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Staubige Hölle

Staubige Hölle

Titel: Staubige Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Smith
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völlig gleichgültig. Er konnte den Hund umbringen. Wusste jedoch, dass er den Herrn des Hundes haben wollte. Hatte die Kanone gesenkt.
    Und jetzt lag Inja unter ihm, er blutete und zappelte wie etwas Neugeborenes. Dell versuchte, ihm das Leben zu retten.
    ***
    Zondi jagte den Ford schleudernd die Sandpiste entlang. Das Mädchen neben sich, stumm. Sie klammerte sich ans Armaturenbrett, ihr Hut berührte das Dach des Pick-ups. Kein Rückspiegel, also musste Zondi über die Schulter zurückblicken, um nach Scheinwerfern zu sehen. Und um sich zu vergewissern, dass Dell Inja noch nicht umgebracht hatte.
    Der Anblick des verwundeten Mannes hatte für Zondi das Spiel verändert. Er hatte das Mädchen. Schön. Aber jetzt konnte er noch mehr tun. Konnte den Mann zu Fall bringen, der seinen Chef unter die Erde gebracht hatte. Der alles mit Füßen trat, woran Zondi glaubte. Wenn es ihm nur gelang, Inja lange genug am Leben zu behalten, dann könnte er es schaffen. Vielleicht.
    Â»Vater«, sagte das Mädchen. »Wohin bringst du mich?«
    Zondi wurde schlagartig ins Jetzt zurückgerissen. Vater. Natürlich war das nur die Art der Zulu, eine respektvolle Anrede für einen Älteren. Aber es erinnerte ihn, dass es noch einen anderen Schlamassel gab, den er in Ordnung bringen musste. »Keine Angst, Mädchen. Du bist in Sicherheit.«
    Verdammter Lügner.
    Er sah die Hügel aus Autowracks, die im Mondschein schimmerten. Sah zurück. Keine Scheinwerfer. Nur Dell, der über dem verwundeten Mann kauerte. Zondi bremste etwas ab und verließ die Straße, der Ford holperte an dem baumelnden Tor vorbei. Hinter den Autowracks hielt Zondi an.
    ***
    Zondi schlug gegen die Eisentür. Stille. Schlug wieder. Hörte Grunzlaute und gedämpftes Fluchen, dann öffnete sich die Tür einen Spaltbreit, und sein buckliger Cousin linste heraus, blinzelte den Schlaf fort. »Was willst du?«
    Zondi drückte die Tür auf und spürte, wie der verdrehte kleine Mann zurückwich. Ein Streichholz flammte auf, und er sah das Gesicht seines Onkels. Der alte Mann lag auf dem Boden und zündete eine Petroleumlampe an. Zwei Matten und dünne Decken auf dem Boden inmitten der Werkzeuge und Autoteile. Es stank nach Schweiß und Gras.
    Â»Was wird das?«, fragte der alte Mann.
    Zondi zog die Pistole, richtete sie auf den Buckligen. »Geh und setz dich zu deinem Vater.«
    Sein Cousin schlich zu dem alten Mann hinüber und setzte sich. Zondis Onkel schüttelte den Kopf. »Du wagst es, das in meinem Haus zu tun?«
    Â»Halt den Mund.« Zondi hielt weiter die Waffe auf sie gerichtet, ging rückwärts aus der Tür und rief zu dem Pick-up hinüber. »Bring ihn rein.«
    Dell öffnete die Heckklappe und hob zusammen mit dem Mädchen Inja von der Ladefläche. Dell nahm ihn um die Schultern, das Mädchen packte seine Füße. Sie trugen ihn hinein. Sie legten ihn auf den Boden. Er krümmte sich im Lichtkreis der Lampe und stöhnte mit geschlossenen Augen.
    Zondi hörte, wie sein Onkel scharf einatmete, als er Inja erkannte. »Bist du verrückt? Welches Unheil bringst du über uns?«
    Der alte Mann stand auf, schob sich von Inja fort, duckte sich unter dem Plastikseil her, das quer durch den Raum gespannt war und auf dem ein Overall, ein T-Shirt und eine Unterhose angeklammert waren. Zondi nahm das T-Shirt herunter und warf es Sunday zu. »Drück ihm das auf die Wunde.«
    Das Mädchen zögerte einen Moment, dann kniete sie sich hin und presste das T-Shirt auf Injas Bauch. Zondi griff nach unten und riss die Decke vom Bett seines Cousins. Immer noch warm von Schlaf. Er warf es dem nackten Inja über.
    Dell löste den Knoten des Seils und zerschnitt es mit der Kombizange, die neben einem Hammer auf dem Boden lag, in vier Stücke. Er musste den älteren Mann als Bedrohung erkannt haben, denn zu ihm ging er zuerst. Zondis Onkel versuchte sich zu wehren.
    Zondi machte einen Schritt nach vorn und trat ihm in die Nieren. Schämte sich überhaupt nicht, dass es ihm großes Vergnügen bereitete. »Alter Mann, du hältst jetzt schön still, andernfalls werde ich dich erschießen.«
    Sein Onkel hörte auf zu kämpfen, sank zu Boden und murmelte etwas von der Rache der Ahnen. Dell fesselte dem alten Mann die Hände auf den Rücken. Zog das Seil um die Knöchel. Der kleine Bucklige setzte sich nicht zur

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