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Steels Duell: Historischer Roman (German Edition)

Steels Duell: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Steels Duell: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Gale
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wieder zu Wort, »dass die Franzosen wollen, dass wir sie sehen? Vielleicht denken sie, dass wir wissen, um wen es sich bei der Dame handelt?«
    »Wollt Ihr damit andeuten, es handele sich womöglich um eine Engländerin? Gewiss nicht! Cadogan, schickt einen Boten los. Einen unserer Berater. Wer ist der gewandteste unter ihnen, mit der meisten Erfahrung bei Hofe? Schickt ihn los. Er soll sich die Dame anschauen und versuchen, sie mit irgendeinem Namen in Verbindung zu bringen.«
    Hawkins streckte die Hand in Marlboroughs Richtung. »Wenn ich einmal um das Fernrohr bitten dürfte, Euer Hoheit.«
    Der Herzog reichte ihm das kleine Messingteleskop, worauf Hawkins die Schärfe neu einstellte. Nach wenigen Augenblicken senkte er das Fernrohr und schob es zusammen. »Es ist nicht nötig, jemanden zu schicken, Euer Hoheit. Da besteht kein Zweifel, ich erkenne die Dame. Es handelt sich um Lady Henrietta Vaughan, die älteste Tochter des Herzogs von Romney.«
    »Großer Gott! Seid Ihr sicher?«
    »Ganz sicher. Sie galt als tot. Ihr Schiff wurde von Piraten geentert, vor etwa drei Wochen. Es ist Lady Henrietta, kein Zweifel, Euer Hoheit.«
    Marlborough zog die Stirn kraus. »Wir müssen das Feuer einstellen, James, uns bleibt keine andere Wahl. Cadogan, reitet hinunter zu den Grenadieren. Blast den Sturmangriff ab. Argyll soll warten. Ich bin zwar nicht für Verhandlungen um Geiseln, aber das ist das, was die Franzosen beabsichtigen. Gebt Zeichen zum Feuereinstellen. Vor allem dem Admiral dort draußen. Und sagt Captain Forbes Bescheid, wenn Ihr schon in seine Richtung reitet.«
***
    In Claude Malbecs Kasematte nahm das Elend kein Ende. Doch plötzlich herrschte draußen Stille. Alle lauschten angestrengt – die Kanonen schwiegen. Malbec lehnte sich in seinem Stuhl zurück und schloss die Augen. Und wieder sah er in der Dunkelheit seines Geistes Maries liebes Gesicht. Diesmal aber lächelte sie.
***
    Colonel Hawkins stand vor Marlboroughs Zelt, als Steel ihn am folgenden Morgen aufsuchte. Lächelnd hob der Colonel die Hand. »Ich würde noch nicht hineingehen, Jack. Er ist in einer furchtbaren Laune.«
    Im Zelt kam es zu Unruhe, und während Steel und Hawkins zum Eingang schauten, lief einer von Marlboroughs Dienern heraus, die Krawatte schief am Hals, in einer Hand einen Teller mit den Resten der Rindfleischmahlzeit.
    Hawkins konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. »So habe ich ihn schon lange nicht mehr erlebt. Die Sache mit der Frau macht ihm wirklich sehr zu schaffen.«
    »Wer war sie, Colonel?«
    »Lady Henrietta Vaughan. Die Tochter des Herzogs von Romney.«
    Steel erschrak. »Großer Gott.«
    »Ihr kennt die Dame?«
    »Sie ist die Cousine ersten Grades von einer Lady, mit der ich bekannt bin.«
    »Tatsächlich? Nun, wenn Eure Dame so ist wie ihre Cousine, Steel, dürft Ihr Euch glücklich schätzen.«
    Steel hielt sich mit seinem Unmut nicht zurück. »Die Dame, von der ich gerade sprach, Sir, ist nicht mehr als eine Bekannte«, unterstrich er.
    Hawkins begriff. »Entschuldigt, Steel. Geht mich ja auch nichts an. War nur so eine Bemerkung.«
    Steel fragte sich, ob er nicht vielleicht erklären sollte, was es mit der inzwischen keuschen Natur seiner Beziehung mit Lady Henriettas Cousine, Arabella Moore, auf sich hatte. Vor sechzehn Jahren hatte Arabella, die damals seine Geliebte war, ihm sein erstes Offizierspatent gekauft. Doch ehe Steel sich entschließen konnte, wie viel er von sich preiszugeben bereit war, tauchte hinter dem Colonel ein Mann in Zivil auf, mitsamt Eskorte.
    Hawkins winkte den Fremden mit freundlicher Geste zu sich. »Captain Steel, darf ich vorstellen? Das hier ist Mr. Brouwer. Er kommt aus der Stadt, übrigens auf eigene Gefahr, weil er eine Erklärung dafür haben will, warum seine Leute beschossen wurden. Natürlich wünscht er, den Herzog zu sprechen. Aber ich dachte, dass womöglich Ihr besser geeignet seid, ihm die Dinge darzulegen.«
    Steel suchte Hawkins’ Blick, unsicher, was sein Vorgesetzter von ihm verlangte. Der Colonel trat näher an Steel heran und sagte leise: »Die Pamphlete, Steel. Erzählt ihm von den Pamphleten. Macht ihm klar, dass sie aufwieglerisch sind. Hochverrat. Und absolut jeder Grundlage entbehren. Sorgt dafür, dass er wieder an uns glaubt. An Marlborough. Betont, wie wichtig es ist, dass die Franzosen vertrieben werden müssen. Wie sehr wir sie hassen. Und sagt ihm, dass Ostende eine eigene Regierung bekommen kann, sobald die Stadt befreit ist. Und vergesst um

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