Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Steh zu dir

Steh zu dir

Titel: Steh zu dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Steel
Vom Netzwerk:
zwei Wochen ein Segelboot. Wir waren unzertrennlich, und ich war nie zuvor so glücklich gewesen.
    Weder davor noch danach. Es war die schönste Zeit meines Lebens.« Carole nickte, während sie zuhörte. Sie erinnerte sich nicht an diese Ereignisse, jedoch an die Gefühle.
    Eine Wärme durchströmte sie, als sie daran dachte. Aber da war noch etwas anderes. Irgendetwas hatte nicht gestimmt. Sie suchte in seinen Augen, und dann wusste sie es plötzlich.
    »Du warst verheiratet«, sagte sie traurig.
    »Ja. Meine Ehe existierte damals nur noch auf dem Papier. Die Kinder waren erwachsen, und meine Frau und ich waren für einander wie Fremde. Seit Jahren lebte jeder sein eigenes Leben. Schon bevor ich dich kennenlernte, wollte ich sie verlassen, und das sagte ich dir auch. Ich wollte, dass es still und leise über die Bühne ging, ohne dass es für einen von uns unangenehm war. Als ich mit meiner Frau darüber sprach, weigerte sie sich jedoch. Sie fürchtete einen Skandal und dass sie öffentlich erniedrigt würde, wenn ich sie wegen eines bekannten Filmstars verließ. Aufgrund meiner Position wäre die Presse natürlich über solch eine Situation hergefallen. Also vereinbarten wir, sechs Monate abzuwarten. Du warst sehr verständnisvoll, und es schien auch keine Rolle zu spielen. Wir waren in dem kleinen Haus sehr glücklich. Ich liebte deine Kinder, und sie schienen mich zu mögen, zumindest am Anfang. Du warst damals noch so jung, Carole, gerade mal zweiunddreißig!
    Ich hätte dein Vater sein können. Aber mit dir fühlte ich mich wieder jung.«
    »Ich erinnere mich an das Boot«, sagte sie leise. »Wir fuhren nach Saint Tropez und in den alten Hafen von Antibes. Ich glaube, ich war sehr glücklich mit dir«, sagte sie verträumt.
    »Wir waren beide glücklich«, fügte er traurig hinzu, weil er wusste, wie es danach weiterging.
    »Irgendetwas passierte. Du musstest weg.«
    »Ja, ich musste zurück.« Er war überrascht, dass sie sich erinnerte. Matthieu hatte es selbst schon fast vergessen, obwohl es damals eine Riesentragödie war. Sie hatten ihn auf dem Boot angefunkt. Am Flughafen von Nizza musste er sich von Carole verabschieden, bevor er in die Militärmaschine stieg.
    »Warum musstest du fort? Jemand wurde erschossen, nicht wahr?« Carole dachte angestrengt nach und runzelte die Stirn. »Wer war es noch mal?«
    »Der Präsident von Frankreich. Auf ihn wurde ein Attentat verübt, das jedoch fehlschlug. Es passierte während der Parade am Nationalfeiertag auf den Champs Elysées. Ich hätte dort sein sollen, stattdessen war ich bei dir.«
    »Du gehörtest zur Regierung … hattest einen wichtigen Posten … Was war es? Bei der Polizei?« Von ihrem Bett aus musterte sie ihn.
    »Das gehörte zu meinen Pflichten. Ich war Innenminister«, sagte er ganz ruhig, und sie nickte. Langsam dämmerte es ihr. Sie waren mit dem Boot in den nächsten Hafen gesegelt und dann mit dem Taxi zum Flughafen gefahren. Nur wenige Minuten später sah sie ihn in einer Militärmaschine davonfliegen.
    Sie kehrte allein nach Paris zurück. Matthieu hatte sich entschuldigt, sich auf diese Weise von ihr verabschieden zu müssen, umringt von Soldaten mit Maschinengewehren.
    Carole hatte es sonderbar gefunden, aber nicht ängstigend.
    »Es muss noch etwas anderes passiert sein … jemand wurde verletzt … wir waren zum Skifahren … du wurdest mit einem Hubschrauber abgeholt.« Sie sah vor sich, wie sich der Hubschrauber in die Luft erhob.
    »Der Präsident hatte einen Herzanfall, und ich musste zu ihm.«
    »Das war gegen Ende, nicht wahr?« Carole machte ein trauriges Gesicht.
    Er nickte schweigend. Dieses Ereignis hatte ihn wachgerüttelt. Er erkannte, dass er seinen Job niemals aufgeben würde und dass er nach Frankreich gehörte. Wie sehr er Carole auch liebte, dies war sein Land. Alles hatte er für sie aufgeben wollen, aber er konnte es nicht. Nach diesem Ereignis blieben sie nicht mehr lange zusammen. Seine Frau machte immer mehr Schwierigkeiten, und die Situation wurde für sie beide untragbar.
    »Ja, kurz danach war es vorbei. Aber zwischen diesen beiden Ereignissen lagen zwei wundervolle Jahre.«
    »An diese Zeit erinnere ich mich nicht«, sagte sie, während sie ihn ansah und sich fragte, wie es wohl gewesen war. Bestimmt ziemlich aufregend, aber sicher auch anstrengend und hart. Die Politik war sein Leben gewesen, das Blut, das durch seine Adern strömte. Und Carole war das Herz, das ihn am Leben hielt.
    »Im ersten Jahr haben wir

Weitere Kostenlose Bücher