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Steh dir nicht im Weg

Titel: Steh dir nicht im Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Dehner , Ulrich Dehner
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Ihnen, sich zu verändern, wenn Sie das wollen. Man wird beherrscht von dem, was man nicht kennt und ist Meister dessen, was man kennt. Da wir jedoch meist keinen direkten Zugang zu unseren Denkstrategien haben, ist es leichter, mit dem zu beginnen, was man unmittelbar erlebt: nämlich mit den Gefühlen. Jede innere Blockade ist mit unangenehmen Gefühlen verbunden und das genaue Beobachten der Gefühle gibt Ihnen einen Einblick in die dahinter liegenden Denkstrategien. Um den Weg zu erfolgreichen Denkstrategien zu ebnen, müssen Sie sich zunächst darüber klar werden, in welchen Situationen Sie sich blockieren. Wir möchten Sie deshalb bitten, jetzt Ihre Lektüre zu unterbrechen und sich mit sich selbst zu beschäftigen. Nehmen Sie sich die Zeit, in Gedanken die letzten Wochen oder Monate Revue passieren zu lassen, und erinnern Sie sich: Welches war die letzte »Katastrophe«, die Ihnen zugestoßen |24| ist? Welches Ereignis – oder welche Ereignisse, wenn es mehrere waren – haben Sie aus der Fassung gebracht, geängstigt, geärgert, wütend oder niedergeschlagen gemacht? Nehmen Sie nun bitte einen Stift zur Hand und beschreiben Sie alles, was damit zusammenhängt:
    Schildern Sie die Situation so genau wie möglich.
Notieren Sie, wie Sie mit der Situation umgegangen sind.
Beschreiben Sie so detailliert wie möglich, welche Gefühle das Ereignis bei Ihnen ausgelöst hat.
Schreiben Sie auf, wie lange es gedauert hat, bis Sie sich von diesen Gefühlen wieder lösen konnten.
Beziehungsweise notieren Sie sich, was vielleicht noch immer an negativen Gefühlen da ist.
    An einem Beispiel möchten wir Ihnen erläutern, wie das aussehen könnte:

    Beispiel: Ich habe Streit mit meiner Kollegin. Ich habe im Moment sehr viel zu tun. Meine Kollegin soll mich eigentlich unterstützen und mir Arbeit abnehmen. Doch sie verschwendet sehr viel Zeit mit privaten Telefongesprächen. Je länger ich mir das mit ansehen musste, desto wütender bin ich geworden. Eine Zeit lang habe ich nichts dazu gesagt. Aber schließlich habe ich doch eine Bemerkung gemacht, auf die sie total empört reagiert hat. Sie hat mir sogar Mobbing vorgeworfen.
    Wie bin ich damit umgegangen:
Weil es mir peinlich ist, jemanden zur Rede zu stellen, habe ich zu lange nichts zu ihren privaten Telefonaten gesagt. Als es dann zum Streit kam, habe ich ihr gesagt, dass ich auf ihre Unterstützung in Zukunft verzichte.
    Meine Gefühle dabei:
Ich habe mich zu lange einfach nicht getraut, ihr etwas zu sagen. Ich hatte Angst, als kleinlich dazustehen. Als sie dann gleich so verärgert reagiert hat, hat sich mein Ärger ebenfalls gesteigert. Außerdem bin ich enttäuscht, dass sie mich so |25| hängen lässt. Ich fühle mich schlecht behandelt, weil sie sich so unkollegial verhält, sie müsste doch sehen, wie viel Stress ich habe. Aber ich habe auch Angst, mich noch weiter mit ihr anzulegen. Solche Auseinandersetzungen sind mir extrem unangenehm.
    Von den Gefühlen lösen:
Bisher konnte ich mich überhaupt nicht von den Gefühlen lösen, denn jedes Mal, wenn sie wieder privat telefoniert, werde ich innerlich stinksauer. Aber noch überwiegt die Angst, es zu einem neuen Streit kommen zu lassen.

    Dieses Beispiel kann Ihnen eine Anregung sein, wie Sie die obige kleine Übung durchführen können. Es geht zunächst einmal noch nicht um Ergebnisse oder Lösungen, sondern es geht einfach darum, Sie darin zu trainieren, Ihre Gefühle und nach Möglichkeit auch die Gedanken dabei bewusst und detailliert wahrzunehmen. Das dient als Vorbereitung für die Check-your-Mind-Methode, denn Sie können Ihre Denkstrategien erst dann verändern, wenn Sie sie bewusst wahrnehmen. Und vielleicht erhalten Sie ja beim Aufschreiben der Situationen und beim Nachdenken über die dabei aufgetretenen Gefühle und Gedanken schon einen ersten Einblick in den Zusammenhang zwischen Ihren Gedanken und den daraus resultierenden Gefühlen.
    Sie selbst sind für Ihre Gefühle verantwortlich
    Zunächst mag es für viele Menschen ein totales Umdenken erfordern, sich auf die Idee einzulassen, dass die eigenen Gedanken negative Gefühle, den Ärger und den Hass, die Angst, Wut und Niedergeschlagenheit erzeugen. Denn das bedeutet ja nichts weniger, als dass sich die ganze Verantwortlichkeit für unsere Gefühle verschiebt. Wenn man nicht mehr länger die Umstände, die Situation oder andere Menschen für die eigenen Gefühle verantwortlich machen kann – wer trägt dann die Verantwortung dafür, wie man sich

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