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Starthilfe für Freiberufler

Starthilfe für Freiberufler

Titel: Starthilfe für Freiberufler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Wanzke
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der Arbeitgeber rückwirkend Sozialversicherungsbeiträge zahlen und Lohnsteuerpflichten erfüllen. Zudem kann der Betroffene seinen Arbeitnehmerstatus vor Gericht einklagen.
    Die Prüfung ist sicherlich immer einzelfallbezogen. Die folgende Checkliste kann Ihnen daher nur Anhaltspunkte geben. Je mehr Fragen Sie mit Nein beantworten, desto mehr spricht für eine Scheinselbstständigkeit.
Checkliste: Liegt hier eine Scheinselbstständigkeit vor?
Haben Sie andere Auftraggeber und können Sie diese auch vollkommen frei auswählen?
 
Können Sie auch jeden anderen Auftrag annehmen?
 
Können Sie auch Aufträge des Unternehmens ohne Weiteres ablehnen?
 
Tragen Sie selbst das Unternehmerrisiko, d. h. keine Arbeit, kein Geld?
 
Werden Sie nach Rechnung bezahlt und weisen Sie darin ggf. Umsatzsteuer aus?
 
Unterliegt Ihr Einkommen monatlichen Schwankungen?
 
Können Sie frei bestimmen, wo und wann Sie arbeiten? (Unterliegen Sie also keinem Dienstplan o. Ä.?)
 
Verzichtet man darauf, Ihre Anwesenheit zu kontrollieren?
 
Sie sind nicht verpflichtet, an jeder internen Besprechung teilzunehmen?
 
Können Sie auch Urlaub nehmen, wann es Ihnen passt?
 
Organisieren Sie Ihre Arbeit selbst?
 
Verzichtet der Auftraggeber darauf, Ihnen in puncto Arbeitszeit und Arbeitsweise Weisungen zu erteilen?
 
Haben Sie außerhalb des Unternehmens noch ein Büro?
 
Verwenden Sie Ihr eigenes Arbeitsgerät, zum Beispiel Laptop, Telefon etc.?
 
Treten Sie nach außen als Unternehmer auf, zum Beispiel durch Visitenkarten, Webseite, Werbung?
 
Alles auf eine Karte gesetzt?
    Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach! Dies ist das Motto vieler, die froh sind, dass sie als feste Freie in einem Unternehmen mit Arbeit versorgt werden und damit ein „relativ“ sicheres, regelmäßiges Einkommen erzielen. Neben der Scheinselbstständigkeit, auf die eben schon hingewiesen wurde, lauern hier aber weitere Gefahren: Viele Mitarbeiter sind so fest an das Unternehmen gebunden, dass sie gar keine Kapazitäten frei haben, um für weitere Auftraggeber zu arbeiten. Auch wenn das Einkommen auf diese Weise sicher scheint und die Einbindung in ein Team äußerst angenehm sein kann, so bedeutet das andererseits eine starke Abhängigkeit von diesem einen Auftraggeber. Solange der Rubel rollt, ist alles in Ordnung; sollte das Unternehmen jedoch beispielsweise von heute auf morgen weniger Arbeit für Sie haben, dann tragen Sie das Risiko. Ohne Kündigungsschutz kann das Einkommen von einem Tag auf den anderen wegfallen, sofern Sie nicht in einem Freien-Mitarbeiter-Vertrag etwas anderes vereinbart haben. Auch ein Streit oder ein neuer Angestellter, der eigene Freelancer „mitbringt“, können das Aus für Sie bedeuten. Die unangenehme Folge: Sie müssen schnellstmöglich neue Auftraggeber finden – und so lange verdienen Sie kein Geld. Als Selbstständiger fängt Sie auch kein Arbeitslosengeld auf.
Loyalitätsprobleme vorprogrammiert
    Je nachdem, wie stark Sie eingebunden sind, haben Sie auch – ob Sie wollen oder nicht – Einblick in gewisse Geschäftsinterna. Dies macht es umso schwieriger, gleichzeitigfür andere Auftraggeber (in der gleichen Branche) zu arbeiten. Ihr Hauptauftraggeber hat zu Recht ein Interesse daran, dass bestimmte Dinge nicht nach außen getragen werden, und wird einer weiteren Beschäftigung für einen Konkurrenten mit Misstrauen oder gar Unmut begegnen. Schneller, als Ihnen lieb ist, finden Sie sich plötzlich in einer Loyalitätskrise wieder, obwohl Sie doch eigentlich aufgrund Ihrer Selbstständigkeit angehalten sind, für mehrere Unternehmen zu arbeiten.
    Praxistipp
    So attraktiv und sicher eine feste freie Mitarbeiterschaft in einem Unternehmen auch erscheint, so kann dies durchaus kritisch für Sie werden. Halten Sie sich daher Ihr Risiko immer vor Augen. Es ist sinnvoller, immer mehrere Eisen im Feuer zu haben, auch wenn die Auftragslage im Moment toll ist. Dies kann sich nämlich schnell ändern. Nutzen Sie die Zeit, um Kontakte zu anderen Auftraggebern herzustellen und um sich ein gutes Netzwerk aufzubauen.
Nein, ich kann nicht mal schnell …
    Ein weiteres Problem: Personalabbau bedeutet oftmals, dass die im Unternehmen verbleibenden Mitarbeiter mit mehr Arbeit überhäuft werden. Wird ein freier Mitarbeiter in die Firma geholt, um die Mitarbeiter

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