Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Steam & Magic 01 - Feuerspiel

Steam & Magic 01 - Feuerspiel

Titel: Steam & Magic 01 - Feuerspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cindy Spencer Pape
Vom Netzwerk:
einfallen.«
    Mrs. Granger verdrehte die Augen und umklammerte ihren Rosenkranz. »Der Himmel sei gelobt. Ich dachte schon, Sie heiraten nie.«
    »Sollten Sie also irgendwelche Gerüchte unter den Dienstmädchen hören, oder«, er räusperte sich, »sagen wir mal von der Wäscherin, sorgen Sie dafür, dass sie ihre Gedanken für sich behalten, in Ordnung?«
    Jetzt schüttelte die Haushälterin tadelnd einen plumpen Zeigefinger. »Das hätten Sie nicht tun sollen.«
    Merrick zuckte die Schultern. »Sie haben wahrscheinlich Recht. Aber es wird ein gutes Stück Arbeit sein, die Dame zum Einwilligen zu bringen.«
    »Die Bediensteten wissen, was sich gehört.« Mountjoy nickte knapp. »Es wird kein Gerede geben. Sie haben unser Wort.«
    »Danke Ihnen beiden.« Merrick leerte seinen Kaffee und stand auf. »Es stört Sie nicht – für jemanden zu arbeiten, der selbst im Dienstverhältnis stand?«
    »Nein, Sir.« Mrs. Granger schüttelte den Kopf. »Ich hab immer gewusst, dass sie etwas Besonderes war -eine feine Dame, der das Schicksal übel mitgespielt hat.«
    »Gut. Dann mache ich mich sofort an meine Arbeit, damit ich danach Zeit habe, anständig um sie zu werben. Guten Tag, Mrs. Granger, Mountjoy.«
    Und mit federndem Schritt rief er nach Debbins. Heute würde er nach Oxfordshire reisen.
    Als er dem Luftschiff entstiegen war, besuchte Merrick die Universitäten. In einer traf er sich erst mit dem Dekan von Wissenschaft und Technik. Er legte sein Empfehlungsschreiben von der Krone vor und fragte, ob er die originale Rechenmaschine von Babbage sehen dürfte, die in einer Glasvitrine im großen Saal des Colleges stand. Es war eines der ersten Modelle, handgefertigt von Lord Babbage und schon jetzt ein unbezahlbares Artefakt, obgleich es gerade mal zehn Jahre alt war.
    »Sie sind schon der Zweite diese Woche, der sich das Ding ansehen will«, brummte Dekan Archibald. Mit seiner Glatze und dem weißen Rauschebart sah er aus wie Väterchen Frost. Er lief voraus und schien mehr mit sich selbst zu reden als mit Merrick. »Der andere hatte die gleichen Referenzen.«
    Ein anderer Ritter war diese Woche schon hier gewesen? Merrick wäre fast wie angewurzelt stehen geblieben, aber dann hätte ihn der drahtige alte Mann abgehängt. »Können Sie ihn beschreiben, Dekan?«
    Archibald zuckte die Schultern. »Weiß nicht. War nicht da. Muss bei jemand anderem gewesen sein … Reed, vielleicht. Er beschwert sich jedenfalls über den Diebstahl. Chemiker. Idioten, alle miteinander.«
    »Diebstahl?«
    »Irgendwas mit dem Verbindungsstück zu seiner verdammten Mischapparatur.« Archibald schüttelte die glänzende Glatze. »Er hat das blöde Teil verschlampt, so sieht es aus.«
    »Meinen Sie, ich könnte mit Professor Reed reden?« Merrick folgte dem Dekan um eine weitere Biegung in den Großen Saal und da stand sie, die mechanische Rechenmaschine von Lord Babbage, unberührt und makellos in ihrer sicheren Glasvitrine.
    »Wüsste nicht, was Ihnen das bringen sollte. Der Mann ist senil und dumm wie Brot. Chemiker.« Er spuckte das letzte Wort verächtlich aus.
    »Vielleicht beruhigt es ihn, wenn ich mit ihm rede, und gibt ihm das Gefühl, dass sich die Regierung um den Fall kümmert.« Merrick lächelte. »Übrigens, Dekan. Welche Wissenschaft ist Ihr Spezialgebiet?«
    »Die Astronomie, natürlich. Ich habe meinen eigenen Kometen entdeckt – wurde sogar nach mir benannt. Die einzig ernstzunehmende Wissenschaft an dieser Universität.«
    »Zweifellos. Doch nochmal zu Professor Reed …«
    »Ja, ja.« Archibald winkte einen vorbeigehenden Studenten zu sich. »Du da. Bring diesen Beamten zu unserem alten durchgeknallten Reed.« Und damit huschte der Dekan von dannen.
    Der gehetzt wirkende Student führte Merrick in ein Büro voller Bücher, wo ein silberhaariger Mann an einem hoffnungslos überfüllten Schreibtisch saß, so dass sich Merrick wunderte, ob er sich in dieser Unordnung nicht selbst verlor. Er hüstelte, um die Aufmerksamkeit des Professors auf sich zu ziehen, dann stellte er sich vor und zeigte erneut sein Empfehlungsschreiben vor.
    »Ah, Sir Merrick. Sehr freundlich, dass Sie kommen. Als ich diesen kleinen Diebstahl meldete, hätte ich niemals einen der Männer Ihrer Majestät erwartet.«
    »Kleinen Diebstahl?« Merrick entdeckte etwas Sesselähnliches unter einem Haufen Dokumente und stapelte sie vorsichtig zu einem neuen Turm, bevor er sich in den wackeligen Sessel setzte. »Was wurde gestohlen, Professor? Können Sie es mir

Weitere Kostenlose Bücher