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SteamPunk 3: Argentum Noctis: SteamPunk (German Edition)

SteamPunk 3: Argentum Noctis: SteamPunk (German Edition)

Titel: SteamPunk 3: Argentum Noctis: SteamPunk (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Krain
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könnte.“ 
    „Ja, aber das ist noch nicht alles!“, meinte Rachel begeistert. „Es könnte bedeuten, dass nicht nur persönliche Eigenschaften, sondern auch Bilder aus der Vergangenheit in der Essenz gespeichert wurden. Wie sonst wäre es zu erklären, dass in einigen Spukfällen von ganzen Szenen berichtet wird, die immer und immer wieder wiederholt werden? Stellen Sie sich nur vor, wir könnten mit antikem Silber Bildnisse und Sprache von Persönlichkeiten wie Kleopatra oder Alexander dem Großen wieder auferstehen lassen! Was für ein Triumph für die Wissenschaft.“
    „Ich denke auch an die Entwicklung unserer eigenen Möglichkeiten im Umgang mit Essenz“, sagte ich. „Wenn – wie in einigen Fällen berichtet wird – nur Geräusche oder Bilder in Erscheinung treten, müsste es mit dieser unbekannten Speicherform möglich sein, Essenz aufzuspalten . Und das ist schließlich genau das, was wir brauchen, um Essenz untersuchen und gezielt einsetzen zu können.“ Jedes meiner Worte schien Fiddlebury maßlos zu ärgern. Es mag allgemein unerfreulich sein, sich als der Begriffsstutzigste im Raum zu erweisen – dass er aber langsamer als ich war, schien ihn besonders zu treffen. Charles fügte hinzu: „Und die Implikationen, die eine Aufklärung der Spukphänomene für unser Weltbild hätten, wären …“
    „Ja, ja! Schon gut!“, unterbrach ihn Fiddlebury. „Was schlagen Sie also vor?“
    „Zunächst benötigen wir einen Ort, an dem es spukt“, stellte Charles fest. „Aber das sollte in England nicht allzu schwer sein, nicht wahr?“
    „Na ja“, meinte ich zweifelnd. „Nur weil es viele Sichtungen gibt, muss es nicht viele echte Spukerscheinungen geben.“ Woher ich diese Lebenserfahrung auch immer haben sollte: Mir war durchaus bewusst, dass die meisten Menschen bei übernatürlichen Dingen zu Spinnern wurden.
    „Da hätte ich bereits eine Idee.“ Rachels Lächeln zeigte, dass sie schon längst einen entsprechenden Ort für uns ausgewählt hatte. „Misses Jameson …“
    „Das kann nicht dein Ernst sein“, polterte wieder einmal Fiddlebury dazwischen.
    „Wer ist Misses Jameson?“, erkundigte sich Charles freundlich bei Rachel. Doch bevor sie antworten konnte, ergriff erneut ihr Vater das Wort.
    „Misses Jameson ist eine alte Witwe, die ihr Einkommen aus den Mieteinnahmen eines alten Hauses in der Oxford Street bestreitet. Ihre Spukgeschichten sind nichts als dummes Zeug.“
    „Aber Vater“, widersprach ihm Rachel vorsichtig. „Schon bevor Misses Jameson das Haus geerbt hat, konnten die oberen beiden Stockwerke nicht vermietet werden.“
    „Ja, weil die Leute abergläubische Dummköpfe sind. Misses Jameson hat zu lange keinen Mann mehr gehabt, also macht sie sich wichtig.“ 
    Fiddlebury hielt die Angelegenheit damit für erledigt, doch Rachel blieb hartnäckig: „Aber anfangs hat sie die oberen beiden Stockwerke ja noch an ahnungslose Zugereiste vermietet. Die Mieter sind mitten in der Nacht schreiend aus dem Haus gelaufen. Erst als es den ersten Todesfall gab, verzichtete sie auf eine weitere Vermietung.“
    „Ein Todesfall?“, fragte ich alarmiert. Plötzlich schien es mir doch keine so gute Idee mehr zu sein, Spukhäuser zu untersuchen.
    „Ja, ein alter Mann scheint sich zu Tode erschreckt zu haben.“
    „Hört mir denn niemand zu?“, sprach Fiddlebury erneut dazwischen. „Misses Jameson ist eine alte, zwanghafte Frau mit Wahnvorstellungen. Ich habe es bereits abgelehnt, mich weiter mit dem Geschwätz dieser Frau zu befassen!“ Er schien ernsthaft zu glauben, damit eine Art bindendes Machtwort über den Fall gesprochen zu haben. 
    Als habe er die Worte unseres Gastgebers nicht gehört wollte Charles wissen: „Haben die geflüchtete Mieter denn darüber Auskunft gegeben, was sie so erschreckt hat?“
    „Einige haben sich geweigert, irgendetwas zu erzählen. Andere Aussagen waren nur wirres Gerede über Lichter und Stimmen, doch niemand scheint das Gleiche gesehen zu haben. Einigkeit schien nur darin zu bestehen, dass die Phänomene alle im Wohnzimmer des oberen Stockwerks beobachtet wurden.“
    „Und warum sind dann die Mieter aus dem Stockwerk darunter gleich mit ausgezogen?“, fragte ich.
    „Natürlich wussten die Bewohner dieses Stocks, dass über ihnen niemand wohnte. Trotzdem hörten sie wohl jede Nacht Schritte und seltsame Geräusche aus der Wohnung über ihnen.“ Rachel zuckte mit den Schultern. „Und natürlich weiß jeder im Haus, dass es unter dem Dach

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