner Maske.
    »Was verbergen Sie?«, schrie ich über das Dröhnen der Rotorblätter.
    Er hielt sich mit einer Hand am Rahmen des Helikopters fest und versuchte mich mit der anderen wegzustoßen.
    »Wo ist mein Bruder?« Ich fuhr ihm mit den Fingernägeln seitlich ins Gesicht.
    Er drückte einen Fuß gegen meinen Bauch. Ich ließ nicht los.
    Der Pilot zog eine Pistole und richtete sie auf mich. Ich konnte nichts tun. Ich war so gut wie tot.
    Aber der Old Man schlug ihm den Arm zur Seite. Ich verstand überhaupt nichts mehr. Der Alte rief dem Piloten etwas zu. Der wandte sich dem Schaltpult zu. Ich erstarrte, als sich mit einem Klicken die Verbindung zur Startplattform löste. Ich stand immer noch auf der Kufe. Im Augenwinkel sah ich Terry, der mich mit wilden Gesten zum Abspringen aufforderte.
    Wir hoben ab. Wenn ich noch länger blieb, musste ich in die Kabine klettern. Ich zerrte ein letztes Mal an der Maske. Sie hob sich an der Seite, löste sich aber nicht. Dann ließ ich mich nach unten fallen. Während ich auf das Flachdach zustürzte, sah ich, wie der Old Man die Maske an sein Gesicht presste und die Tür schloss.
    Ich landete hart auf dem Rücken. Terry rannte herbei, um mir zu helfen, aber ich winkte ab. Ich war nicht verletzt – nur wütend und frustriert über den Mann, der immer davonkam.
    Lauren, der Anwalt und die beiden Marshals stürmten nun ebenfalls auf das Dach, aber es war zu spät. Während der Helikopter des Old Man am Himmel immer kleiner wurde, quälte mich eine einzige Frage: War das zusammengesunkene, in den Sack gehüllte Bündel Tyler?
    Wir fuhren zum Erdgeschoss hinunter, mitten hinein ins Chaos. Die Polizisten hatten sämtliche Angestellten zusammengerufen und an der Wand aufgereiht. Tinnenbaum, Doris und Rodney protestierten lautstark. Sie pochten auf ihre Rechte und forderten ihre Handys zurück, um sich mit ihren Anwälten in Verbindung zu setzen. Andere Mitarbeiter, die Wachtposten und die Empfangsdame etwa, waren zusammengesunken und hockten resigniert auf dem Fußboden. Einige weinten. Trax, der Computer-Spezialist, hatte den Kopf in beiden Händen vergraben. Ein Pfleger brüllte einen Marshal an. Währenddessen zeichnete ein kleines Zwei-Mann-Team den Kommentar auf, den Senator Bohn direkt in eine Kamera sprach.
    Ich ging zu Tinnenbaum. »Wo ist mein Bruder?«
    Er schüttelte den Kopf. Ich wollte mich auf ihn werfen, aber der Anwalt hielt mich zurück.
    »Sie wissen, was für ein Geheimniskrämer der Old Man ist«, erklärte Doris. »Wir würden es Ihnen sagen, wenn wir es wüssten.«
    Ein Marshal trat dazwischen. Bevor ich

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