Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Staubige Hölle

Staubige Hölle

Titel: Staubige Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Smith
Vom Netzwerk:
schaffen? Ich kann einen Hubschrauber schicken.«
    Â»Warum nicht hier landen?«
    Â»Zu gefährlich. Kannst du das Tier transportieren?«
    Â»Ich denke schon.«
    Â»Dann tu’s.«
    Das Gespräch war beendet. Er hängte den Hörer zurück auf die Gabel, drehte sich um und sah die Ärztin auf sich zukommen. Sie trug Levis und Nikes, ein weißes Herren-Smokinghemd, nicht zugeknöpft, über einem grauen Top.
    Â»Ich muss eine Notfalltasche mitnehmen. Warte auf dem Parkplatz auf mich.«
    Zondi nickte, sah ihr nach und fragte sich beiläufig, wem wohl das Hemd gehört hatte.

Kapitel 71
    Dell hörte das Klappern des Fords. Winkte das Mädchen herüber, damit sie sich um Injas Wunde kümmerte, zog die Pistole und stellte sich neben die Tür.
    Schritte auf Kies, dann ein Klopfen. »Mach auf. Ich bin’s.«
    Dell entriegelte die Tür, und Zondi winkte ihn heraus. Der Pick-up parkte seitlich am Gebäude, und Dell bemerkte durch die Windschutzscheibe das Schimmern hellen Haares.
    Â»Wie geht’s ihm?«, fragte Zondi.
    Â»Unverändert. Das Mädchen hat allerdings versucht, ihm die Kehle durchzuschneiden. Mit einem Sägeblatt.«
    Â»Mein Gott.« Dann Achselzucken. »Sie hat ihre Gründe.« Zondi blickte zum Pick-up hinüber, sah dann Dell wieder an. »Ich will nicht, dass die Männer da drinnen den Arzt identifizieren können. Hilf mir, sie nach draußen zu bringen.«
    Dell folgte Zondi in den Raum. Er vergewisserte sich, dass das Mädchen nicht wieder versucht hatte, Inja zu töten. Hatte sie nicht. Sie kniete neben ihm, das T-Shirt blutdurchtränkt.
    Zondi lachte, als er den alten Mann mit der Putzwolle im Mund sah. »Und das hier?«
    Â»Er hat das Mädchen unter Druck gesetzt.«
    Â»Er steht total auf mündliche Überlieferung, das alte Arschloch.«
    Zondi griff dem Alten unter die Arme. Der Zulu wehrte sich. Zondi verpasste ihm einen kurzen, beruhigenden Hieb in den Unterleib. Dell hob seine Füße an, und zusammen trugen sie ihn hinaus ins Dunkle, luden ihn neben den Autowracks ab, von wo aus er die Hütte nicht einsehen konnte. Sie gingen zurück, um den Buckligen zu holen, der leicht war wie ein Kind. Legten ihn unweit von seinem Vater ab.
    Zondi ging zum Ford und öffnete die Beifahrertür, sagte etwas, das Dell nicht verstand, und die Frau glitt heraus. Zondi führte sie in die Hütte. Sie trug eine Leinentasche mit zahlreichen Taschen und Reißverschlüssen über der Schulter.
    Dell blieb in der Tür stehen, sah die Ärztin neben der Notfalltasche knien, Reißverschlüsse öffnen, weiße OP -Handschuhe herausnehmen und sie überstreifen. Sie fand eine Stiftleuchte, knipste den Strahl an und streckte die Hand nach Inja aus. Sie sagte etwas in holprigem Zulu zu Sunday, und das Mädchen bewegte sich langsam weg und starrte dabei die blonde Frau an.
    Die Ärztin zog die Decke beiseite und hob das T-Shirt von Injas Unterleib. Ließ den Lichtstrahl über den Körper des bewusstlosen Mannes wandern. Gedärme quollen rosa und feucht aus der Wunde.
    Â»Womit hat sie zugestochen?«, fragte die Frau auf Englisch mit starkem Akzent.
    Â»Mit einem Messer«, antwortete Zondi.
    Â»Ein bisschen genauer, bitte.«
    Zondi fragte das Mädchen auf Zulu, und sie flüsterte eine Antwort. »Sie sagt, es war ein Küchenmesser.«
    Die Ärztin tastete nach Injas Puls, drückte eine Stelle an seinem Unterleib, bewegte den Strahl zu seinem Gesicht hinauf, zog die Augenlider hoch und untersuchte die Pupillen. Sie schob zwei Finger in seinen Mund. Um mögliche Blockierungen der Atemwege zu beseitigen, wusste Dell. Erinnerte sich an seine Sanitäterausbildung. Das war ein ganzes Leben her.
    Â»Wie lang war die Klinge? War sie glatt?«, fragte die Ärztin.
    Zondi sprach wieder mit dem Mädchen. Sie hielt ihre Zeigefinger einige Zentimeter weit auseinander. Malte dann einen Schnörkel in die Luft.
    Â»Also ein Steakmesser.« Die Finger der Ärztin lagen wieder auf der Wunde. Der Zeigefinger verschwand in Injas Körper. Sie wirkte völlig teilnahmslos.
    Â»Was denkst du?«, fragte Zondi.
    Â»Ich denke, er muss dringend operiert werden.« Sie zog ihren Finger aus der Wunde und wischte die Hände an einem Papiertuch ab. »Sag dem Mädchen, sie soll Wasser kochen.«
    Zondi sagte etwas zu Sunday, die darauf zu dem Petroleumkocher

Weitere Kostenlose Bücher