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Staubige Hölle

Staubige Hölle

Titel: Staubige Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Smith
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spürte, wie das Heck des Toyotas an dem gelben Fahrzeug abprallte und zu schlingern begann.
    Ein Pajero hatte sich vor sie gesetzt, es knallte und die ohnehin gesprungene Windschutzscheibe zersplitterte in einem Glashagel. Dell glaubte, sie würden beschossen, begriff dann aber, dass es ein Stein war, der von den Hinterrädern des anderen Wagens hochgeschleudert worden war.
    Der gelbe Pick-up fuhr neben ihnen, und das dritte Fahrzeug kam jetzt von rechts. Die Bremslichter des Pajero glühten rot wie Edelsteine, und die flankierenden Fahrzeuge drängten von der Seite, ein Schraubstock, der sich schloss. Dell sah den Beifahrer rechts die Mündung seiner AK-47 zurückziehen, damit sie nicht eingeklemmt würde.
    Dell ging auf die Bremse. Das Mädchen stützte sich am Armaturenbrett ab. Der Körper seines Vaters knallte gegen Dells Sitz. Der Toyota kam schlingernd zum Stehen, schleuderte eine Säule aus Staub in die Luft. Dell riss das Steuer um hundertachtzig Grad herum und trat das Gas durch.
    Sah in den Rückspiegel. Hörte das Mädchen schreien. Sah eine Felswand bedrohlich näherrücken. Keine Zeit zum Bremsen. Eine Detonation aus Metall und Glas, und sein Brustkorb knallte auf das Lenkrad. Es schlug ihm die Luft aus den Lungen. Plötzlich Rauch, der Motor verreckte. Um Atem ringend blickte er zurück. Der Pajero schleuderte herum, wirbelte Staub auf, wendete, kam wieder auf sie zu. Die beiden anderen Pick-ups folgten.
    Dell schmeckte Blut. Spuckte. Tastete nach der Pistole. Noch da. Das Mädchen öffnete die Tür und flüchtete in die Nacht. Dell griff nach dem Türgriff und schob. Keine Chance. Während Dell mühsam auf die Beifahrerseite kletterte, schwang die Heckklappe des Pick-ups auf, und sein Vater erhob sich, zeichnete sich als Silhouette gegen die schnell näher kommenden Lichtstrahlen ab. Schoss mit dem auf Dauerfeuer eingestellten Gewehr.
    ***
    Inja sah das Mädchen aus dem Toyota fallen, im Sand knien. In die Scheinwerfer starren. Dann sprintete sie los und verschwand in die Nacht.
    Â»Folge ihr«, brüllte er den Fahrer an.
    Das harte Knattern eines automatischen Gewehrs, und das Fenster auf der Fahrerseite explodierte. Der Mann sackte über dem Steuer zusammen, den Fuß weiter auf dem Gas, jagte sie in voller Fahrt ins Heck des Trucks. Injas Kopf zerschmetterte die Windschutzscheibe.
    ***
    Goodbread ging auf das Licht zu. Spürte das Gewicht des Gewehrs. Die schwachen Arme eines gottverdammt alten Mannes. Ließ die Waffe beinahe fallen. Jagte ein paar Schuss nutzlos in die Erde, bekam das Gewehr wieder hoch und hörte Kugeln auf Metall hämmern. Glas zerschmetterte, der Pick-up schlingerte, raste dann vorwärts.
    Fuhr so dicht an ihm vorbei, dass der Fahrtwind an seiner Kleidung zerrte, unmittelbar bevor er den Toyota rammte. Ein weiterer Truck kam herübergerast, der Suchscheinwerfer grell in Goodbreads Augen. Er schoss das Licht aus. Machte einen Schritt nach vorne. Schoss. Leer. Der Hammer klickte wie eine Zulu-Zunge. Riss das heiße Magazin aus der Waffe. Ließ es fallen.
    Spürte, wie eine Kugel ihn am Bein erwischte. Sank auf ein Knie. Rammte das Reservemagazin in die Waffe. Etwas schlug hart gegen seine Schulter. Brannte wie verrückt. Er hob das Gewehr, krümmte den Finger und spürte die Wucht der Waffe.
    Dann war alles still und wie in Zeitlupe. Goodbread spürte den warmen Sand. Er lag auf dem Rücken und starrte zu einem grausamen Licht auf. Der Mond. Und zugleich etwas völlig anderes.

Kapitel 61
    Sunday lief in die Nacht hinaus. Schleuderte ihre Schuhe fort, ihre Füße flogen nur so über den Fels. Dicke Hornhaut, nach vielen Jahren des Kletterns in diesen Bergen. Ihre Arme ruderten, ihr Atem tief und gleichmäßig. Sie war der geborene Läufer. Es gab immer etwas, wovor man weglaufen musste.
    Weiter vorn sah sie einen Abhang, schwarz gegen den Mondschein. Wenn sie ihn erreichen könnte, würde sie in Sicherheit sein. Kein Auto konnte ihr folgen. Zwang ihre Beine zu noch mehr Tempo. Befahl ihren Lungen, nicht zu brennen. Nicht mehr weit jetzt.
    ***
    Zondi hörte die Schüsse und das Zerschmettern von Metall. Dann nichts. Dann das Knattern von automatischen Waffen. Kam von unterhalb. Er hatte einen Kurs parallel zu den Fahrzeugen eingehalten, die den Toyota verfolgten, und versuchte, sie seitlich zu überholen. Fand sich jetzt über ihnen wieder, als er über eine

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