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Stefan Bonner und Anne Weiss

Stefan Bonner und Anne Weiss

Titel: Stefan Bonner und Anne Weiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Generation Doof
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Schul-oder Berufabschluss mühelos auf Grasnarbenniveau pla-niert.
    Die Wurzel der Unbildung wird oft in der Schule gesucht. Schlag zeilen wie »Deutsche Schüler verdummen« entlocken uns nur noch ein müdes Lächeln, so oft haben wir sie schon gelesen. Aber Moment mal – müsste es laut Gleichstellungsgesetz nicht eigentlich heißen: »Deutsche Schülerinnen und Schüler verdummen«? Leider nein. Es ist schon ganz richtig, die holde Weiblichkeit ein wenig außen vor zu lassen. Denn besonders schlecht kommen beim Intelligenz-TÜV Männer und Jungen weg. Viele Lehrkräf-te bemängeln, dass es den Jungen oft an positiven männlichen Rollenvorbildern mangelt, von denen sie lernen können. Lehrer, pardon, Lehrerin ist zunehmend ein Frauenberuf– an wem also sollen sich Jungen orientieren? Die Motivation zum Lernen und der Wunsch, jemandem nachzueifern, fehlen ihnen. Susanne Weichen, Lehrerin an einer Hamburger Realschule, glaubt deshalb, dass die Machos auf die Liste der bedrohten Arten gehören: »Die Jungen lernen nicht mehr, wie man sich durchsetzt. Typisch männliche Tugenden verkommen. Jungs sind heute oft totale Sof ties. Und das ist nicht immer gut.» Wer weiß, vielleicht schreibt bald ein Nachrichtensprecher ein Buch mit dem Titel Das AdamPrinzip – Männer zurück an die Werkbank! , um dem männlichen Werteverfall Einhalt zu gebieten und Männer wieder zu echten Männern zu machen.
    » Wie soll auch eine Generation von Männern, die hauptsächlich von Müttern, Kindergärtnerinnen und Lehrerinnen umsorgt und erzogen wurde, Frauen glücklich machen?«
    Joachim Masannek, Autor von Wilde Kerle Mit der Studie Bildung in Deutschland fanden die Kultusminister und das Bildungsministerium dann auch heraus, dass es heute an den meisten Gymnasien und Hochschulen mehr junge Frauen als Männer gibt. Weibliche Schulabgänger erreichen nicht nur bessere Schul-und Studienabschlüsse; auch ist der Anteil der Frauen, die die Schule unverrichteter Dinge ohne Abschluss wieder verlassen, nur halb so groß wie bei den Männern. Kein gutes Zeugnis für den deutschen Stehpinkler-Nachwuchs. Da können wir also nur auf die French-Nails-Fraktion hoffen. Vor allem in den technischen Berufen, traditionell eher männliches Terrain, bleibt uns nichts anderes übrig, als darauf zu vertrauen, dass es genügend technikversessene Cargohosenträgerinnen gibt, die Deutschland mit Innovationen wie solarbetriebenen Epiliergeräten an die Weltspitze zurück füh-ren. Warum nur bietet diese Vorstellung so geringen Trost?
    Wahrscheinlich, weil auch die besten Frauen lieber ins Ausland flüchten, anstatt sich hierzulande mit testosterongefüllten Wind beuteln und Magerlöhnen abzuplagen. Das sind die schlauen Frau-en, die mit Geld umgehen können.
    Die Generation Doof hingegen hat von Geld keine Ahnung – und da stehen Frauen den Männern in nichts nach.
    Kopf oder Zahl:
Wer nichts im Kopf hat, zahlt drauf Was hat Geld überhaupt mit Dummheit zu tun? Ganz einfach: al les und nichts. Geld ist das beste Beispiel dafür, wie wenig man über die elementaren Dinge des Lebens wissen kann und wie teuer man oft dafür bezahlen muss.
    Mit Geld kann man im Leben so ziemlich alles erreichen – das glaubt zumindest die Generation Doof, selbst wenn wir kei-nen Cent in der Tasche haben. Aber damit diese Weisheit stimmt, müsste man mit Geld umgehen können, und damit haben wir gro- ße Probleme.
    Es ist bitter, doch man muss es nicht beschönigen: Die Enkel der Sparfüchse und Pfennigfuchser aus den fünfziger und sechziger Jahren sind zu blöd zum Rechnen. Der Taschenrechner ist unser bester Freund, und was die globale Wirtschaft im Innersten zusammen hält, ist uns von jeher ein Rätsel.
    »Als ich klein war, glaubte ich, Geld sei das Wichtigste im Leben. Heute, da ich alt bin, weiß ich: Es stimmt.« Oscar Wilde
    Das Wirtschaftmagazin plusminus strahlte Anfang 2006 einen Beitrag zur gerade erfolgten Mehrwertsteuererhöhung von sechzehn auf neunzehn Prozent aus. Die Reporter hatten sich in den deutschen Konsumtempeln umgetan, um zu erfahren, wie hoch die »gefühlte« Preissteigerung nach dem Befinden der Bundesbürger ausfiel. Ihr erstes Opfer war ein etwa dreißigjähriger Mann, der gerade eine Pa ckung Waschmittel gekauft hatte. Da die Befragung anonym war, nennen wir ihn einfach mal Herr Proper. Vor der Steuererhöhung hatte die Packung 3,95 Euro gekostet. Die Frage war nun: »Ohne auf das Preisschild zu sehen – was schätzen Sie, um wie viel Euro ist

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