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Steels Entscheidung: Historischer Roman (German Edition)

Steels Entscheidung: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Steels Entscheidung: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Gale
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geschworen, den Mann eines Tages zu stellen. Und hier eröffnete sich ihm eine Möglichkeit, die er nutzen musste. Es war zu gut, um wahr zu sein. Die Frage war nur, wie er mit dem Spion in den Wirren des Gefechts abrechnen sollte. Doch die Antwort darauf war ein uralter Trick. Malbec beschloss, selbst als Köder zu fungieren, um den Spion anzulocken. Bei diesem Vorhaben war lediglich Wagemut gefragt.
    Linker Hand von den Angreifern brannten zwei Häuser und warfen ein unheimliches, flackerndes Licht auf die Szenerie. Malbec stieß mit seinen Männern weiter vor, erklomm eine der hastig aufgeschichteten Barrikaden am westlichen Eingang zur Stadt und schwenkte seinen Degen hoch über dem Kopf. Der Schein der Flammen betonte die hohe Gestalt des Majors.
    »Weiter, Kinder Frankreichs!«, rief er seinen Männern zu. »Weiter, im Namen eures Königs, im Namen der Ehre!«
    Eine Musketenkugel sirrte an Malbecs rechtem Ohr vorbei, eine zweite durchschlug seinen Hut und hinterließ ein hübsches Brandloch. Doch der Major blieb unverletzt, sprang von der Barrikade auf das Straßenpflaster und sah sich einem niederländischen Infanteristen gegenüber, der ihn mit dem Bajonett aufspießen wollte. Aber Malbec war zu schnell für den Niederländer, wehrte den Stoß ab und trieb dem Gegner die Degenklinge ins Herz.
    Als er aufschaute, sah er zu seiner Freude, dass Simpson nach wie vor keine zwanzig Yards entfernt kämpfte und sich gegen drei von Malbecs Leuten zur Wehr setzte. Der Spion kämpfte in einer Gruppe britischer Grenadiere. Während Malbec zuschaute, bemerkte er, dass einer der Grenadiere – ein junger Fähnrich – dem Spion etwas zuflüsterte.
    Sofort kehrte der Spion dem Kampfgeschehen den Rücken und eilte eine Straße hinauf in die Stadt. Malbec blieb keine Zeit, dieses Verhalten zu hinterfragen. Er übergab einem seiner Lieutenants das Kommando über die Grenadiers Rouges und bahnte sich seinen Weg durch das Getümmel bei den Barrikaden. Seine Degenklinge war blutrot, als er in einer Seitengasse abtauchte und dem Spion nacheilte.
***
    Steel und Slaughter hatten keine vierhundert Yards zurückgelegt, als sie sahen, dass Major Maclean und dessen Männer ihnen entgegenkamen.
    Steel rief über den Kampflärm hinweg: »Sir, wie ist die Lage? Sind die Franzosen schon hinter uns?«
    Maclean erkannte Steel und blieb verdutzt stehen. »Nein, Captain. Ich meine, ja, doch. Zumindest sagte man mir, der Feind sei womöglich von Norden in die Stadt eingedrungen. Deshalb wollte ich mit meinen Männern dorthin.«
    Steel lächelte. »Ich komme gerade von dort, Sir, und ich kann Euch versichern, dass da kein Franzose ist. Die nördlichen Barrikaden halten.«
    »Wie Ihr meint. Aber vielleicht ist es besser, wenn ich mich selbst davon überzeuge.«
    Maclean wollte seinen Weg fortsetzen. Steel schwieg und blickte ihn unverwandt an. Dann legte er die Hand auf den Knauf seines Degens. In diesem Moment ahnte Maclean, was in Steels Kopf vor sich ging. Steel ergriff wieder das Wort und sprach eindringlicher als zuvor. »Ich wiederhole, Sir, im Norden sind keine Franzosen in der Stadt. Und Ihr habt nichts zu befürchten … Als ich Lady Henrietta verließ, ging es ihr gut. Sollten wir jetzt nicht zurück zum Gefecht an den südlichen Barrikaden?«
    Maclean sah Steel wortlos an und wusste, dass er nachgeben musste. Natürlich hatte Steel recht. Es war ihre verdammte Pflicht, die Franzosen zu bekämpfen, ganz gleich, was die Herzensangelegenheiten forderten. Einen Moment lang verspürte er Bewunderung für den Mann seiner Geliebten, und dann, fast gleichzeitig, fühlte er sich herabgesetzt. Er wusste, dass es stimmte, was man sich über diesen Captain Jack Steel erzählte: Er war der Inbegriff des ehrenhaften Soldaten, der die Pflicht den Männern gegenüber über alle eigenen Wünsche stellte. Für Maclean gab es nur einen Weg, den Weg der Ehre.
    Er nickte Steel zu. »Ja, wir sollten zurück, Captain Steel. Natürlich. Kommt. Folgt uns, wir verpassen den Franzosen eine blutige Nase. Bei Gott, sie sollen das Gefecht an den Barrikaden nicht vergessen. Beten wir, dass Marlborough rechtzeitig kommt, um uns zu retten.« Er schwieg einen Augenblick lang. »Aber sollten wir nicht wenigstens einen Mann entsenden, um uns zu vergewissern, Captain? Was meint Ihr? Es wäre ratsam.«
    »Gewiss, Sir«, antwortete Steel. »Sergeant!«, rief er Slaughter zu. »Seht mit zwei Mann im Norden der Stadt nach, was der Feind macht. Dann erstattet Ihr Bericht, so

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