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Steam & Magic 01 - Feuerspiel

Steam & Magic 01 - Feuerspiel

Titel: Steam & Magic 01 - Feuerspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cindy Spencer Pape
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sich.« Sir Andrew Devere zeigte auf einen Ohrensessel ihm gegenüber am Kamin. »Sie können gerne Ihren Mantel ablegen – ich weiß, für die meisten Leute ist es hier drin etwas stickig.«
    »Danke, Sir Andrew.« Merrick zog seinen Mantel aus und hängte ihn über die Rückenlehne seines Sessels, bevor er sich setzte. Er hatte den ehemaligen Ritter seit Ewigkeiten nicht gesehen – vermutlich seit zehn Jahren nicht. Die Zeit war nicht freundlich mit seinem Gegenüber umgegangen. Obwohl Sir Andrew nicht älter als sechzig sein konnte – sein Sohn war nur ein paar Jahre älter als Merrick –, war der Mann runzliger und vertrockneter als eine ägyptische Mumie.
    Es schmerzte, den Verfall eines Mannes zu sehen, für den Merrick so tiefe Achtung empfand. Sir Andrew hatte in der tödlichen Schlacht neben Merricks Vater gekämpft, und obwohl er überlebt hatte, waren seine Verletzungen nie ganz geheilt. Sein einziges Kind war umgekommen, in einem sinnlosen Unfall mit der Kutsche bei einer Sauftour mit seinen Kumpanen, noch bevor er vollständig in den Orden eingeschworen war.
    Merrick nahm Kaffee von einem Dienstmädchen an, das wie aus dem Nichts mit einem Teewagen erschien. Dann wurde es weitergeschickt und Sir Andrew musterte Merrick aufmerksam. »Und was führt Sie heute zu mir, junger Freund? Nicht, dass ich mich über den Besuch nicht freuen würde.«
    »Ich bedaure nur, dass es so lang gedauert hat.« Merrick nahm einen Schluck Kaffee. »Sir Andrew, ich muss Sie etwas bezüglich Malcolm fragen. Es tut mir leid, dass ich ein so schmerzliches Thema anschneide, aber es ist wichtig.«
    »Aber bitte doch.« Deveres helle, wässrige Augen trübten sich noch mehr. »Niemand möchte über ihn reden, dabei wünsche ich es mir so. Ich vermisse ihn, wissen Sie. Er war ein hitzköpfiger Idiot, aber daran trage zum Teil auch ich die Schuld. Seine Mutter hat sich immer mehr Kinder gewünscht, aber wir hatten nur das eine. Also ließ ich zu, dass sie ihn schrecklich verzog. Nach ihrem Tod drehte er, glaube ich, etwas durch – er trank und spielte immer mehr … Hätte ich doch nur darauf bestanden, dass er den letzten Teil seiner Ausbildung direkt nach der Universität abschließt, so wie Sie es getan haben, dann wäre er vielleicht … aber das werden wir nie erfahren, nicht wahr?« Er holte schwerfällig Atem und blinzelte mehrmals, bevor er Merricks Blick begegnete. »Was kann ich für Sie tun, junger Mann?«
    »Halten Sie es für möglich, könnte es sein …«, Merrick wählte seine Worte mit größtem Bedacht, »dass Malcolm vor seinem Tod … vielleicht ein Kind gezeugt hat?«
    Eine buschige weiße Braue hob sich, als sich die Miene von Sir Andrew verhärtete und einen Moment lang der mächtige magische Krieger hindurchschien, der er einst gewesen war. »Natürlich ist es möglich. Der Junge war ganz bestimmt kein Engel. Meines Wissens könnte er ein Dutzend gezeugt haben. Warum?«
    Das war unwahrscheinlich – die Ritter hatten tendenziell kleine Familien, vielleicht als eine Art kosmischer Ausgleich für ihre Kraft. Merrick zog die ledergerahmten Fotografien aus der kleinen Brieftasche zu seinen Füßen. »Ich habe diesen Jungen vor nicht langer Zeit in einem ziemlich elenden Viertel in London getroffen. Er ist fast sechzehn und verfügt über stärkere angeborene Kraft als einige aktive Mitglieder des Ordens. Sein Name ist Thomas Porter, und seinen Vater hat er nie kennengelernt. Aber etwas an seinen Augen und das entschiedene Kinn erinnerten mich an Malcolm.«
    »Porter, sagten Sie?« Eine zitternde Hand griff nach den Fotografien, während die andere auf eine Glocke seitlich an seinem Stuhl schlug. »Wilkins, kommen Sie rein, sofort.« Sein heiserer Schrei war das lauteste, was Merrick seit Betreten dieses grabesstillen Hauses gehört hatte.
    Merrick reichte ihm die Bilder, eine Nahaufnahme vom Gesicht und eine aus etwas größerer Entfernung, auf der man Tommys lange, schlanke Gestalt erkennen konnte. Devere schnappte sie sich und studierte sie begierig. »Ja, ja, dieses Kinn, Sie haben Recht. Welche Farbe haben seine Augen?«
    »Strahlend blau.« Genau wie einst die von Sir Andrew. »Sein Haar ist aschblond – etwas heller, als das von Malcolm war, aber laut Tommy war seine Mutter blond. Er hat ein paar Sommersprossen und ist fast so groß wie ich. In Wapping hat er sich als Falschspieler durchgeschlagen – im Alter von fünfzehn – und er hat eine Bande von Straßenkindern aus der Umgebung angeführt und

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