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Starters

Starters

Titel: Starters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissa Price
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Die Adern seiner Schläfen schwollen wie dicke Würmer unter der Haut an.
    Wir standen in einer entfernten Ecke, wo nur wenige Leute unser Streitgespräch bemerkten. Eine Ender bahnte sich zielstrebig ihren Weg durch die Menge und kam auf uns zu. Irgendwoher kannte ich ihr Gesicht.
    »Senator Harrison, das ist das Mädchen, das in Ihr Büro eingedrungen ist«, sagte sie.
    Dort also waren wir uns begegnet. Großartig.
    Eine elegante ältere Dame begleitete sie. Das musste die Frau des Senators sein. Die Großmutter, die Blake nicht mochte.
    »Clifford«, sagte sie mit einem warnenden Blick. »Lass das.« Sie griff nach seinem Arm und versuchte ihn von mir wegzuzerren.
    Er ließ mich los, nahm seine Büroleiterin am Ellbogen und führte sie weg.
    »Entschuldigen Sie uns«, sagte Blakes Großmutter.
    Als sie gingen, fühlte ich mich von der Menschenmenge wie eingekesselt. Unzählige Augen waren auf mich gerichtet. Ich rieb meinen schmerzenden Arm. Mein Herz klopfte zum Zerspringen.
    Siehst du sein aufbrausendes Temperament? Verstehst du jetzt? Es wäre idiotisch, ihm zu vertrauen.
    Ich verstand. Noch immer spürte ich seinen harten Griff. Aber ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als mich erneut Hände packten, mich wegzuziehen versuchten. Das Sicherheitspersonal, dachte ich.
    »Loslassen!« Ich begann um mich zu schlagen.
    »Beruhige dich, Callie! Wir sind es. Briona.«
    Ich sah die drei Body-Bank-Klienten, die ich im Rune Club getroffen und zur Brücke über der Schlucht begleitet hatte. Briona, Lee und Raj in vornehmer Abendkleidung, die mich zum Ausgang des Ballsaals lenken wollten. Ich setzte mich zur Wehr.
    Ich konnte noch nicht fort von hier.
    »Stopp«, fauchte ich.
    Enders starrten uns an. Briona und die Jungs ließen mich los, umkreisten mich aber, als sei ich ein verirrtes Kalb.
    »Was habt ihr vor?«, fragte ich.
    »Du kannst hier nicht bleiben, Schätzchen«, zischte mir Raj zu.
    »Senator Harrison hat die Sicherheitskräfte alarmiert«, setzte Lee hinzu.
    »Er weiß, dass du eine Body-Bank-Kundin bist«, raunte mir Briona ins Ohr.
    »Wir müssen alle weg von hier«, sagte Raj. »Er hat die Jagd auf uns eröffnet.«
    »Aber Blake sucht mich sicher.«
    »Der Senator wird ihm alles erklären«, meinte Lee.
    Ich nahm das Armband ab.
    »Was tust du?« Briona sah mich flehend an. »Wir müssen weg von hier.«
    »Ich muss diesen Schmuck Blake heute noch zurückgeben.« Ich zog die Ohrringe ab.
    Lee streckte die Hand aus. »Ich erledige das für dich.«
    Ich reichte ihm den Schmuck.
    »Dazu ist keine Zeit mehr«, sagte Briona zu ihm.
    »Wenn der Senator sie mit seinem Enkel erwischt, explodiert er wie eine Neutronenbombe. Ich beeile mich.« Er verstaute den Schmuck.
    »Vorsicht«, bat ich ihn. »Das sind Erbstücke.«
    »Was ist bei uns Senioren kein Erbstück?«, meine Raj.
    »Keine Sorge«, beruhigte mich Lee. »Ich war mal Bankier und weiß, wie man mit Wertsachen umgeht.«
    Er wandte sich ab und schlängelte sich durch die Menge. Briona hängte sich bei mir ein. »Komm, Liebes, verschwinden wir von hier!«
    Raj hakte mich von der anderen Seite unter. Wachtposten steckten bei unserem Anblick die Köpfe zusammen und berieten sich nervös.
    »Schneller!«, drängte Briona.
    Wir verließen den Saal durch einen der vielen Ausgänge und hasteten nach links auf die große Freitreppe gegenüber der Spiegelwand zu. Andere verließen die Veranstaltung ebenfalls, und wir mischten uns in die Menge, die nach unten strömte. Einer meiner hohen Absätze verhakte sich an einer Stufenkante, und ich verlor den linken Schuh.
    Ich drehte mich um.
    Raj stützte mich, damit ich nicht stolperte. »Nicht stehen bleiben! Einfach weiter!«
    Ich folgte Brionas Blick nach oben. Die Sicherheitsmänner beugten sich über das Geländer und hielten nach uns Ausschau.
    »Nichts wie weg von hier«, murmelte sie.
    Wir rannten quer durch die mit Marmor vertäfelte Eingangshalle, ich auf einem Absatz humpelnd. Am letzten Ausgang mussten wir einander loslassen, weil immer nur einer durch die Tür passte. Briona machte den Anfang, dann kam ich und zuletzt Raj, der mich von hinten anschob. Sobald wir draußen auf der Plaza waren, zog ich auch den zweiten Schuh aus. Briona nahm meine Hand und wir hasteten am Brunnen vorbei zur Straße.
    »Wo wollt ihr hin?«, rief ich meiner Eskorte zu.
    »Da!« Briona deutete auf einen silbernen SUV , der am Straßenrand parkte. »Lauf!«
    Ich warf einen Blick über die Schulter und sah einen ganzen Pulk von

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