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Steine der Macht - Band 4

Steine der Macht - Band 4

Titel: Steine der Macht - Band 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Wolf
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vorstellen, dass er zumindest in der schneefreien Jahreszeit in dieser Komturei war. Im Winter dort hinaufzukommen, stelle ich mir bei den damaligen Wegen und Möglichkeiten sehr schwierig vor.“
    Wolf, der schon des Öfteren mit Linda in den Ruinen dieses uralten Gemäuers herumgestöbert hatte, kannte dort eigentlich schon jeden Fleck. Gefunden hatten sie bislang nur einen verrosteten dicken Eisenstab, welcher wohl als Riegel fungiert haben konnte. Zwar war ihm von General Kammler im Vorjahr eine Besichtigung dieser Stätte mit dessen Chronoskop ermöglicht worden, aber Wolf war trotz alledem nicht ganz sicher gewesen, ob es sich dabei um eine Templerniederlassung gehandelt hatte.
    Doch um das herauszufinden, wollte er jetzt mit seinem Metalldetektor die Grundmauern der Komturei abtasten.
    Linda sollte ebenfalls mitkommen, denn wenn sie dabei war, wurde doch fast immer etwas entdeckt.
    „Glaubst du im Ernst, dass ich dir dabei helfen kann?“, fragte sie erstaunt, als er ihr von Herbert und Elisabeths Entdeckung erzählte.
    „Freilich, denn du brauchst dich ja nur zu bücken und findest schon ein fünfblättriges Kleeblatt in der Wiese. Du bist irgendwie eine kleine Hexe.“
    Das brachte ihm erwartungsgemäß einen finsteren Blick der Lehrerin ein und sie schmollte: „Ich bin bestimmt keine Hexe, merk dir das. Wenn ich ab und zu etwas finde, dann ist das pures Glück. So ist das und nicht anders!“
    Wolf nickte nur stumm und meinte dann: „Ja, wenn wir etwas gebrauchen können, dann ist es ganz sicher Glück. Möglicherweise finden wir heute mit dem Metallsuchgerät irgendetwas in dieser Ruine. Ich nehme sicherheitshalber auch gleich einen schweren Hammer und einen Meißel mit.“
    Als sie später oben am Ettenberg bei den Mauerresten der alten Komturei, welche sich direkt an der kleinen asphaltierten Straße befand, angelangt waren, meinte Linda: „Wir hätten besser eine Baumschere mitnehmen sollen. Wie willst du denn in diesem Gestrüpp mit deinem Metallsuchgerät herumgehen?“
    Überall wucherten Stauden und Gebüsche zwischen den Grundmauern. Damit hatte Wolf nicht gerechnet. Es war tatsächlich sehr mühsam, mit dem Metalldetektor in diesem Gestrüpp zu suchen. Zu guter Letzt waren da auch noch Brennnesseln in den Ruinen und erschwerten alles noch mehr.
    Wolf ließ sich trotzdem nicht aus der Ruhe bringen und schritt Meter für Meter die alten Mauern ab. So ging es über eine Stunde dahin. Die Sonne brannte unbarmherzig herab und er war froh, dass er seinen Akubra-Hut mitgenommen hatte. Linda hatte wie immer eine Trinkflasche dabei und reichte sie von Zeit zu Zeit in das Dickicht zu Wolf hinüber, dem mittlerweile schon der Schweiß von der Stirne tropfte. Als das Suchgerät plötzlich einen anschwellenden Ton von sich gab, rief er: „Linda, das Werkzeug! Ich glaube, da ist etwas.“ Die Lehrerin lief, plötzlich aufgeregt, zum Wagen und brachte ihm Hammer und Meißel. Wolf begann, damit das alte Mauerwerk aufzustemmen. Er hatte es sich wahrlich leichter vorgestellt. „Die haben damals recht guten Mörtel gehabt, der ist ja fast so hart wie Beton“, schimpfte er und musste aufpassen, dass er nicht in die Brennnesseln griff.
    Als er ein zehn Zentimeter tiefes Loch aufgestemmt hatte, war dahinter ein kleiner Hohlraum zwischen den Steinen zu sehen. Darin kamen Reste einer Holzschatulle zum Vorschein. Es musste ein recht kleines Kästchen gewesen sein. In der Mitte zwischen den vermoderten Holzstücken lag ein halb zerfallener Lederbeutel. Wolf kratzte mit den Fingern vorsichtig den Schutt weg, nahm den Beutel heraus und zeigte ihn Linda.
    „Schau, was ich gefunden habe. Es sieht zwar nicht nach dem Schatz der Templer aus, aber immerhin muss sich vor vielen Hundert Jahren jemand große Mühe gemacht haben, um das hier zu verstecken.“
    „Komm, lass sehen!“ Linda drängte sich dicht an Wolf heran, um den Lederbeutel näher zu betrachten. Dabei geriet sie mit ihren Beinen an eine Brennnessel und schrie erschrocken auf.
    „Das hast du nun davon, bei Ausgrabungen hat man doch immer lange Hosen an, so wie ich.“
    „Wir sind hier aber nicht bei einer Ausgrabung, sondern suchen nur etwas herum!“, konterte sie und rieb sich ihr schmerzendes Schienbein, auf dem sich mittlerweile viele rote Punkte abzeichneten.
    „Jedenfalls hast du mir Glück gebracht, wie immer“, lächelte Wolf versöhnlich und kam mit seinem Gerät und dem Werkzeug zum Auto. Den Lederbeutel hatte er samt Inhalt in seine

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