Steine der Macht - Band 4
Die Flächen der dreikantigen Prismen sind absolut eben geschliffen und sie haben den exakten Querschnitt eines gleichseitigen Dreiecks. Wer um Allahs willen war damals imstande, so etwas herzustellen?“
„Meinen Sie, dass diese dreikantigen Quarzprismen etwas mit den Zeitportalen zu tun haben könnten? Schließlich ist der Bruder von Rassul ja auch in so einem Gang verschwunden und nicht wieder aufgetaucht“, fragte Wolf.
„Der ist sicher in die Vergangenheit ‚gebeamt‘ worden und hilft gerade beim Bau der Pyramiden mit“, lachte Elisabeth und knabberte an den Chips und Erdnüssen, welche der Kellner in kleinen Schalen auf den Tisch gestellt hatte.
„Wir haben diese Möglichkeit auch schon in Betracht gezogen“, antwortete Dr. Khaled, „aber selbst wenn diese Kristalle etwas damit zu tun haben, dann wissen wir ja trotzdem nicht, wer da wann so etwas gebaut hat.“
Jetzt wurde Herbert hellhörig: „Vielleicht ist jemand aus der Zukunft in die Vergangenheit gereist und hat dort mithilfe der blauen Prismen solche Zeitportale installiert.“
Die letzten Gäste in der schummerigen Hotelbar des Sheraton Miramar waren längst schon gegangen und für einige Sekunden war es völlig still. Nur die Decken Ventilatoren mit ihren großen hölzernen Flügeln ließen ein leises Rauschen vernehmen.
„Das ist eine interessante These“, erwiderte Dr. Khaled, „zumindest wäre die Herstellung damit geklärt. Heute kann man doch ohne Weiteres solche präzisen Quarzteile fertigen und wahrscheinlich erst recht in der Zukunft. Wir dachten anfangs auch an die Möglichkeit, dass Wesen von außerhalb diese Dinger hergestellt haben könnten, aber wir müssen ja nicht gleich außerirdische Zivilisationen bemühen, wenn es vielleicht eine irdische Erklärung dafür gibt.“
„Würde das dann bedeuten, dass, wenn du deine Kristalle richtig anordnest, dann könnten wir vielleicht ein Zeitentor bauen?“, fragte Elisabeth.
„Wenn, dann gleich ein Dimensionstor“, lachte Herbert, „dann könnten wir uns die Flugkosten hierher sparen und rascher ginge es auch. Denkt einmal an die lange Warterei an den Airports.“
„Ja, aber dann müssten wir am Ende auch beim Pyramidenbau mithelfen“, sagte Elisabeth noch als Draufgabe.
Diesmal lachte sogar Dr. Khaled recht herzlich, wurde aber gleich wieder ernst und meinte zu Wolf: „Seien Sie vorsichtig, was diese blauen Prismen anbelangt, experimentieren Sie nicht zu viel damit herum. Wer weiß, was damit wirklich alles geschehen kann? Einen Hinweis kann ich Ihnen bereits geben. Diese Prismen waren am Fundort jedes Mal in Dreiecksformation aufgestellt. Mit den Spitzen nach innen oder auch nach außen.“
Jetzt erinnerte sich Wolf an das, was ihm der General erzählt hatte. Damals, als die Besatzungen der deutschen U-Boote auf San Borondon in den kuppelförmigen Gebäuden die blauen Kristalle gefunden hatten, steckten diese ja auch in Vertiefungen und waren ebenfalls in Dreiecks Anordnung aufgestellt.
„Ich werde vorsichtig sein!“, versprach Wolf.
Mittlerweile war es schon beinahe Mitternacht geworden und die Kellner in der Bar standen schon müde hinter dem Tresen. Sie mussten so lange bedienen, bis die letzten Gäste gegangen waren. So verlangte es Franz, der Hotel Manager, von ihnen.
Die drei bedankten sich bei Dr. Khaled für seine überaus interessanten Berichte und verabschiedeten sich von dem Archäologen. Wolf würde mit ihm in E-Mail-Kontakt bleiben.
Bis auf eine Reifenpanne auf der Küstenstraße und eine längere Wartezeit an einem abgelegenen Strand, an dem Wolf mit dem Wagen im Sand stecken blieb, verliefen die letzten Tage in Ägypten normal.
Kapitel 6
***
Das duale Prinzip
Wie sollte die Aktivierung des Berges überhaupt vonstattengehen? Was würde er tun müssen, damit es funktionierte? Unzählige Gedanken gingen Wolf durch den Kopf. Becker hatte doch gesagt, dass sich zu gegebener Zeit alles finden würde. Aber eine gewisse Vorbereitung sollte doch auch hier möglich sein, dachte er. Und so entschloss sich Wolf, wieder einmal den Illuminaten zu kontaktieren.
Becker schien gar nicht näher auf seine Fragen einzugehen. Er meinte nur schlicht:
„Sie kennen doch sicherlich den Roman „Zanoni“ von Edward Bulwer Lytton. Es wird Ihnen daher auch bekannt sein, dass dieser hervorragende Schriftsteller, welcher im neunzehnten Jahrhundert lebte, ebenso der Bruderschaft der Rosenkreuzer angehörte wie Sie.“
Was wollte Becker denn damit andeuten? Freilich
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