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Staubige Hölle

Staubige Hölle

Titel: Staubige Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Smith
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südafrikanische Pilot mit seiner Ray-Ban Aviator über die Schulter nach hinten blickte. Die Sonne funkelte auf einem Goldzahn, als er unter seinem Magnum P.I. -Oberlippenbart grinste.
    Der Gefangene drehte sich um und starrte auf die endlose Weite der Wüste hinunter. Der Pilot zog den Hubschrauber in Schräglage, und der Kubaner begann, rückwärts aus der offenen Tür zu rutschen, während seine gefesselten Hände verzweifelt nach Halt suchten. Goodbread stand auf, als Surfer trittsicher, holte mit einem Stiefel aus und erwischte den Kubaner am Kopf. Trat ihn wieder. Der Mann hing einen Moment lang in der Tür, die Augen weit aufgerissen, die Kleidung im Wind flatternd, dann war er fort, schreiend, ein schwarzer, dem gelben Sand entgegen stürzender Fleck.
    Â» Adios «, sagte Goodbread, und der Buschmann riss die Tür wieder zu. Sein Vater brüllte dem Piloten zu: »Was ist denn hier gerade passiert?«
    Â»Der rote Wichser ist abgehauen, Major.«
    Goodbread grinste Dell von oben an. Forderte ihn zum Widerspruch heraus. Dell schwieg, und sein Vater ignorierte ihn für den Rest des Fluges und ließ ihn dann auf einem Feldflugplatz unmittelbar südlich der angolanischen Grenze stehen. Dell schrieb nie auch nur ein Wort über das, was er in dem Hubschrauber erlebt hatte. Sprach auch nie darüber.
    Nach dem Ende des Buschkriegs hatte die südafrikanische Sicherheitspolizei Verwendung für Goodbreads Talente gefunden. Das letzte Mal hatte Dell ihn 1994 im Fernsehen gesehen. Als er wegen des Massakers an einer schwarzen Familie in einem Township östlich von Johannesburg vor Gericht stand.
    Dell hörte Türen schlagen. Der Motor des Wagens im Leerlauf, Männer unterhielten sich mit gedämpften Stimmen. Er rappelte sich hoch und wollte sich gerade die Decke vom Kopf ziehen, als er eine Hand auf seinem Rücken spürte.
    Â»Mach das, Junge, und du wirst wahrscheinlich erschossen«, sagte sein Vater. »Da draußen sind Männer, die sind scheu wie Rehe.«
    Dell ließ sich von dem Auto fortführen. Flip-Flops klatschten auf Beton. Wurde in ein anderes Fahrzeug geschoben. Höher über dem Boden. Ein Pick-up oder ein SUV . Der Geruch seines Vaters folgte ihm hinein. Er nahm neben dem Alkohol und den Zigaretten noch etwas wahr. Etwas Säuerliches, fast Medizinisches. Hörte das tiefe Grummeln eines großen Motors, und sie waren wieder in Bewegung.

Kapitel 20
    Die Mischlingshure hob sich in einer einzigen geschmeidigen Bewegung das orangene Kleid über den Kopf und stand dann nackt vor Inja. Auf Unterwäsche hatte sie gleich verzichtet. Inja betrachtete ihre Brüste. Klein und schlaff. Eine Narbe wie rohe Leber zog sich über ihren Bauch, oberhalb des dichten Haarbuschs. Wo ein Kind aus ihr herausgezogen worden war.
    Die roten Stöckelschuhe behielt sie an. Der schwarze Nagellack an den Zehen blätterte ab. »Wie heißt du?« Sie sprach schnell, als würde sie die Worte ausspucken, so wie es diese Leute machten.
    Â»Moses.« Inja saß vollständig bekleidet auf dem Bett, die Hände locker zwischen seinen Knien. Fast gegen seinen Willen spürte er Erregung.
    Â»Wirst du das Wasser teilen, Moses?« Griff sich zwischen ihre Beine. Lachte das Lachen einer Straßenprostituierten. Er ließ sich von der Hure aufs Bett hinunterdrücken und spürte, wie ihre Hände seinen Gürtel öffneten. »Woher kommst du?«
    Â»Ich bin ein Zulu.«
    Â»Jesus«, sagte sie und zog seinen Reißverschluss herunter. »Da hast du aber eine mordsmäßige Waffe dabei.« Sie lachte wieder. Eine Radachse, die dringend geschmiert werden musste. »Da brauch ich ja glatt Gefahrenzulage.«
    Er sah zu, wie sie mit den Zähnen eine Kondompackung aufriss und ihm das Gummi dann mit beiden Händen überstreifte. Es zwickte. Er benutzte diese Dinger nie. Er war ein afrikanischer Mann, er glaubte an Fleisch auf Fleisch. Da war kein Platz für Plastik. Aber heute war es anders. Er wollte keine Spur seiner Anwesenheit hinterlassen.
    Inja stand auf, trug noch das Hemd, die Hose hing ihm um die Knöchel. Er packte sie am Arm und drückte sie aufs Bett, kniend, ihr Arsch ihm zugewandt.
    Â»Hey, Mann, sei nett zu mir«, sagte sie.
    Er stieß ihn rein, hörte ihr Grunzen. Ritt sie wie ein Bergpony.
    Sie waren in einem Schlafzimmer in irgendeiner schicken Kapstädter Wohnung. Nicht so elegant wie

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