Steam & Magic 01 - Feuerspiel
Vampire bekämpft. Auf diese Weise bin ich ihm begegnet. Sie kamen mir bei einem Einsatz zu Hilfe, der ein hässliches Ende zu nehmen drohte.«
»Und wo ist er jetzt?« Der Atem des alten Mannes ging unregelmäßig und schnell.
»Ich habe ihn als Mündel zu mir genommen«, antwortete Merrick. »Edwin Berry bildet ihn aus.«
»Gott sei Dank. Porter, sagten Sie?«
»Ja. Seine Mutter hieß angeblich Lucy Porter und war Bardame in einer Taverne unweit der Hafenanlagen. Sagt Ihnen der Name etwas, Sir Andrew?«
Der kräftige Butler platzte herein. »Sir! Ihre Medizin.« Er zog ein Fläschchen mit Tabletten aus der Tasche und steckte seinem Dienstherrn eine in den Mund, bevor er sich an Merrick wandte. »Sir, ich muss Sie bitten, zu gehen –«
»Nein!« Sir Andrew schluckte die Tablette und musste sich gewaltsam sammeln. »Sykes, bitte bringen Sie mir den großen Umschlag mit der Aufschrift Malcolm aus der untersten Schublade im Schreibtisch in meinem Arbeitszimmer im Erdgeschoss. Sofort.« Er umklammerte die Fotografie und presste sie an seine Brust. »Sir Merrick. Erzählen Sie mir mehr.«
Gehorsam erzählte Merrick eine gekürzte Version der Ereignisse, die dazu geführt hatten, dass er ein Haus voller Kinder und eine Gouvernante mit Sidheblut hatte. »Er ist ein guter Kerl«, schloss er ab. »Stark, fürsorglich, teuflisch schlau. Er wird nicht die gleichen Fehler begehen wie Malcolm – das kann ich versprechen.«
Sir Andrew nickte. »Gut, gut. Und wollen Sie ihn bei sich behalten?«
Merrick verzog das Gesicht. »Alle fünf, um genau zu sein. Tante Dorothy hängt mittlerweile ziemlich an den Kleinen. Fast jeder von ihnen hat irgendeine Gabe. Außerdem halten sie zusammen wie Pech und Schwefel -sie sind völlig unzertrennlich.«
Sir Andrew blinzelte mehrmals und schluckte hörbar.
»Nun, wenn der Bursche mein Enkelsohn ist – und das könnte er durchaus sein –, bin ich nicht in der Lage, ihm zu helfen. Würden Sie ihn für mich großziehen, Merrick? Würden Sie einem alten Mann diesen Gefallen tun?«
Auch Merrick musste schlucken. »Selbstverständlich, Sir. Es wäre mir eine Ehre.«
»Er wird mein Vermögen erben, also werden Sie nicht für die Kosten aufkommen müssen. Das Haus hängt natürlich am Titel, aber ich denke, das wird kein Problem sein. Im Whitehall Palast und im Buckingham Palast schuldet man mir immer noch den einen oder anderen Gefallen.«
Merrick war sich nicht sicher, ob selbst königlicher Einfluss reichen würde, um ein uneheliches Kind in den Stand des Baronets zu erheben, aber es geschahen immer noch Wunder. Die Anerkennung würde Tommys zukünftigen Platz im Orden jedenfalls festigen und das Geld würde seine Zukunft sichern, obwohl Merrick selbst mehr als genug besaß, um ein Dutzend Kinder einigermaßen komfortabel zu unterhalten.
Der Butler kehrte mit einem großen, braunen Umschlag zurück, den er Sir Andrew widerwillig überreichte. »Geht es Ihnen besser, Sir? Soll ich Ihren Arzt rufen?«
»Mir geht es so gut wie seit Jahren nicht mehr, besser, als es mir wahrscheinlich je wieder gehen wird, Sykes. Nun bringen Sie mir diesen Tisch.«
Der Mann hob einen kleinen runden Tisch hoch und stellte ihn zwischen Merrick und Devere. Devere legte den Umschlag darauf und versuchte, ihn zu öffnen, aber seine Hände zitterten zu stark, um die Lasche heben zu können. Er schob ihn Merrick zu. »Öffnen Sie das. Bitte.«
Merrick gehorchte und zog einen dicken Stapel Dokumente heraus. Das oberste war eine Geburtsurkunde von Malcolm Allen Devere. Darunter lag eine Taufurkunde, dann eine gemalte Miniatur eines jungen Kerls, der Tommy sehr ähnlich sah.
»Ziemlich weit zum Schluss hin.«
Merrick drehte den Stapel um und fing an, ihn von unten zu durchblättern. Malcolms Testament, dann ein Totenschein. Der nächste Pergamentbogen war ein Trauschein. »Malcolm Devere und Lucinda Porter«, las er. Datiert war sie auf einen Tag nicht einmal eine Woche vor Malcolms Tod. »Großer Gott, dann hat er sie geheiratet? Tommy könnte Ihr rechtmäßiger Erbe sein?«
»Nun, ja, es wäre möglich. Nach seinem Tod habe ich die Polizei beauftragt, Nachforschungen anzustellen. Sie haben das Mädchen nie gefunden. Und die Unterschrift des Pastors passt zu keinem bekannten ordinierten Geistlichen in London zu der Zeit. Aber es könnte ausreichen, damit unsere Königin eine Ehe anerkennt -ich nehme nicht an, dass der Bursche eine Geburtsurkunde oder einen Taufschein besitzt?«
»Das bezweifle ich. Als er
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