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Starters

Starters

Titel: Starters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissa Price
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Ausschau zu halten. Die meisten Menschen verbargen sie dort. Ich sah ein hohes Ablagebrett mit Hüten und Aufbewahrungsboxen aus Acryl. Ich stieg auf einen Stuhl und begann in Emmas Erinnerungen zu kramen.
    Ich durchwühlte die Boxen, schaute unter das Bett und breitete den Inhalt sämtlicher Schubladen aus. Ohne Erfolg. Ich setzte mich an ihren Schreibtisch und stützte das Kinn in die Hand. Mein Blick fiel auf etwas, das ich bisher außer Acht gelassen hatte – ihre Schmuckschatulle auf der Kommode. Ich rechnete nicht damit, dort irgendwelche Hinweise zu finden, aber es war der einzige Gegenstand außer ihrem Make-up, den ich mir nicht näher angesehen hatte.
    In der Schatulle verbargen sich Gold, Silber, ein Mischmasch aus kostbaren Juwelen und billigem Modetand – alles, was das Herz einer unvorstellbar reichen Sechzehnjährigen begehrte.
    Dazu ein Schmuckstück, das ich nie in diesem Raum vermutet hätte. Ein Bettelarmband.
    Nicht irgendein Bettelarmband. Ein silbernes mit winzigen Sport-Amuletten. Ein Tennisschläger, ein Paar Luftgleiter, Schlittschuhe. Ich tippte die Schlittschuhe an und setzte damit das vertraute Holo einer Eiskunstlauf-Pirouette in Gang.
    Ich hielt es neben das Armband, das mir Doris in der Body Bank geschenkt hatte.
    Es war genau das gleiche.
    Warum besaß Emma dieses Ding? Es gab nur eine Antwort darauf, und sie trieb mir die Röte ins Gesicht.
    Emma war so immens reich gewesen. Sie hatte in diesem Palast gelebt und zweifellos all ihre Wünsche erfüllt bekommen. Warum sollte sie ihren Körper an die Body Bank verkaufen?
    An diesem Abend fuhr ich mit Emmas kleinem blauen Sportwagen in den Rune Club. Ich trug ein superkurzes Designerkleid, das ich in ihrem Schrank gefunden hatte. Auch die Accessoires – High Heels, Kette und eine Handtasche der Edelmarke – stammten aus Emmas Fundus. Die Haare hatte ich wie auf ihren Fotos straff nach hinten gekämmt und am Oberkopf mit einer ihrer Brillantspangen befestigt. Von vorne würde mich niemand mit ihr verwechseln, aber in einem schummrigen Nightclub konnte die Aufmachung Wirkung zeigen. Vielleicht lockte ich damit jemanden an, der sie gekannt hatte.
    Es war so früh, dass die Lautstärke der Musik die Gespräche noch nicht vollständig übertönte. Und ich hatte mich diesmal besser im Griff. Ich versuchte Madisons Gang zu imitieren, während ich langsam umherschlenderte und wartete, dass sich meine Augen an das Halbdunkel gewöhnten. Dabei unterzog ich sämtliche Personen, die mir begegneten, dem Madison-Echtheitstest.
    Ich kam an der Astronauten-Bar vorbei und sah, dass alle Hocker um den Tresen besetzt waren. Das Gleiche galt für die Antigrav-Sessel in der nahen Lounge. Ich stand unschlüssig neben einer Spiegelsäule, als ein Mädchen auf mich zukam. Madison-Test-Time. Sie sah blendend aus. Langes glattes rotes Haar, dazu grüne Augen und eine Porzellanhaut, die von innen heraus zu leuchten schien. Ender.
    »Na.« Sie musterte mich von Kopf bis Fuß. »Deine Figur ist eine Wucht.«
    »Danke«, entgegnete ich. »Ich finde sie auch nicht schlecht.«
    »Hallo, Helena.« Sie beugte sich näher zu mir und senkte die Stimme. »Rate mal, mit wem du sprichst?«
    Sie hielt ihr Handy hoch. Die Herzen am oberen Rand des Displays blinkten. Helenas Name stand daneben.
    »Vor meinem Sync kannst du dich nicht verstecken«, erklärte sie.
    Ich holte mein/Helenas Handy aus der Tasche. Auch hier blinkten die Herzen. Der Name auf dem Display lautete »Lauren«.
    »Dann hast du mir kürzlich diese Zing-Mail geschickt«, sagte ich.
    »Klar, wer denn sonst?« Das klang verärgert.
    Das bedeutete, dass diese Ender nicht nur eine sehr gute Freundin von Helena, sondern obendrein vielleicht die einzige Person außer ihrer Haushälterin war, die Bescheid über ihre Ausflüge in die Jugend wusste. Merkwürdig schien mir nur zu sein, dass Lauren versucht hatte, Helena von dem Mietservice abzuhalten, den sie selbst nutzte.
    »Mein Entschluss stand bereits fest«, versuchte ich mich durchzuwinden. »Und du kennst mich ja.«
    »Allerdings. Manchmal bist du störrischer als diese Kate in Der Widerspenstigen Zähmung .«
    Um sie abzulenken, beschloss ich, ihr ebenfalls ein Kompliment zu machen. »Du siehst klasse aus. Gute Wahl.«
    »Wie kannst du so etwas sagen?« Sie strich sich mit den Fingerspitzen über die glatte Wange. »Der Himmel wird uns für unser Tun strafen. Ich finde es schändlich, das arme Mädchen auf diese Weise auszunutzen.« Sie blickte an dem Körper

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