Steine der Macht - Band 4
eine sehr effektive Maßnahme, mit welcher wir unsere Eingänge vollkommen sicher schützen können.“
„Interessant“, staunte Wolf, „aber was passiert mit einem solchen Menschen?“
„Gar nichts, er erlebt ununterbrochen dasselbe und wird sich dessen allerdings gar nicht bewusst“, antwortete Kammler. „Aber der wahre Grund unseres Treffens ist nicht die Mitteilung über die Zeitfallen. Ich möchte Ihnen etwas anderes zeigen.“
Was würde der General ihm zeigen wollen? Wolf war aufs Äußerste gespannt.
Kammler fuhr fort: „Wir haben bei unseren Zeitexperimenten mit den blauen Kristallen im Berg etwas entdeckt, was nicht in unser herkömmliches Denkschema passt. Da ist am Ende eines langen Ganges plötzlich eine riesige Halle mitten im Untersberg zu sehen, in der sich seltsame Objekte befinden. Zeitmäßig spielt sich das im achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert ab. Gehen wir in der Zeit noch etwas weiter zurück, dann verschwinden sie wieder. Auch im zwanzigsten Jahrhundert sowie in der Gegenwart ist davon nichts zu bemerken.“
Weber bestellte sich einen Apfelsaft und hörte dem General aufmerksam zu.
„Möglicherweise funktioniert das nach demselben Prinzip, nach dem wir einige unserer Basen in der Vergangenheit versteckt haben. Das Sonderbare daran ist aber, dass wir diese Hallen nicht betreten konnten, obwohl wir uns unmittelbar davor befanden. Immer wenn ein Mann unserer Station zu nahe an diese Hallen kommt, scheint es, als würde sich der Berg schließen, und er steht auf einmal vor undurchdringlichem Fels.“
Wolf versuchte zu erklären: „Wäre es nicht denkbar, dass die letzten Meter vor diesen Hallen in eine andere Zeit münden, so ähnlich wie es bei Ihren Zeitfallen der Fall ist?“
„Möglich wäre das schon“, erwiderte der General, „aber wer sollte das schon gebaut haben?“ Wolf antwortete: „Vielleicht Leute aus der Zukunft?“
„Wenn das Leute aus der Zukunft waren, sollte das etwa heißen, dass unsere Flugscheibentechnologie auch aus der Zukunft stammt?“, sagte der General. Wolf fasste sich ans Kinn, als würde er überlegen, und erwiderte: „Sie selbst haben uns doch erklärt, dass Ihnen die „Anderen“ bei Ihren geheimen Entwicklungen behilflich waren. Wissen Sie überhaupt, wer diese Anderen waren?“ Jetzt musste auch der General kurz nachdenken und meinte schließlich: „Ich war immer der Ansicht, dass diese Anderen von außerhalb kamen. Unsere Vril-Damen hatten damals eine Art telepathischen Kontakt mit diesen Wesen.“
„Wollen Sie damit etwa andeuten, dass nur auf telepathische Anordnung hin die Flugscheiben gebaut wurden?“, fragte Wolf erstaunt.
Der General blickte ihm ernst in die Augen. „Ich werde Ihnen jetzt wieder etwas mitteilen, was ich Ihnen lieber noch nicht gesagt hätte. Die erste Flugscheibe erhielten wir direkt von den Anderen. Mithilfe der übermittelten Konstruktionsanleitungen versuchten wir, so ein Gerät nachzubauen. Uns wurde recht schnell klar, dass uns entscheidende Teile und Materialien dazu fehlten. Aber auch diese bekamen wir von den Anderen binnen kürzester Zeit herbeigeschafft.“
Wolf hatte es schon immer geahnt. Da wurden aus der Zukunft „Wunderwaffen“ geliefert, um den Kriegsausgang im letzten Moment entscheidend zu verändern. Dass dies aber trotzdem nicht gelang, war auf das Paradoxon zurückzuführen, welches einen entscheidenden Eingriff in die Vergangenheit nicht zuließ. Vermutlich dachten diese Leute aus der Zukunft, dass sich eine Veränderung dennoch bewerkstelligen ließe, wenn Kammlers Techniker die Flugscheiben selbst herstellen würden. Dem war aber nicht so, da ja das gesamte Wissen um diese Technik aus der Zukunft gekommen war.
Wolf fragte den General nun direkt: „Weshalb haben Ihrer Meinung nach diese Flugscheiben den Kriegsausgang nicht mehr verändern können?“
„Die Technik dürfte noch nicht ausgereift gewesen sein und die Stückzahl der Geräte war zu klein, um entscheidende Erfolge zu erzielen.“
Wolf wurde jetzt klar, dass der General noch immer nicht wusste, dass die Technik der „Anderen“, so wie er sagte, aus der Zukunft kam. Für ihn waren es außerirdische Wesen, welche ihm zu Hilfe gekommen waren. Somit hatte Becker schon recht, wenn er behauptete, dem General helfen zu wollen. Diese Hilfe würde allerdings anderer Natur sein, als es Kammler erwartete. Aber in Wolf war jetzt die Neugier erwacht. Er wollte unbedingt sehen, was hier im Untersberg versteckt war. Er würde
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