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Starters

Starters

Titel: Starters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissa Price
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Schlafzimmer.
    Was war geschehen?
    Bilder schossen kreuz und quer durch meinen Kopf. Menschen, Autos, lächelnde Gesichter, Fetzen glitzernd wie Fische, die aus dem Wasser schnellten. Kaum versuchte ich mich auf einen Eindruck zu konzentrieren, war er mir bereits entglitten.
    Ich warf einen Blick auf die Waffe in meiner Hand. Es war eine Glock 85. Ich hatte schon mal eine benutzt, aber diese hier war modifiziert.
    Sie besaß einen Schalldämpfer.
    Und sie war, wie ich feststellte, nicht geladen.
    Ich ging zur Kommode und legte sie dort ab. Im nächsten Moment krümmte ich mich vor Schmerzen. Von meinem Nacken stieg ein unerträglicher Druck in den Hinterkopf auf. Ich hatte das Gefühl, mein Schädel würde explodieren wie ein Vulkan. Ich beugte mich vor und umklammerte ihn mit beiden Händen, um dem Pochen Einhalt zu gebieten. Ich sank auf die Knie. Die Finger gegen die Schläfen gepresst, wälzte ich mich hin und her. Der Schmerz kam in Wellen. Wann würde er nachlassen? Aber immer wenn ich dachte, jetzt hätte ich es geschafft, kehrte er zurück.
    Endlich verebbte er. Ich wartete voller Angst, dass er sich nur eine Auszeit nahm, doch er kam nicht wieder. Als habe jemand einen Schalter umgelegt. Ich wollte gar nicht wissen, was ihn vertrieben hatte. Ich lag ganz einfach da, erleichtert über seinen Rückzug. Meine Hände waren feucht. Ich schwitzte am ganzen Körper.
    Die Stille im Raum überwältigte mich. Alle meine Sinne waren geschärft.
    Ich stand auf und lehnte mich an die Kommode. Mein Gehirn befand sich wieder im Arbeitsmodus.
    Was wollte Helena mit einer Glock in ihrem Schlafzimmer? Sich vor Einbrechern schützen, schätzte ich, aber die Waffe war schwerer und größer als die Pistolen, die man normalerweise im Nachtschrank aufbewahrte. Außerdem passte sie überhaupt nicht zu einer Ender.
    Und wozu der Schalldämpfer? Das war kein gutes Zeichen.
    Eine der Türen von Helenas Schrank stand offen. Eine Tasche lag davor auf dem Boden. Ich kniete mich hin und erkannte, dass es eine Waffentasche war. Und die Waffe passte genau hinein. Im Schrank war einer der Böden umgeklappt und legte eine kleine Kammer frei. Ich legte die Tasche hinein und verschloss die Öffnung.
    Die Waffe außer Sichtweite zu haben, verschaffte mir schon mal ein besseres Gefühl.
    Dann versuchte ich mich zurechtzufinden. Was hatte ich gemacht, bevor die Lichter ausgingen?
    Blake. Ich hatte ihm das Geld für Tyler gegeben und mich von ihm verabschiedet. Es war spät gewesen. Jetzt fiel gleißendes Sonnenlicht durch die Fenster von Helenas Schlafzimmer ein. Die Uhr zeigte drei.
    Wo war meine Lederhandtasche? Ich schaute mich um und entdeckte sie auf dem Schreibtisch. Ich öffnete sie und holte das Handy heraus, um das Datum zu überprüfen.
    Es war … morgen. Also hatte mein Blackout achtzehn Stunden gedauert. Und dann war ich, aus welchem Grund auch immer, wieder zu mir gekommen.
    Ich kam zu dem Schluss, dass mir das Gleiche im Nightclub passiert war. Fragen stürmten auf mich ein. Hatte da jemand die Finger im Spiel, oder geschah das eher zufällig und unbeabsichtigt? War es möglich, dass etwas mit meinem Neurochip nicht stimmte? Hatten auch andere Spender solche Probleme, oder war ich ein Sonderfall?
    Ähnlich einfach wie sich abends hinlegen und einschlafen. Genau!
    Eines stand wohl fest. Helena hatte meinen Körper übernommen, als sie Blakes Wagen verließ. Hatte sie noch etwas zu ihm gesagt, oder war sie einfach ins Haus gegangen? Hatte sie etwas Eugenia gegenüber erwähnt?
    Ich wusste nicht recht, wie ich mich verhalten sollte. Was ich sagen durfte, was nicht. Der Gedanke, dass ich nicht wusste, was mein Körper ohne mich angestellt hatte, war beängstigend.
    Und Tyler? Hatte Blake es zu diesem Bürogebäude geschafft? Ich nahm das Handy und schickte ihm eine Zing-Message mit der Frage, ob alles gut gegangen sei. Er antwortete nicht.
    Eine Pistole. Nicht irgendeine Pistole. Eine Glock mit Schalldämpfer. Für Zielübungen war die bestimmt nicht gedacht. Eher für Dinge, die mein Vertrag ganz und gar nicht abdeckte.
    Ich musste zurück zu Prime.
    In der Garage ging ich zu dem kleinen blauen Sportwagen am Ende des Fuhrparks, der weit weniger ins Auge sprang als Helenas gelbe Rakete. Von außen sah ich einen wuschligen grünen Alien am Rückspiegel baumeln. Nicht gerade Helenas Stil. Vielleicht das Auto ihrer Enkelin.
    Der Schlüssel am Wandbrett hatte einen ähnlichen, wenn auch sehr viel kleineren Alien-Anhänger. Ich sperrte

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