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Steam & Magic 01 - Feuerspiel

Steam & Magic 01 - Feuerspiel

Titel: Steam & Magic 01 - Feuerspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cindy Spencer Pape
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keine.«
    »Ja, Miss.« Mit einem knappen Nicken begannen der Diener und das verbliebene Dienstmädchen Sally, das verteilte Essen zusammenzuräumen, ohne auf den Protest der zwei kleineren Jungen zu achten.
    Caroline stand auf und blickte streng in die Runde. »Und jetzt geht ihr alle in eure Zimmer, zieht euch die bekleckerten Sachen aus und wascht Gesicht und Hände. In zehn Minuten treffen wir uns in der Kinderstube. Verstanden?«
    »Ja, Miss.« Wink ließ den Kopf hängen.
    Die anderen nickten nur und tappten zur Tür.
    »Piers, bleibst du noch einen Moment? Und Tommy, bitte hilf Jamie, falls es nötig ist.« Ihre Worte blieben höflich, doch ihr Ton war so eisig, wie sie es vermochte.
    Tommy folgte Jamie aus der Tür, während Piers zu Caroline zurückkam und vor ihr stehen blieb.
    Der Junge blickte auf die Spitzen seiner abgewetzten schwarzen Schuhe und hustete. Sein ohnehin schon blasses Gesicht erbleichte. »Ja, Miss?« Der arme Kerl war vollkommen verängstigt, aber nicht, wie Caroline spürte, weil er Prügel fürchtete. Sie hatte das Gefühl, dass ihm Schläge mit der Rute nicht das Geringste ausgemacht hätten. Interessant. Wovor fürchtete er sich also?
    »Nachdem du diese Unruhe angestiftet hast, indem du Mary mit einer Erbse beschossen hast, erscheint es nur gerecht, wenn du ihren Anteil beim Tischabräumen übernimmst, meinst du nicht? Warum sollten Johnson und Sally mehr Arbeit haben, wenn sie keine Schuld trifft.«
    Jamie trat von einem Fuß auf dem anderen. »Ja, Miss.«
    »Gut, dann hilf Johnson und Mary dabei, den Tisch abzudecken und die Sauerei wegzuwischen. Danach kannst du dir die Hände waschen und zum Rest von uns stoßen.«
    Caroline lächelte Sally zu, einer kräftigen jungen Frau, die noch verärgert, aber auch amüsiert wirkte, doch nicht erschrocken. »Bitte sorgen Sie dafür, dass Piers seinen Anteil übernimmt.«
    Sally grinste verschmitzt, knickste und begann, Teller und Schalen zurück auf den Teewagen zu laden. »Selbstverständlich, Miss.«
    Piers nickte und kniete sich hin, um ein paar Scherben aufzusammeln. Sofort kam ihm Johnson mit der mechanischen Kehrmaschine zu Hilfe. »Nimm das, Junge, dann schneidest du dir nicht in die Finger.«
    Caroline vergewisserte sich, dass die Bediensteten Piers mit einspannten, ohne ihn in Gefahr zu bringen oder ihn aus Boshaftigkeit unnötig zu gängeln. Dann nahm sie Sally beiseite und bat sie, später etwas dunkles Brot und Butter in den Unterrichtsraum zu bringen. Keines der Kinder sollte hungrig ins Bett gehen, aber Strafe musste sein. Schließlich ging Caroline ins Spielzimmer, wo Tommy und Jamie bereits frisch gewaschen auf sie warteten.
    »Tommy, wann geht ihr normalerweise schlafen?« Ein kurzer Blick auf die Uhr auf dem Kaminsims zeigte, dass es gerade Viertel nach acht war.
    »Die zwei jüngeren um neun«, sagte er und schielte auf Jamies hellen Schopf herab. »Bei Miss Hadrian durften ich und die Mädchen noch etwas aufbleiben und lesen oder so. Aber um elf mussten auch bei uns die Lichter aus sein.«
    »Ausgezeichnet.« Caroline strahlte. Nachdem die anderen hereingekommen waren, setzte sie sich in einen Schaukelstuhl am Kamin, der mit einem robusten Drahtnetz vor dem Zugriff kleiner Finger geschützt war. »Könnt ihr euch Stühle holen und in einen Kreis setzen?«
    Gehorsam holten die Kinder Hocker und Stühle aus den Ecken und bildeten einen engen Kreis.
    Caroline setzte ihre strengste Miene auf. »Ich weiß, dass man sich erst daran gewöhnen muss, in einem Haus wie diesem zu leben, und es wird Zeiten geben, wo wir unterschiedlicher Auffassung sind, wie wir uns verhalten sollten. Ich gebe mir stets Mühe, gerecht zu sein, aber wenn ihr nicht folgt, wird es Konsequenzen geben, ist das klar? Und heute bildet da keine Ausnahme. Haben das alle verstanden?«
    Fünf Köpfe nickten ernst.
    »Wird man uns wegschicken?« Nells geflüsterte Frage traf Caroline mitten ins Herz, denn sie sah die Angst in den Augen der fünf Kinder.
    Aha. Das also fürchteten sie mehr als eine Tracht Prügel. Darauf, dachte Caroline, konnte sie ganz klar antworten. »Nein. Glaubt ihr wirklich, Sir Merrick hätte so wenig Anstand, dass er sein Wort brechen würde, weil ihr ihn provoziert?«
    Alle schüttelten die Köpfe.
    »Dann stünde es euch vielleicht an, seine Toleranz nicht weiter auszureizen. Er wird euch nicht wieder auf die Straße setzen. Und was den heutigen Abend betrifft«, fuhr Caroline fort, »so habt ihr zwischen Abendessen und Schlafengehen

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