Staubige Hölle
Wehr. Saà da und starrte in eine dunkle Ecke des Zimmers, während Dell ihn fesselte.
Zondi hockte sich neben Inja, der wie tot da lag. Legte ihm eine Hand an den Hals. UnregelmäÃiger Puls. Zondi stand auf und ging zur Tür. »Ich gehe jetzt. Lass ihn nicht sterben.«
***
Sunday hockte neben dem Hund, drückte ihm weiter das T-Shirt auf den Bauch. Der weiÃe Mann, Gesicht und Arme schwarz angemalt, dunkle Streifen auch auf der blassen Haut seiner Brust, saà vor der Wand. Starrte ins Nichts. So wie er es schon in der Höhle gemacht hatte. Die Pistole auf dem Boden neben ihm.
»Mädchen.« Sie blickte auf. Der alte Mann rief sie auf Zulu. »Mädchen, ich kenne dich. Du bist Ma Mavisâ Kind.«
»Maul halten«, sagte der weiÃe Mann.
»Nimm dem weiÃen Bastard die Kanone ab. Befreie uns. Wir sind dein Volk. Dieser Mann wird dir nur Schaden zufügen.«
»Ich sagte, halt dein Maul.«
»Hör mir zu, Mädchen, andernfalls wirst du für das alles hier bezahlen.«
Der weiÃe Mann nahm eine Faustvoll Putzwolle vom Boden, schwarz vor Ãl, und ging zu dem Zulu hinüber. Der alte Mann versuchte sich wegzudrehen, schüttelte den Kopf, brüllte, doch der weiÃe Mann stopfte ihm die Wolle in den Mund. Jetzt sah er aus wie ein geiferndes Tier.
Während der weiÃe Mann ihr den Rücken zukehrte, lieà Sunday das T-Shirt los und griff nach dem Sägeblatt, das auf dem Boden neben Injas Fuà glänzte. Nahm das Blatt und legte es über den Hals des Hundes, war bereit, sich an die Arbeit zu machen.
Sie spürte eine Hand auf ihrem Arm. Die sie packte. Der weiÃe Mann hob ihren Arm von Injas Hals weg und verdrehte ihr das Handgelenk. Das Sägeblatt fiel scheppernd zu Boden. Er schüttelte den Kopf, sagte in seiner Sprache etwas zu ihr. Er schob sie sanft zurück, hob das blutige T-Shirt auf und drückte es wieder auf den Bauch des Hundes.
Sunday setzte sich, der Schleier fiel über ihre Augen. Wieder griff sie nach dem Blatt und sah, wie der weiÃe Mann zusammenzuckte. Dann nahm sie den Hut ab, hob das Blatt und sägte den Schleier aus ihrem Haar. Befreite sich. Der weiÃe Mann beobachtete sie, seine Arme zitterten unter den Zuckungen des Hundes.
***
Zondi klopfte an eine andere Tür. Sie öffnete sich, und die belgische Ãrztin stand vor ihm. Ihr Haar war in Unordnung, das Gesicht vom Schlaf etwas zerknautscht. »Disaster Zondi«, sagte sie. Zondi sah flüchtig nackte Haut, als sie wieder in die Dunkelheit ihres Zimmers zurücktrat. »Ich dachte schon, du wärest abgehauen.«
Er folgte ihr hinein und schloss die Tür. »Ich brauche deine Hilfe.«
Die Ãrztin ging zur Nachtttischlampe, und warmes Licht floss über ihre Nacktheit. Sie stand da und beobachtete ihn, während sie sich eine Zigarette anzündete und das Streichholz ausschüttelte. »Meine Hilfe bei was?«
»Bei einem verwundeten Mann.«
»Wie verwundet?«
»Er ist niedergestochen worden. In den Bauch.«
»Bring ihn her.«
»Das kann ich nicht.«
»Und warum nicht?«
»Weil man ihn suchen wird. Und hier wäre der naheliegendste Ort.«
Sie starrte ihn ausdruckslos an, zog an der Zigarette und bekam davon hohle Wangen. Sprach durch den Rauch. »Du bedeutest Ãrger, Disaster Zondi, stimmtâs?« Er schenkte sich die Antwort.
Die Belgierin lieà die Zigarette in einen Kaffeebecher fallen, und es zischte leise, als sie erlosch. Sie grub einen Slip aus dem Durcheinander und zog ihn an. Ihre Brüste hingen schwer herunter.
»Ich bin drauÃen«, sagte er.
Zondi ging den Korridor hinunter zu dem Münzfernsprecher, der in der Nähe des Eingangs an der Wand befestigt war. Mit einer Hand suchte er in seinem hier empfanglosen iPhone nach einer Telefonnummer, mit der anderen Hand kramte er nach Münzen. Er wählte und warf einen Blick auf die Uhr. Zwei Uhr morgens. Es klingelte.
Geh verdammt noch mal ran.
» M. K. « Forsch, wachsam.
Schlief der Mann denn nie?
»Du weiÃt, wer hier spricht.«
Ein kurzes Zögern. »Ja. Gib mir die Nummer.«
»Keine Zeit. Ich habe das Tier, über das wir gesprochen haben.«
Ein kurzes, scharfes Luftholen. »Du hast es wo?«
»In der Nähe seines Zuhauses. Es ist verletzt.«
»Schlimm?«
»Ja. Aber es gibt noch eine Chance.«
»Kannst du es bis Tagesanbruch nach Dundee
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