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Starters

Starters

Titel: Starters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissa Price
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SUV hatte so viel Schwung, dass er über die Einmündung hinausschoss. Da ich mir ausrechnen konnte, dass er einige Zeit zum Umkehren brauchen würde, schaltete ich den Vorwärtsgang ein und raste über die Kreuzung.
    Erneut gab ich Vollgas, bog nach links ab und gleich darauf nach rechts. Fürs Erste musste ich ihnen entwischt sein. Ich schaltete die Lichter aus und suchte nach einem Versteck. Bei einer der Villen standen die Torflügel weit offen. Ich steuerte in die kreisförmige Auffahrt und hielt hinter den hohen Hecken an. Dann schaltete ich den Motor aus und lauschte. Kurz darauf hörte ich den SUV mit quietschenden Reifen durch die Straßen jagen. Dann entfernte sich das Geräusch, und im Viertel kehrte wieder Stille ein.
    Lichter flammten in dem Haus auf, dessen Auffahrt ich leihweise nutzte. Hastig ließ ich den Motor an und entfernte mich. Doch wohin sollte ich fahren? Mein Bruder war im Hotel, Blake in Washington, Michael weiß Gott wo – und Madison konnte ich keinen reinen Wein einschenken.
    Am liebsten hätte ich bei meinem Bruder und Florina Unterschlupf gesucht. Aber jemand hatte auf mich geschossen, und meinen Bruder in Gefahr zu bringen, war das Letzte, was ich wollte.
    Flieh, hatte Helena gesagt. Aber wohin? Bevor ich das entschied, musste ich in Helenas Haus zurückkehren.
    Um die Pistole zu holen.
    Ich erreichte die Villa und lief auf kürzestem Weg in ihr Schlafzimmer. Ich riss den Schrank auf, durchwühlte die Schals und Kopftücher und tastete nach der Waffe. Sie war verschwunden.
    Hatte Eugenia sie gefunden?
    Ich trat in den Flur hinaus und rief nach ihr. »Eugenia!«
    Ihre schweren Schuhe hallten dumpf auf der Treppe wider. »Bin sogleich da.«
    Ihre Stimme klang gelangweilt. Ich wartete nicht, bis sie gemächlich den Korridor entlang gestapft kam, sondern rief ihr entgegen:
    »Haben Sie etwas aus meinen Schubladen genommen?«
    Eugenia wartete mit der Antwort, bis sie dicht vor mir stand. Sie war fassungslos vor Empörung. Anders ließ sich ihre Miene nicht beschreiben. »Sie wissen, dass ich nicht an Ihre Schubladen gehe.«
    »Sie haben die Pistole herausgeholt, oder?«
    Sie presste eine Hand vor den Mund. »Eine Pistole? Nein. Ich würde so ein Ding nie im Leben anfassen.«
    »Manchmal bleibt einem nichts anderes übrig, als von seinen Gewohnheiten abzuweichen.«
    »Die Waffe war hier? In Ihrem Schlafzimmer?«
    Ich drehte mich um und ließ meine Blicke suchend durch den Raum schweifen. Dann zuckte ich zusammen.
    Ich erinnerte mich, wo ich die Pistole gelassen hatte. Ich trat an den Kleiderschrank, öffnete ihn und sah die Abendtasche. Eugenia stand auf der Schwelle. Mit dem Rücken zu ihr drückte ich die Tasche zusammen.
    Die Pistole im Innenfach war deutlich zu spüren.
    Ich drehte mich um. »Mein Fehler. Können Sie mir noch einmal verzeihen?«
    Sie holte tief Luft und atmete langsam aus. »Wenigstens ist das alles morgen vorbei.«
    »Was ist vorbei?«
    »Diese ganze Mietgeschichte.« Sie rümpfte die Nase und betrachtete grimmig meinen Körper.
    Wenn sie erfuhr, dass Helena tot war, würde sie mich vermutlich rauswerfen. Ich musste Zeit gewinnen. »Der Vertrag wurde verlängert. Ich kam bisher nicht dazu, Ihnen das zu erzählen.«
    Sie kniff die Augen zusammen und setzte zu einer Frage an, aber ich unterbrach sie.
    »Zuallererst steht jedoch ein Besuch bei meinem Techniker an. Er soll einen Blick auf den Chip werfen, weil ich ständig unter Kopfschmerzen leide.« Es war ein Schuss ins Blaue, und ich betete, dass sie wusste, wer Helenas Biochip-Experte war.
    »Warum gehen Sie nicht einfach da hin, wo man Ihnen das Ding eingesetzt hat? Genug bezahlt haben Sie ja.«
    Sie war immer noch wütend. Wie würde sie wohl erst reagieren, wenn sie wüsste, dass sie womöglich in großer Gefahr schwebte? Helena hatte ihr zwar von dem Körpertausch erzählt, aber sonst war sie ahnungslos.
    »Eugenia, hören Sie mir genau zu! Lassen Sie keinen Menschen herein! Wenn mich jemand sprechen möchte, sagen Sie, dass Sie keine Ahnung haben, wo ich mich derzeit aufhalte.«
    Eugenia sah mich mit feierlichem Ernst an. »Also alles wie gewohnt?«
    Demnach war Helena vorsichtig gewesen. Aber das Risiko hatte sich ins Unermessliche gesteigert. Mit jeder Minute, die ich in diesem Haus blieb, wuchs die Gefahr für mein Leben. Die Tatsache, dass Eugenia nichts wusste, war ein gewisser Schutz für sie.
    »Ich muss los«, sagte ich. »Bitte, seien Sie vorsichtig!«
    Ich stieg in Helenas Sportwagen und stellte den

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