Steine der Macht - Band 4
er die Fundstücke und gab sie in einen neuen Lederbeutel. Diesen verstaute er in einer kleinen Holzschatulle und stellte sie in die Glasvitrine zu den Schwarzen Steinen. „So, jetzt sind die Sachen wieder standesgemäß untergebracht.“
„Eigentlich müsste so ein Fund doch gemeldet werden?“, fragte Linda, aber Wolf meinte nur lapidar:
„Das ist doch gewissermaßen ein Erbe von den Templern, von den Herren vom Schwarzen Stein. Und wir befassen uns schließlich seit Jahren damit. Vielleicht sind wir ja diese Erben der Templer, so wie es Herbert und Elisabeth schon einmal gesagt haben?“
Kapitel 14
***
Die Neun Unbekannten
Nachdem Wolf und Linda ihren Kurzbesuch auf der Insel Atlantis erst einmal verarbeitet hatten, erinnerte sich Wolf an ein Buch mit dem Titel „Die Neun Unbekannten“, das er schon vor Jahrzehnten gelesen hatte. Es stammte aus der Feder des Freundes vom Rosenkreuzer Baron. Dieser Autor war mit Sicherheit auch jener, welcher die Schriftrollen in den Flaschen in der Höhle am Untersberg versteckt hatte. Diese Rollen hatte Wolf zusammen mit Linda im Vorjahr gefunden.
Sowohl in dem Buch als auch auf den Rollen aus der Höhle war von einer geheimnisvollen Station im Untersberg die Rede. Mysteriöse Kapuzenmänner kamen darin vor und ein Gerät, mit dem man sich zu anderen Stationen beamen konnte. Auch von einer massiven Zeitverlangsamung in der Station war dort zu lesen.
„Was meinst du“, fragte Wolf Linda, „es scheint doch so, als wäre dieser Schriftsteller schon vor vielen Jahren ebenfalls hier im Berg in der Station des Generals gewesen. Alles, was dieser Autor in seinem Manuskript und auch in dem Buch beschreibt, weist doch eine ziemliche Ähnlichkeit mit unseren Erlebnissen auf?“
„Ja, du hast recht“, erwiderte Linda, „sogar die neun Kapuzenmänner kommen in seiner Geschichte vor, nur eben nicht als verschwundene Brüder der Illuminaten, sondern als beinahe unsterbliche Weltenlenker, die fast alles auf dieser Erde sehen und auch kontrollieren können.“
Wolf überlegte: „Solche Eigenschaften und Möglichkeiten wurden doch seit jeher den erleuchteten Brüdern nachgesagt. Vielleicht hat sich der Autor nicht so deutlich über diese Bruderschaft zu schreiben getraut. Wer weiß? Vor dreißig Jahren war das möglicherweise ein Risiko für ihn? Mag sein, dass er deshalb seine Geschichte verschleiert und verschlüsselt niedergeschrieben hat.“ Wolf überlegte einen Moment und fuhr fort: „Weißt du was? Wir werden einfach Becker dazu fragen. Ich bin mir sicher, dass der uns weiterhelfen kann.“
„Ausgerechnet Becker, den Illuminaten, möchtest du zu diesem brisanten Thema befragen?“, zweifelnd warf Linda Wolf einen fragenden Blick zu, worauf dieser antwortete:
„Du weißt doch ebenso gut wie ich, dass Becker kein richtiger Illuminat ist. Der hat Zugang zu diesen Brüdern, genauso, wie er zur Bundesregierung und dem BVT einen direkten Zugang hat. Er ist einer von den „Anderen“ und diese „Anderen“ dürften Leute aus der Zukunft sein, deren Tätigkeit hier in unserer Gegenwart nur sehr subtiler Natur sein kann. Ich werde ihn anrufen.“
Sonderbarerweise wollte sich Becker diesmal nicht am alten Illuminatensitz beim Schloss Aigen mit ihnen treffen, sondern schlug vor, dass sie zum Gasthof „Latschenwirt“, welcher tief versteckt im Untersbergwald liegt, kommen sollten. Der Latschenwirt war ein vornehmes kleines, aber rustikales Landgasthaus. Als Termin schlug er den kommenden Mittwoch um sechzehn Uhr vor. Am Nachmittag unter der Woche waren da bestimmt nur wenige Gäste anwesend und das würde bedeuten, dass sie sich dort relativ ungestört unterhalten konnten.
Als Wolf und Linda am Parkplatz im Wald ankamen, war dieser vollkommen leer. Kein einziger Wagen war dort abgestellt. „Siehst du“, meinte Wolf, „ich glaube, wir werden heute ganz alleine im Gasthaus sein. Und Becker müsste auch gleich kommen, es ist ja bereits vier Uhr nachmittags.“
Umso erstaunter waren sie, als sie die rustikale Gaststube betraten, denn Becker saß bereits an einem runden Tisch und erwartete die beiden.
Wolf wunderte sich. Wie war Becker hierhergekommen? Vermutlich mit dem Taxi, fiel ihm als einzig mögliche Erklärung dazu ein, denn zu Fuß wäre es doch sehr weit gewesen.
„Wir wollten Sie heute etwas fragen“, begann Wolf. Der Illuminat lächelte und unterbrach ihn:
„Sie möchten unbedingt wissen, ob der Schriftsteller damals auch die Station des Generals
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