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Steels Entscheidung: Historischer Roman (German Edition)

Steels Entscheidung: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Steels Entscheidung: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Gale
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Krachen ertönt war – aus Nordwest –, und während sie lauschten, wiederholte sich der Lärm. Alle wussten, was dies bedeutete.
    »Musketen«, sagte Steel. »Großer Gott, sie sind um die Stadt herumgekommen.«
    Maclean brüllte einen Befehl und deutete in die Richtung des Musketenfeuers. »Sergeant Davidson, bringt Eure Männer dorthin. Beeilt Euch. Steel, Ihr geht am besten mit.«
    Eine halbe Truppe Dragoner eilte über den Platz und verschwand durch eine Seitengasse in Richtung Feind. Steels erster Gedanke galt Henrietta. Maclean, der davon ausging, dass ein Befehl immer ausgeführt wurde, kümmerte sich nicht weiter darum, ob Steel den Befehl nun befolgte oder nicht. Und diesen Augenblick nutzte Steel. Rasch blickte er sich auf dem Platz um und sah Simpson und Williams. Sofort eilte er zu ihnen.
    »Simpson, Ihr müsst mir sagen, wo meine Frau ist. Ich bitte Euch. Jetzt, Mann. Sie braucht sicher meine Hilfe.«
    »Einverstanden, aber wo, denkt Ihr, könnte ich Malbec finden?«
    »Ich schätze, er ist entweder unten im Süden bei dem Hauptteil des Angriffs, oder es ist er, der dort im Nordwesten diesen Lärm veranstaltet. Wahrscheinlich Letzteres.« Er zeigte in die Richtung, aus der die Musketensalven herüberschallten. »Ihr könnt ja beides probieren. Er wird bei seinem Regiment sein. Ihr erkennt die Männer an ihren Pelzkappen. Nehmt Williams und die halbe Kompanie meiner Männer. Also, wo hält Henrietta sich auf?«
    »Sie wohnt in einer Taverne im Norden der Stadt. Im Schwan. Denkt daran, Jack, was ich Euch gesagt habe. Seid vorsichtig. Zumal Ihr angeschossen seid, wie ich sehe.«
    »Macht Euch keine Sorgen. Sucht Malbec. Ich komme dazu, sobald ich kann. Lasst mir etwas von ihm übrig, falls es Euch gelingt.« Zu Hansam gewandt, sagte er: »Henry, du hast die Kompanie. Ich nehme Sergeant Slaughter und den ersten Zug mit, weil ich Gewissheit in einem Punkt brauche. Wir sind bald wieder da. Und Henry, sorg dafür, dass Williams bei Captain Simpson ist. Versuchen wir, dass er am Leben bleibt.«
    Maclean hatte immer noch nicht bemerkt, dass Steel den Befehl nicht ausgeführt hatte, aber um sicherzugehen, dass er nicht gestört würde, machte Steel sich zunächst mit dem Zug auf den Weg in Richtung der Musketen. Doch dann eilte er durch Seitengassen in nördlicher Richtung weiter. In einer der hinteren Gassen fand er die Taverne, die fast unmittelbar am Wasser lag. Von weiter links drang vereinzeltes Musketenfeuer herüber, und die Schüsse kamen näher. Der Schwan gehörte gewiss nicht zur besten Gegend der Stadt und entsprach nicht Henriettas hohen Anforderungen.
    Als Steel die Tür aufstieß und in den verräucherten Schankraum spähte, war er verblüfft, dass dort Bewohner Leffinges saßen und Bier tranken, obwohl draußen der Kampf um die Stadt in vollem Gange war. Vielleicht betrinken sie sich ja auch, um das Elend zu vergessen, überlegte er. In einer Ecke entdeckte er eine Treppe und wandte sich gleich an Slaughter.
    »Jacob, Ihr bleibt mit den Männern hier. Zögert nicht, von den Musketen Gebrauch zu machen, falls es Schwierigkeiten gibt. Ich bin gleich wieder da.«
    Mit dem gesunden Arm bahnte Steel sich seinen Weg durch die angetrunkene Schar der Gäste und nahm schnell die Stufen zum oberen Stockwerk. Meistens lagen die besten Räumlichkeiten in diesen Schänken am Ende des Korridors, so hatte es ihn jedenfalls die Erfahrung gelehrt. Als er die letzte Tür des Gangs aufmachte, fiel sein Blick in einen schlichten Raum, in dem ein Tisch mit zwei Stühlen stand. Die Reste der Frühmahlzeit waren noch nicht abgeräumt worden. In der Ecke beim Fenster stand Henriettas Dienerin und durchwühlte eine Reisetasche. Erschrocken fuhr sie herum, als sie Geräusche bei der Tür hörte. Steel durchmaß den Raum unbeirrt und öffnete die Tür, die zum Schlafgemach führte.
    »Wartet einen Augenblick!«, rief die Dienerin. »Da könnt Ihr nicht einfach so rein. Das ist Lady Henriettas Schlafzimmer. Und sie ist allein.«
    »Umso besser. Maria, erkennst du mich nicht mehr? Ich bin’s, Mädchen, Captain Steel. Ich bin ihr Mann.«
    Das Mädchen nickte und blickte ihn weiterhin erschrocken an. »Aber, Sir, Ihr seid nicht der Mann … ihr Mann. Ich …«
    Steel sank das Herz. Das dumme Ding hatte genau das ausgesprochen, was Simpson nicht übers Herz gebracht hatte. Also stimmte es. Es war kein leeres Geschwätz.
    Energisch stieß Steel die Tür zum Schlafzimmer auf. Henrietta saß mit dem Rücken zur Tür an einer

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