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Staub zu Staub

Staub zu Staub

Titel: Staub zu Staub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olga A. Krouk
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Kopf auf das Kissen. Der Blick seiner schwarzen Augen starrte durch sie hindurch. „Ein jeder Engel ist schrecklich.“ Er wirkte verloren. „Ich habe mich oft gefragt, wieso diese Zeilen mich so anziehen. Jetzt weiß ich die Antwort.“
    „Haben wir eine Zukunft?“
    Er schwieg. Sie lächelte traurig und senkte den Kopf. Die Strähnen fielen ihr vor das Gesicht und verbargen ihre Wehmut vor der Welt.
    „Wenn nicht einmal du es weißt.“
    „Ich will es nicht wissen.“ Seine Finger fuhren über ihre Wange, um dann ihren Hals entlang zu gleiten. Rücklings sank Mirjam auf das Bett. Diesmal war alles anders, diesmal war er es, der begehrte und über alle Grenzen hinweg schritt. Seine Finger wanderten zwischen ihren Brüsten hinab und kreisten um ihren Bauchnabel. Sie wölbte ihren Körper,um mehr von ihm zu bekommen, stattdessen zog er sich zurück. Doch auch dann spürte sie das Echo seiner Berührungen auf ihrer Haut. Sie steckte ihre Hände unter das Kissen. Komm zurück!, flehte sie. Ich will dich fühlen!
    Zuerst spürte sie seinen Atem auf der Haut, dann die Lippen auf ihrem Hals. Seine Hand streichelte ihren Oberschenkel. Sie spreizte ihre Beine und bewegte ihm ihren Unterleib entgegen. Die Sehnsucht nach ihm ließ sie erzittern. Worauf wartest du? Ich bin hier, ich bin dein! Ihre Finger krallten sich in seinen Rücken, sie zog ihn an sich und spürte seine Erregung. Das Verlangen nach ihm überschwemmte ihren Verstand. Sie stieß ein Stöhnen aus. Was willst du noch? Wofür quälst du mich so? Seine Küsse, seine Berührungen ließen ein Rauschen in ihr aufsteigen, als spüle eine warme Brandung über ihren Körper. Sie rang nach Luft, wand sich unter ihm, rieb ihr Becken an ihm. Ein kurzer Lustschrei entlud sich ihrer Kehle, als er in sie eindrang. Endlich! Er füllte sie aus, bewegte sich langsam vor und zurück. Mirjam keuchte und versuchte das Tempo zu steigern, doch Max hielt sie zurück.
    „Wir haben Zeit. Lass diesen Augenblick unsere Ewigkeit sein.“
    Sie vergrub die Finger in seinem Haar.
    Mein, du bist mein, auf ewig und immer …
    Mirjam
…, erhob sich ein Raunen in ihrem Kopf.
Wem machst du ihn streitig, Mirjam?
    Sie hörte ein Rascheln, als fege ein Herbstwind trockene Blätter über die Straßen, und mit ihm streifte ein Kältezug ihre erhitzte Haut.
    Wem, Mirjam?
    Du kannst ihn nicht besitzen
.
    Sein Licht gehört nicht dir, sein Licht gehört dem Herrn, nur ihm allein
.
    Gib ihn auf!
    Mirjam erzitterte. Sie schlug ihre Beine um sein Becken. Sie wollte ihn tiefer spüren, mit ihm verschmelzen, eine Einheit werden. Nur so konnte sie ihn bei sich behalten. Für immer. Für ewig. Für alle Zeiten.
    Mirjam

    Lass ihn gehen

    Nein! Ihr Atem beschleunigte sich. Niemals.
    Er bewegte sich schneller. Seine Lippen saugten an ihrer Haut. Heiße Wellen schaukelten ihren Körper, schwappten über und trieben die Lust an.
    Mirjam

    Sein Licht wird dich verbrennen … Dein Wille wird ihn zerbrechen … Gib ihn auf!
    An der Decke tanzten Lichtflecke, wirbelten immer schneller und formten sich zu hebräischen Buchstaben.

    Esch - Feuer.
    Die Flecken glühten und pulsierten über ihrem Kopf.

    Fest kniff sie die Lider zusammen und biss in seine Schulter. Max! Halt mich fest. Lass mich nicht allein. Ihre Nägel gruben sich in sein Fleisch. Er umarmte sie noch fester. Das Beben in ihr verstärkte sich, kam tief aus ihrem Inneren und wallte über ihren Körper. Die Wellen unter ihr verwandelten sich in Lava.
    Flammen leckten über ihre Haut. Feuer! Feuer in ihr, das sie zerfraß.
    Hure! Hure!
, knisterte es von überall her.
    Und durch das Lodern donnerte die Stimme in ihrem Kopf:
    Gib!
    Ihn!
    Auf!
    „Nein!“, schrie sie, während alle Emotionen in ihr explodierten und sie bis ins Mark erschütterten.
    Die Tür zum Zimmer flog krachend auf. Mirjam keuchte und sah über Max’ Schulter hinweg Kristin hereinstürmen.
    „Dani … Er … Er ist … Max! Tu doch etwas!“
    Mirjam blinzelte verwirrt. Noch verebbten die Gefühle, noch begriff sie nicht, was gerade geschehen war, als Max schon in seine Hose schlüpfte und am Reißverschluss nestelte. Mirjam zog sich notdürftig an und eilte den beiden hinterher.
    Daniel krümmte sich auf dem Boden. Um Mund und Nase schäumte hellrotes Blut. Der Husten erstickte ihn. Kristin riss die Fenster auf. Max hob ihn ohne Anstrengung hoch und trug ihn ins Bett, wo er ihn in eine sitzende Position brachte. Daniels Gesicht war leichenblass. In seinen grauen Augen

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