Steinbock-Spiele
Anlagen des Pentagon hätten bemerkt werden können. Für diesen Teil des Unternehmens verwendeten wir Bausch & LombSpektrophotometer und Perkin-Elmer-Kameras, in Reihe geschaltet mit einem Vibrationsdämpfungs-Integrator Honeywell 990. Zeitlich trafen wir es haargenau. Am Abend des 3. Juli durchstießen wir die kritische Zerstörungsschwelle. Das Pentagon schwamm nun auf einem Schlammsee von fast einem Kilometer Durchmesser. Drei Reihen autonomer DowStabilisatoren hielten das Gebäude auf seiner normalen Höhe; wir verwendeten Ampex-Homöostasis-Ausrüstung, um den Schwimmdruck zu regeln. Am vierten Juli mittags hielten Katherine und ich eine Pressekonferenz auf den Stufen der Kongreßbibliothek, an der hauptsächlich Vertreter der Untergrund-Medien teilnahmen, obwohl auch einige normale Reporter dabei waren. Ich verlangte die sofortige Beendigung aller amerikanischen militärischen Abenteuer in Übersee und ließ dem Präsidenten eine Stunde Zeit, sich zu äußern. Das Weiße Haus reagierte natürlich nicht, und fünf Minuten vor ein Uhr öffnete ich die Schleusen, in dem ich drei Takte von ›The Star Spangled Banner‹ in ein Münztelefon vor der FBI-Zentrale pfiff. Damit löste ich das Absaugen des Breies aus, und fünf Minuten nach ein Uhr begann das Pentagon zu versinken. Es sank langsam genug, so daß es keine Menschenleben zu beklagten gab: In zwei Stunden war die Evakuierung abgeschlossen, und das oberste Stockwerk des Gebäudes versank erst um fünf Uhr nachmittags im Schlamm.
Zwei Löwen, die am Samstag abend im Zoo von Portland einen Halbwüchsigen getötet hatten, kamen heute ums Leben, Opfer eines nächtlichen Gewehrschützen.
Roger Dean Adams, neunzehn Jahre alt, aus Portland, war der getötete Halbwüchsige. Der Zoo war am Samstag abend geschlossen, als er und zwei Begleiter den Zaun überstiegen.
Die Begleiter sagten aus, Adams habe sich zuerst in das Grizzlybärengehege hinabgelassen, indem er mit den Händen an der Innenmauer gehangen sei, bevor er sich wieder hochgezogen habe. Nachdem er sich zunächst auf den Mauerrand gesetzt habe, versuchte er dasselbe im Löwengehege.
Kenneth Franklin Bowers aus Portland, einer von Adams’ Begleitern, sagte, der junge Mann habe sich über den Rand hinabgelassen, mit den Händen festgeklammert und nach den Löwen getreten. Eines der Tiere habe mit der Pfote nach ihm geschlagen, seinen Fuß getroffen, und der junge Mann sei hinuntergefallen, fünf Meter unter dem Rand der Mauer. Die Löwen hätten ihn daraufhin angefallen, und es habe so ausgesehen, als sei er verblutet, nachdem ihm eine Halsarterie aufgeschlitzt worden sei.
Einer der Löwen, Caesar, ein sechzehnjähriges Männchen, wurde gestern nacht durch zwei Geschosse aus einem im Ausland hergestellten Gewehr getötet. Sis, ein elf Jahre altes Weibchen, bekam einen Steckschuß ins Rückgrat ab. Sie starb heute morgen.
Die Polizei erklärte, sie verfüge über nur dürftige Hinweise auf den Täter.
Jack Marks, der Zoodirektor, teilte mit, der Zoo werde Strafanzeige erstatten.
»Man muß krank sein, wenn man ein Tier tötet, das nach seinen eigenen Maßstäben nichts Böses getan hat«, sagte Mr. Marks. »Kein normaler Mensch steigt mitten in der Nacht über den Zaun in den Zoo und erschießt ein Tier, das in Gefangenschaft lebt.«
Soll ich euch sagen, wer ich wirklich bin? Ihr glaubt vielleicht, ich wäre ein Collegestudent aus der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts, aber in Wirklichkeit bin ich ein Besucher aus der fernen Zukunft, geboren in einem Jahr, das nach eurer Zeitschätzung 2806 A.D. heißen würde. Ich kann versuchen, euch meine Zeit zu beschreiben, aber es spricht wenig dafür, daß ihr verstehen könntet, was ich sage. Sagt es euch, beispielsweise, etwas, wenn ich erkläre, daß ich zwei LeibMütter habe, die eine ovarial, die andere uterin, und daß mein Spermavater in der somalischen Linie, streng genommen, teils Delphin, teils Ozelot war? Oder daß ich meine fünfte Neuronentorhebung gefeiert habe, indem ich an einer Expedition nach Proxy Neun teilnahm, wo ich die elf Seelentauchübungen und die sieben gegensätzlichen Mantras lernte? Das Problem besteht darin, daß wir von eurem Standpunkt aus über das Technologische hinaus ins Unbegreifliche vorgestoßen sind. Man könnte einem Menschen des elften Jahrhunderts das Fernsehen auf eine solche Weise erklären, daß er das Grundkonzept, wenn nicht die eigentlichen Arbeitsprinzipien begreifen könnte (›Wir haben da einen
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