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StasiPolka (German Edition)

StasiPolka (German Edition)

Titel: StasiPolka (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gottfried Pesch
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Pärchen in dem dunkelblauen Ford. Sie folgen uns seit Harrington. Over“
    Das klang ein bisschen nach Golfkrieg. „Behaltet sie im Auge, David. Wir sto ppen an der nächsten Raststätte und sehen, ob sie etwas unternehmen.“
    Vincent gab Juliane Bescheid. Als die Schilder einer Tankstelle auftauchten, verlangsamte sie die Fahrt und ordnete sich links ein. Sie fuhren an den Benzinsäulen vorbei und parkten vor der Cafeteria. Die beiden Frauen verschwanden in den  Wasc hräumen, Vincent setzte sich an die Theke, bestellte einen Milchkaffee und wartete ab.
    Der dunkelblaue Ford bog auf den Parkplatz ein und hielt einige Meter neben J ulianes Jaguar. Ein Mann und eine Frau stiegen aus. Er war mittelgroß, stämmig und trug einen konservativen grauen Anzug; sein dünnes schwarzes Haar war glatt nach hinten gekämmt. Vincent schätzte ihn auf etwa vierzig. Sie war erheblich jünger, eine propere Blondine in engen Jeans und hochhackigen Sandalen. Sie sah billig und scharf aus, aber man konnte verstehen, warum Ron sich so bereitwillig aus seinem Fahrzeug gelehnt hatte. Das Mädchen verschwand ebenfalls in Richtung Waschraum, der Mann setzte sich zwei Hocker weiter an die Theke. Er blickte stur nach vorn auf die große Speisekarte an der Wand. David stand in der Tür und nickte Vincent zu.
    Vincent wartete bis der Stämmige eine Tasse Tee vor sich stehen hatte, dann ging er zu ihm und goss ihm seinen Kaffee in den Schoß.
    „He, sind Sie verrückt geworden?“ Der Mann schrak zusammen aber sein Protest klang saftlos.
    „Es liegt an Ihnen, ob wir es vernünftig oder schmerzhaft durchziehen, jedenfalls we rden Sie mir jetzt sagen, wer Sie geschickt hat.
    „Ich weiß nicht, wovon Sie reden.“ Die Standardantwort.
    Vincent zog ihm das Messer ohne großen Druck quer über den Handrücken und wischte es dann langsam am Hosenbein des Mannes ab. Sofort blutete die Hand ein wenig. Vincent steckte das Messer wieder ein. Der Mann versuchte Haltung zu bewahren, schluckte aber nervös; Vincent sah, dass er nachzudenken begann.
    „Beim zweiten Mal schneide ich tiefer. Und wenn Sie drauf und dran sind, weg zu la ufen“, Vincent zeigte zur Eingangstür, „da draußen wartet schon einer.“
    Jetzt wurde er nervös, drehte sich um. David nickte ihm kurz zu.
    „Ich sage Ihnen noch etwas, Ihre Freundin ist ebenfalls in guten Händen.“
    Der Mann sah ein, dass diese Runde an Vincent ging. Zum ersten Mal schaute er ihn an.
    „Setzen wir uns in Ihr Auto da drüben und reden“, schlug Vincent vor und legte das Geld für den Tee auf die Theke.
    Sie gingen hinaus, quer über den Parkplatz, auf den Ford zu. Juliane und Rea standen im Eingang zum Toilettentrakt und sahen ihnen erstaunt nach. Vincent rief i hnen zu, sie sollten sich was zu trinken bestellen. Von der Blonden weit und breit keine Spur.
    „Öffnen Sie vorn beide Türen, dann hinter das Steuer und beide Hände auf das Lenkrad.“ Der Mann leckte sich etwas Blut vom Handrücken, gehorchte aber. Vincent schaute hinter die Vordersitze, stieg dann zu ihm und klappte das Handschuhfach auf. Ein Durcheinander von Papieren, keine Waffen, aber Schraubenzieher und Zange. Ein Bastler?
    „Sie hätten den alten Mann gestern nicht niederschlagen müssen.“
    Er sagte nichts, schaute aus dem Fenster. Vincent drehte sich zu ihm und leh nte seinen Rücken an die Tür. „Zeigen Sie mir Ihre Ausweise. Langsam.“ Sein Nebenmann presste die Lippen zusammen, griff aber mit der Linken ins Jackett und holte eine braune Brieftasche hervor. Vincent blätterte durch. Donald Tire, Führerschein, Ausweis, Kreditkarten, eine Zulassung als Privatdetektiv. Tire kam aus Birmingham. Die Passbilder zeigten einen dünneren Mann.
    „Also Donnie“, sagte Vincent.
    Tire räusperte sich. „Ich sollt Sie lediglich im Auge behalten. Gestern, den Alten in Norwich, hielt ich für´n Beschatter von irgend´ner Konkurrenz. Wollt ihm nur ausreden, uns zu folgen; ich steh nicht auf Autokorso.“ Den Spruch hielt er offenbar für witzig. Er räusperte sich wieder.
    „Letzten Dienstag rief ein Typ an, für dessen Firma ich früher schon Sachen e rledigt hab. Er sagt, sie schicken  mir drei Riesen, dafür soll ich Mills, diese Professorentunte, und das Mädchen im Auge behalten. Sehen, was sie machen, und so. Er meinte, es könnte sein, dass sein Chef die beiden mal schnell finden muss.“
    „Wer ist er?“
    „Lejaune, so ´n junger Beratertyp. Ich mach ja meistens Wirtschaftssachen, schaue, ob ´ne Firma noch ihre

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