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Staub zu Staub

Staub zu Staub

Titel: Staub zu Staub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olga A. Krouk
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des Hauses, als der Hagel in die Fenster schlug. Splitter rasselten herunter. Mirjam hob die Arme über den Kopf, als Kristin die Eingangstür öffnete und sie hineinzog.
    Erschöpft lehnten sie sich gegen die Wand und lauschten, wie draußen der Sturm wütete. Das Wasser lief an ihnen herunter und bildete eine Pfütze. Mirjam rieb ihre klammen Hände, um wenigstens ein bisschen Gefühl in ihre Finger zu bekommen.
    „Ich habe Stimmen gehört“, stotterte sie. „Jetzt sag nicht, ich wäre noch high von Max. Zum letzten Mal bin ich mit seinen Körperflüssigkeiten gestern um Mittag in Berührung gekommen.“
    „Mirjam, bei LSD, Stechapfel und Cannabis wirkt das Zeug noch 24 Stunden nach der Einnahme. Und manchmal kommt es noch lange zu Flashbacks. Der Wirkstoff der Drogen gelangt ins Blut und verwendet an den Synapsen des Gehirns Andockplätze der körpereigenen Botenstoffe. So entstehen Halluzinationen. Und ich bin mir sicher, Max’ Zellen wirken bei dir genauso. Daher deine Glücksgefühle, Visionen und Horrortrips.“
    „Es ist kein guter Zeitpunkt für Vorträge über Drogen.“
    „Stimmt. Wohin jetzt?“
    Mirjam schlich an eine offene Bogentür rechts von ihr und spähte durch den Spalt. Eine Wendeltreppe führte nach unten. Sie lauschte, aber das Toben des Sturms übertönte alles andere.
    „Fangen wir erst mal hier an.“ Stufe um Stufe begann Mirjam, die Treppe hinunterzusteigen. Das Beben des Bodens und die Stimme überrollten sie erneut:
Komm!
    Staub rieselte von der Decke. Mirjam versuchte sich an den Wänden fest-zuhalten, doch ihre Fingernägel kratzten nur über die Steine und sie fiel die Treppe herunter. Kristin polterte hinterher und rammte ihr beim Landen den Ellbogen in den Bauch. Mirjam schnappte nach Luft, während in ihren Ohren die Rufe hallten:
Ein Maß Weizen für einen Denar und drei Maß Gerste für einen Denar. Aber dem Öl und dem Wein füge keinen Schaden zu!
    Aus den Tiefen des Kellers ertönten Schritte und Schöbel kam um die Ecke geschlendert. Er stellte sich breitbeinig in die Mitte des Ganges, grinste und zielte mit der Pistole auf sie.
    „Ah, Frau Belzer. Ich habe mich schon gefragt, wer hier so viel Lärm veranstaltet. Wie ich sehe, haben Sie ihre angriffslustige Freundin auch mitgebracht.“ Das Grinsen wich aus seinem Gesicht. „Na los, Hände hinter den Kopf und herkommen.“
    Das war’s, dachte Mirjam. Kristin stürmte auf ihn zu.
    „Wo ist meine Mam?“
    Schöbel schwenkte die Pistole auf sie und erstickte den Angriffsversuch im Keim. „Wir hatten lange Spaß miteinander. Aber keine Sorge. Ich werde Sie mit Vergnügen zu ihr bringen und für alle Ewigkeit vereinen.“
    Komm!
    Mirjam schob ein Bein vor und stellte sich in eine stabile Position. Das Beben, das der Stimme folgte, ließ Schöbel taumeln. Mirjam sammelte ihre ganze Kraft und stürzte sich auf ihn. Der Schuss, so nah an ihrem Kopf, betäubte sie.Zusammen fielen sie zu Boden, die Waffe entglitt Schöbels Fingern. Mirjam wollte danach greifen, doch sie wurde auf den Rücken geworfen. Schöbel erdrückte sie fast mit seinem Gewicht. Seine Hände schlossen sich um ihren Hals.
    Luft! Sie zerrte an seinem Griff, aber seine Finger waren wie aus Stahl. Dumpf hörte sie ihr Herz pochen. Wie lange noch? Die Kraft verließ ihre Glieder. Ihre Lunge brannte, der Körper erschlaffte.
    Wie aus weiter Ferne erklang Schöbels Ausruf und er ließ ihren Hals los. Gierig sog Mirjam Sauerstoff ein und sah, wie Kristin den Mann an den Haaren nach hinten riss. Er drehte sich um und boxte seiner Angreiferin ins Gesicht. Kristin strauchelte. Ein weiterer Hieb traf ihr Kinn. Sie krümmte sich am Boden, während sein Fuß ihren Bauch bearbeitete.
    Mirjam griff nach der Pistole und feuerte.
    Schöbel schrie und presste sich die Hand an die Schulter. Mit aufgerissenen Augen sah er Mirjam an. Ihre Hände zitterten. Erneut drückte sie ab, doch diesmal verfehlte ihn die Kugel. Er fuhr herum und flüchtete.
    Schwer atmend lehnte sich Kristin an die Wand. „Feige Sau.“
    Mirjam senkte die Waffe. Tränen verschleierten ihren Blick und rannen aus ihren Augenwinkeln. „Ich wollte ihn umbringen“, stammelte sie. „Ich habe auf seinen Kopf gezielt und abgedrückt, ohne nachzudenken. Ich wollte einen Menschen umbringen. Ich wollte ein Leben auslöschen!“
    Kristin krabbelte zu ihr und tätschelte ihre Hand. „Scht, beruhige dich, du darfst dich jetzt nicht gehen lassen. Es ist noch nicht vorbei. Wir müssen unsere Jungs finden, hörst

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