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Staub

Staub

Titel: Staub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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LAPD-Baseballkappe.
    »Ich bin Dr. Scarpetta.« Sie hält ihr die Hand hin. »Das mit Gilly tut mir sehr Leid.«
    Helle Tränen schimmern in Mrs. Paulssons Augen.
      »Kommen Sie schon rein. In letzter Zeit habe ich den Haushalt ein bisschen schleifen lassen. Ich habe gerade Kaffee gekocht.«
    »Klingt gut«, erwidert Marino und stellt sich vor. »Detective Browning hat mit mir gesprochen. Doch ich dachte, wir machen uns besser selbst ein Bild, wenn Ihnen das recht ist.«
    »Wie möchten Sie Ihren Kaffee?«
    Marino ist vernünftig genug, ihr nicht seine Standardantwort zu geben: Wie meine Frauen, süß und weiß.
    »Schwarz ist in Ordnung«, sagt Scarpetta. Sie folgen Mrs. Paulsson einen Flur mit altem Dielenfußboden entlang. Rechts liegt ein gemütliches kleines Wohnzimmer mit dunkelgrünen Ledermöbeln und Kamingerätschaften aus Messing. Links befindet sich ein steif möblierter, formeller Salon, der unbenutzt wirkt. Im Vorbeigehen schlägt Scarpetta daraus die Kälte entgegen.
    »Darf ich Ihnen die Mäntel abnehmen?«, fragt Mrs. Paulsson. »Typisch für mich. An der Tür rede ich von Kaffee, und nach Ihren Mänteln frage ich erst, wenn Sie schon in der Küche stehen. Kümmern Sie sich nicht darum. Ich bin zurzeit nicht auf dem Damm.«
    Nachdem sie aus den Mänteln geschlüpft sind, hängt Mrs. Paulsson diese an hölzernen Haken in der Küche auf. Scarpetta bemerkt einen hellroten handgestrickten Schal an einem der Haken und überlegt aus irgendeinem Grund, ob er vielleicht Gilly gehört hat. Die Küche ist in den letzten Jahrzehnten nicht modernisiert worden; der Boden hat ein altmodisches schwarz-weißes Schachbrettmuster, und die Geräte sind alt und weiß. Durch das Fenster sieht man einen kleinen Garten mit einem Holzzaun. Dahinter befindet sich ein niedriges Schieferdach mit fehlenden Pfannen. Es ist mit Moos bewachsen, und die Dachrinnen sind mit Laub verstopft.
    Mrs. Paulsson schenkt Kaffee ein. Dann setzen sie sich an einen Holztisch an das Fenster, das Blick auf den Zaun und das bemooste Dach bietet. Scarpetta fällt auf, wie sauber und ordentlich die Küche ist. Töpfe und Pfannen hängen an Eisenhaken über einem Metzgerblock. Abtropfbrett und Spüle sind leer und fleckenlos. Sie bemerkt eine Flasche Hustensaft auf der Anrichte neben einem Papierhandtuchspender. Es ist ein nicht verschreibungspflichtiger Hustensaft mit Schleimlöser. Scarpetta trinkt ihren schwarzen Kaffee.
    »Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll«, sagt Mrs. Paulsson. »Eigentlich habe ich auch gar keine Ahnung, wer Sie sind. Detective Browning hat mich heute Morgen angerufen, erklärt, Sie seien Experten von außerhalb, und mich gebeten, zu Hause zu sein. Dann haben Sie sich gemeldet.« Sie sieht Scarpetta an.
    »Also hat Browning Sie angerufen«, meint Marino.
    »Er war wirklich nett.« Sie betrachtet Marino und scheint etwas an ihm interessant zu finden. »Keine Ahnung, warum all diese Leute … Tja, vermutlich weiß ich nicht allzu viel.« Wieder steigen ihr Tränen in die Augen. »Ich sollte dankbar sein. Nicht auszudenken, wie es wäre, wenn einem so etwas zustößt und niemand kümmert sich darum.«
    »Alle sind sehr betroffen«, erwidert Scarpetta. »Deshalb sind wir ja hier.«
    »Wo wohnen Sie?« Sie starrt weiter Marino an, greift nach ihrer Tasse, trinkt einen Schluck und mustert ihn dabei eindringlich.
    »In Südflorida, ein Stück nördlich von Miami«, antwortet Marino.
    »Ach, ich dachte, Sie wären vielleicht aus Los Angeles«, entgegnet sie, und ihr Blick wandert zu seiner Kappe.
    »Wir haben Geschäftsverbindungen nach L.A.«, sagt Marino.
    »Es ist erstaunlich«, fährt sie fort, wirkt aber gar nicht erstaunt. Allmählich erahnt Scarpetta eine andere Seite an Mrs. Paulsson, ein Geschöpf, das sprungbereit in ihr lauert. »Das Telefon läutet ununterbrochen. So viele Reporter, so viele Leute.« Sie dreht sich auf ihrem Stuhl um und deutet auf die Vorderseite des Hauses. »In riesigen Übertragungswagen mit Parabolantennen, oder wie die Dinger sonst heißen. Eigentlich ist es ja pietätlos. Aber die FBI-Agentin, die letztens hier war, meinte, es läge daran, dass niemand weiß, was Gilly zugestoßen ist. Sie sagte, es sei nicht so schlimm, wie es sich anhört, was immer das auch bedeuten mag. Sie habe schon viel schrecklichere Dinge gesehen, aber das kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Vielleicht hat sie ja die Medien gemeint«, erwidert Scarpetta mitfühlend.
    »Was könnte schrecklicher sein als das, was mit

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