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Steine der Macht - Band 4

Steine der Macht - Band 4

Titel: Steine der Macht - Band 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Wolf
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beinahe bis spät in die Nacht Autos stehen sehen, aus denen Leute mit Flaschen und Kanistern stiegen, um dieses Wasser mit nach Hause zu nehmen. Claudia konnte diesmal keinen Parkplatz an der engen Straße finden und fuhr daher ein Stück weiter, wo sie ihren Wagen abstellen konnte. Da es schönes Wetter gab und es auch trocken war im Wald, wollte sie zu den nahen Steinbrüchen gehen, diese hatten sie schon seit Jahren interessiert. Alleine die Vorstellung, dass hier vor fast zweitausend Jahren von römischen Arbeitern Marmor gebrochen wurde, faszinierte sie. Von Wolf hatte sie gehört, dass er dort schon viele römische Münzen und auch Bronze Nägel gefunden hatte. Sie hatte bisher noch nichts gefunden, außer der Ruhe hier am Fuße des Untersberges. Sie wollte abwarten, bis vorne beim Brunnen weniger Leute waren, und dann würde sie ihren kleinen Kanister anfüllen. Claudia genoss die Stille hier am Berg, nur ab und zu hörte man leise von der Straße weiter unten Autos vorbeifahren.
    Sie stieg ein Stück zu den schräg abgebauten Marmorfelsen empor und setzte sich am Fuße der mächtigen Felswand hin. Da vernahm sie ein ganz eigenartiges Geräusch, welches so gar nicht hierherzupassen schien, wie wenn sich ein schwerer hydraulischer Zylinder bewegen würde. Das Geräusch kam keinesfalls von der Straße, nein, direkt über ihr schien es zu sein. Da aber hier überhaupt keine Forstwege waren und auch keine sonstigen Maschinen sein konnten, wollte sie, neugierig geworden, nachsehen. Sie kletterte zwanzig Meter hinauf auf einen Vorsprung im Fels. Da stockte ihr der Atem. Ein großes Tor in der Felswand war dort oben zu erkennen. Wie ein Scheunentor oder noch größer war die Öffnung im Berg. Weit und breit war niemand zu sehen. Claudia wartete eine Weile, ob nicht doch noch jemand auftauchen würde, aber es blieb still. Nur eben dieses klaffende Loch im Berg war da. Ihre Neugier ließ sie noch ein Stückchen höher steigen, bis sie in die große Öffnung hineinsehen konnte. Die Wände waren glatt und ganz dunkel. Von einem Tor konnte man jedoch nichts bemerken. Sie wollte gerade wieder umkehren und zu ihrem Wagen gehen, da ertönte abermals das zuvor vernommene Geräusch.
    Mit einem Male sah sie aus der linken Seite des Einganges eine Felswand hervorfahren, die innerhalb von wenigen Sekunden die Öffnung im Berg wieder verschloss. Danach war keine Spur mehr von dem Eingang zu sehen, alles sah wieder absolut natürlich aus, wie die umliegenden Felsen. Etwas verstört machte sie sich auf den Rückweg. Unten am Brunnen waren tatsächlich nicht mehr so viele Leute und Claudia konnte sich ihr Wasser einfüllen.
    Sie wusste nicht so recht, ob sie das Erlebte überhaupt jemandem erzählen sollte. Trotzdem rief sie Wolf an und schilderte ihm in allen Einzelheiten, was da gerade passiert war.
    Er antwortete ihr:
    „Ich habe so eine ähnliche Geschichte schon von jemandem aus Salzburg gehört. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte, aber dann hat mir ein Jäger auch so etwas gesagt. Jetzt erzählst du mir fast ganz genau dasselbe. Ihr habt euch bestimmt nicht getäuscht. Ich glaube aber kaum, dass dieses Tor, denn um so etwas muss es sich ja handeln, mit der Station des Generals zu tun hat. Auch ist das kaum ein Dimensionstor, denn dort wird ja keine Maschine oder Hydraulik dazu gebraucht.“
    „Wollen wir noch einmal nachsehen gehen an dieser Stelle am Berg?“, fragte Claudia.
    „Bei nächster Gelegenheit“, antwortete Wolf, „werden wir alle vom Isais-Ring zusammentrommeln, um dorthin zu gehen. Du zeigst uns dann den genauen Platz und wir suchen alles ab. Vielleicht können wir etwas finden?“
    „Ja“, meinte Claudia erleichtert, „ich werde Peter Bescheid geben und du sagst es Linda und vergiss Herbert und Elisabeth nicht!“
    „Meinst du nicht, dass sich Claudia getäuscht hat?“, sagte Herbert zu Wolf am Telefon. „Vielleicht hat sie sich das nur eingebildet. Möglicherweise stammte das Geräusch von einem Flugzeug oder von einem Traktor unten auf der Straße.“
    „Das kann ich mir gerade bei ihr nicht vorstellen. Sie ist doch eine sehr aufmerksame Beobachterin“, erwiderte Wolf.
    „Weißt du was?“, antwortete Herbert. „Ich werde nachsehen, wenn Elisabeth und ich dienstfrei haben, dann gehen wir gemeinsam dort hinauf und schauen uns das einmal in Ruhe an. Sag auch Linda und Peter Bescheid, dann ist ja der gesamte Isais-Ring versammelt. Vielleicht entdecken wir etwas?“

Kapitel 30
    ***
    Der

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